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SERIE | HORMONE BEI PSYCHOSEN UND SCHIZOPHRENIE
Einleitung und Übersicht
Der potenzielle therapeutische Nutzen von Hormonen bei Schizophrenie wird zunehmend erkannt. Östrogene z.B. senken positiven, negativen und kognitiven Symptomen und stellen Stimmung, Gedächtnis und Kognition wieder her, die von Schizophrenie betroffen sind.
Mit dem Nachweis eines therapeutischen Nutzens von Östrogen bei Schizophrenie wurde eine Reihe von klinischen Studien an Frauen durchgeführt. Auch Untersuchungen bei Männern zeigen, dass zusätzliches Östrogen bei der Behandlung von Schizophrenie hilfreich sein kann, da es das Management von Aggression und Psychose verbessert.
Es werden verschiedene Kategorien unterschieden, wie Steriode, Phytoöstrogene, Östrogene, Östrogenrezeptormodulatoren und sonstige Hormone
1. Prohormone
Als Prohormon wird ein Hormonvorläufer bezeichnet, der selbst noch keine oder kaum hormonelle Wirkung zeigt, sondern im Stoffwechsel erst zu einem Hormon umgewandelt werden muss. Sie sind Bestandteil der Zellmembran und bilden das Grundgerüst verschiedener Hormone. Ihre biochemischen Aufgaben reichen von der Herstellung von Vitaminen und Sexualhormonen (Androgene beim Mann beziehungsweise Estrogene bei der Frau). Mehrere präklinische und klinische Studien deuten auf einen therapeutischen Nutzen von Neurosteroiden bei Schizophrenie-Patienten hin.
2. Phytoöstrogene
Phytoöstrogene sind pflanzliche Hormone und können eine natürliche Alternative zu Östrogenen sein. im Vergleich zur herkömmlichen Östrogenanreicherung haben sie weniger Nebenwirkungen.
Das gemeinsame Merkmal dieser Verbindungen besteht darin, dass sie eine östrogenähnliche chemische Struktur und eine gewisse östrogene Aktivität aufweisen. Aus diesem Grund könnten Phytoöstrogene durch ihre Interaktion mit den Östrogenrezeptoren wirken. Es ist bekannt, dass Phytoöstrogene unter anderem antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen zeigen.
Die Umwandlung von Phytoöstrogenen durch Darmmikrobiota ist jedoch wesentlich, um ihre vorteilhaften Wirkungen zu erzielen, da die beim Stoffwechseln umgesetzten Substanzen von Phytoöstrogenen (z. B. Equol) eine stärkere östrogene und antioxidative Aktivität aufweisen als ihre Vorläufer. Auf diese Weise werden die gesundheitlichen Wirkungen von Phytoöstrogenen stark von den Darmbakterien jedes Einzelnen bestimmt. Eine gute Darmflora mit bewusster Ernährung von Pro- und Präbiotika ist daher wichtig.
3. Östrogene
Östogene sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Aber auch Männer produzieren im Hoden kleine Mengen an Estrogenen; zudem wird ein gewisser Teil des Testosterons in Östogene umgewandelt. Östrogene senken positiven, negativen und kognitiven Symptomen und stellen Stimmung, Gedächtnis und Kognition wieder her, die von Schizophrenie betroffen sind.
4. Östrogenrezeptormodulator (SERM)
Selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM) sind Wirkstoffe, die ihre Wirkung über Östrogenrezeptoren vermitteln. Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERM), insbesondere Raloxifen, sind als risikofreier Ersatz für Sexualhormone im Gespräch.
5. Sonstige Hormone
Oxytocin auch "Kuschelhormon" genannt, hat einen wichtigen Einfluss auf negative Symptome. Angesichts der Rolle von Oxytocin bei der sozialen Wahrnehmung und im sozialen Verhalten wurde in verschiedenen Studien vom Nutzen von Oxytocin bei der Verbesserung der Psychopathologie von Patienten mit Schizophrenie berichtet.
Schlafstörungen sind ein häufiges Problem bei Menschen mit Schizophrenie. Melatonin ist ein Hormon, das der Körper selbst herstellt, und welches den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Eine ergänzende Melatonintherapie hat einige positive Auswirkungen auf den Schlaf, das Stoffwechselprofil und Spätdyskinesien bei Patienten mit Schizophrenie.
Die 10 wichtigsten Hormone bei Psychosen und Schizophrenie sind:
Prohormone
1. DHEA
2. Pregnenolon
Phytohormone
3. Genistein
4. Sonstige Pflanzliche Hormone
Östrogene
5. Estradiol
Östrogenrezeptormodulator (SERM)
6. Raloxifen
Sonstige Hormone
7. Oxytocin
8. Melatonin
In folgenden Artikeln werden die wichtigsten Sterioide und Hormone für Psychosen und Schizophrenie vorgestellt. Für die richtige Anwendung ist eine Hormonanamese eines Arztes wichtig.