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SERIE | Die 10 besten Heilpflanzen bei Depressionen:
1. Johanniskraut
1. JOHANNISKRAUT (Hypericum perforatum) |
Das Echte Johanniskraut wurde schon in der Antike als Heilpflanze für verschiedene Anwendungen verehrt. Im Mittelalter wurde entdeckt, das Johanniskraut auch bei Melancholie – so wurden Depressionen einst genannt - eine Hilfe ist. Johanniskraut findet Anwendung in der Behandlung der Depression und teilweise auch von Angststörungen. Depressionen sind derzeit weltweit die häufigste psychische Erkrankung bei Menschen aller Altersgruppen. Die mit einer Depression verbundenen klinischen Symptome sind unter anderem häufige Stimmungsschwankungen, anhaltende Traurigkeit, Angstzustände, Appetitlosigkeit, Gereiztheit, Schlaflosigkeit und Verlust des Interesses und der Freude an allen Aktivitäten. Antidepressiva, Psychotherapie und Verhaltenstherapie sind die gängigen Behandlungsstrategien zur Behandlung von Depressionen. Antidepressiva haben jedoch schwere Nebenwirkungen. Forscher ermittelten ein um 50% höheres Suizidrisiko bei unter 18 jährigen durch die Einnahme von Antidepressiva und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Suizide und aggressives Verhalten bei Erwachsenen. Es gibt etwa 10.000 dokumentierte Fälle von Gewalttaten und Suiziden von Menschen, die SSRI-Antidepressiva einnahmen. Bereits 2004 warnte die FDA (Amerikanische Zulassungsbehörde für Medikamente) davor, dass SSRI-Antidepressiva Angst, Erregungszustände, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Feindseligkeit, Impulsivität, Akathisie (starke Ruhelosigkeit), Hypomanie (abnormale Aufgeregtheit) und Manie und Psychosen verursachen können. Johanniskraut gehört zu den am besten untersuchten Arzneipflanzen für Depressionen und Ängsten. Es wurden über 50 klinische Studien mit ca. 10.000 Patienten mit Depressionen hinsichtlich der Wirksamkeit durchgeführt. Die durchschnittliche Effekstärke von Johanniskraut lag bei 15-20% Besserung von Depression gegenüber Placebo in 6 Wochen. In 13 klinischen Antidepressiva-Vergleichsstudien (Imipramin, Fluoxetin, Parotoxin, Sertralin oder Citalopram) an über 1000 Patienten konnte in den letzten zehn Jahren die gleiche antidepressive Wirkung von Hypericum-Extrakt belegt werden, jedoch mit deutlich weniger Risiken und Nebenwirkungen als herkömmliche Antidepressiva. (4) Im Jahr 2009 veröffentlichte die Europäische Arzneimittel-Agentur einen Bewertungsbericht über Johanniskraut, einschließlich antidepressiver Wirkung, anxiolytischer, neuroprotektiver, Gedächtnis- und nootropischer Wirkung. Die Tagesdosen liegen zwischen 500 und 1800 mg und führen innerhalb von 4–6 Wochen zu einer therapeutischen Wirkung. Eine in Kanada durchgeführte systematische Untersuchung ergab, dass Johanniskraut durch verschiedene Mechanismen die Raucherentwöhnung fördern kann, indem es die Symptome des Tabakentzugs lindert und negative Auswirkungen verringert. |
WIRKUNG UND STUDIEN |
Johanniskraut gehört zu den am besten untersuchten Arzneipflanzen für Depressionen. Sein Wirkmechanismus umfasst die Blockade der Serotonin-, Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahme. D.h. das diese Botenstoffe, die gegen Depression wirken, länger verfügbar bleiben. Es wurden mehrere Meta-Analysen durchgeführt und die durchschnittliche Effekstärke von Johanniskraut lag bei 15-20% Besserung gegenüber Placebo in 6 Wochen. Der durchschnittliche Anteil der Patienten in Remission (Gesundung) betrug 38 % mit Johanniskraut, 33% mit Antidepresiva und 27 % in den Placebogruppen bei einer Behandlungszeit von 4-12 Wochen. (2) In einer aktuellen Meta-Analyse von 2023 wurde 14 klinische Studien (RCTs) mit insgesamt 2270 Depressionspatienten untersucht, die entweder mit Antidepressiva oder Johanniskraut behandelt wurden. Diese Forschung unterstützt den Einsatz von Johanniskraut, da es die Anzahl depressiver Patienten und deren Depression reduziert und gleichzeitig weniger Risiken und Nebenwirkungen aufweist als herkömmliche Medikamente. (1) In ähnlicher Weise haben Apaydin et al. 2016 in einer Meta-Analyse mit 35 Studien und 6993 Patienten hinsichtlich der Wirksamkeit von Johanniskraut bewertet. Die Monotherapie bei leichter und mittelschwerer Depression war dem Placebo bei der Verbesserung der Depressionssymptome überlegen und unterscheidet sich nicht signifikant von der Medikation mit Antidepressiva. (2) In einer weiteren Überprüfung von 2008 analysierten die Autoren in 29 Studien mit 5489 Patienten die Wirkungen von Johanniskrautextrakten auch auf schwerer Depression (Major Depressionen). Sie stellten fest, dass die Wirkungen zu bestehenden Antidepressiva vergleichbar ist und Johanniskraut in Bezug auf Sicherheit mit minimale Nebenwirkungen, diesen überlegen ist. (3) In 13 klinischen Antidepressiva-Vergleichsstudien (Imipramin, Fluoxetin, Parotoxin, Sertralin oder Citalopram) an über 1000 Patienten konnte in den letzten zehn Jahren die gleiche antidepressive Wirkung von Hypericum-Extrakt belegt werden, jedoch mit deutlich weniger Risiken und Nebenwirkungen als herkömmliche Antidepressiva. (4) Vergleich Johanniskraut und Sertralin 241 Patienten mit einer ambulant behandlungsbedürftigen mittelgradigen Depression wurden in die Studie aufgenommen. Davon erhielten 123 Patienten Hypericum-Extrakt STW3 (612 mg) und 118 Patienten Sertralin (50 mg) einmal täglich. Die Verbesserung des HAMD-Scores war in beiden Behandlungsgruppen nahezu identisch. Nach 12 Wochen Behandlung sprachen 68,6% der Patienten der Hypericum-Extrakt-Gruppe und 70,4% der Patienten der Sertralin-Gruppe auf die Therapie an, wobei der Gruppenunterschied nicht signifikant ist. Nach 24 Wochen Behandlung sprachen 84,0% der Patienten mit Hypericum- und 81,3% der Patienten mit Sertralin-Behandlung auf die Therapie an. "In der vorliegenden klinischen Prüfung konnte nun gezeigt werden, dass der Johanniskraut-Extrakt STW3 in einer täglichen Einmaldosierung über einen Behandlungszeitraum von bis zu sechs Monaten eine therapeutische Alternative zu den klassischen chemisch definierten Antidepressiva darstellt." (5) Das Ergebnis stimmt mit den Ergebnissen zwischen Hypericum-Extrakt und Imipramin, Fluoxetin, Parotoxin, Sertralin oder Citalopram überein, wie eine Meta-Analyse von 2009 ergab: "In dieser Studie wurden Hypericum -Präparate mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs) verglichen und es wurde kein signifikanter Unterschied in der Wirksamkeit zwischen Hypericum und Standard-Antidepressiva beobachtet. " (4) Hypericumextrakt STW3-VI im Vergleich zu Citalopram und Plazebo bei Patienten mit mittelschwerer Depression: Ergebnisse: "Die Nichtunterlegenheit von Hypericum-Extrakt im Vergleich zu Citalopram und die Überlegenheit beider Wirkstoffe gegenüber Placebo wurden nachgewiesen, ebenso wie eine bessere Sicherheit und Verträglichkeit von Hypericum-Extrakt im Vergleich zu Citalopram. Diese Ergebnisse zeigten, dass Hypericum-Extrakt STW3-VI eine gute Alternative zu chemisch definierten Antidepressiva bei der Behandlung ambulanter Patienten mit mittelschwerer Depression ist." (6) Kognitive Symptome In einer aktuellen Studie von 2023 wurde untersucht, ob eine Akutbehandlung Johanneskraut das Gedächtnis und die anhaltende Aufmerksamkeit sowie Stimmungs- und Zustandsangst bei 82 gesunden Erwachsenen verbesserte. Die Ergebnisse zeigen, dass eine akute Behandlung mit kleinen (250 mg) Dosierungen von H. perforatum einen positiven Effekt auf die Kapazität des verbalen Kurzzeitgedächtnisses hat, und unterstreicht die Bedeutung der Beibehaltung kleiner Dosierungen bei nootropischen Anwendungen. (7) Ängste Einige Studien deuten darauf hin, dass Johanniskraut bei der Behandlung somatische Symptomstörung hilfreich sein könnte, die starke Ängste aufgrund körperlicher Symptome wie Schmerzen, Schwäche oder Kurzatmigkeit verursacht. |
HILFE BEI NEBENWIRKUNGEN UND FOLGEKRANKHEITEN VON ANTIPSYCHOTIKA |
1. Krebs 90% der Antipsychotika und 70% der Antidepressiva gelten als stark krebserregend (8). Johanniskraut hat krebshemmende Eigenschaften. Forscher haben herausgefunden, dass Johanniskraut das Wachstum von Tumorzellen stoppt und sowohl Nicht-Melanom- als auch Melanom-Hautkrebszellen behandeln kann. Da Johanniskraut nachweislich eine signifikante Antitumoraktivität aufweist, gehen Forscher davon aus, dass es sich um ein wirksames Mittel zur Krebsbekämpfung handelt. |
ANWENDUNG |
Da Johanniskraut bei Depressionen hochdosiert eingenommen werden muss, sind standardisierte Trockenextrakte nötig. Ein Johanniskrauttee würde also nicht wirken, weil die darin enthaltene Wirkstoffdosis zu gering ist. Bei leichten depressiven Verstimmungen gelten 300 bis 600 mg als ausreichend, bei mittelschweren Depressionen sollte die Dosierung 900 mg Gesamtextrakt pro Tag betragen, bei starken Depressionen wurden in Studien 900 -1800 mg verwendet. Die Verträglichkeit von Johanniskraut und dessen Akzeptanz durch den Patienten sind sehr gut, die unerwünschten Wirkungen liegen auf dem Niveau von Placebo. Wechselwirkungen: |
EINKAUF |
Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie der Depression mit Johanniskraut ist der Einsatz von qualitativ hochwertigen Extrakten, die einen hohen Gehalt an wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffen aufweisen und in ausreichender Dosierung eingesetzt werden. Gerade der Online-Vertrieb muss kritisch betrachtet werden, da die Extrakte und Mischungen von sehr unterschiedlicher Qualität sind. In der Apotheke wird die beste Qualität verfügbar sein. |
Studien und Quellen |
(1) The efficacy and safety of St. John's wort extract in depression therapy compared to SSRIs in adults: A meta-analysis of randomized clinical trials (2) A systematic review of St. John's wort for major depressive disorder (3) St John's wort for major depression. (4) Efficacy and tolerability of Hypericum perforatum in major depressive disorder in comparison with selective serotonin reuptake inhibitors: A meta-analysis. Roja Rahimi, Shekoufeh Nikfar, Mohammad Abdollahi, 2009 (5) Efficacy and tolerability of hypericum extract STW3 in long-term treatment with a once-daily dosage in comparison with sertraline (6) Comparative efficacy and safety of a once-daily dosage of hypericum extract STW3-VI and citalopram in patients with moderate depression: a double-blind, randomised, multicentre, placebo-controlled study (7) The acute effect of Hypericum perforatum on short-term memory in healthy adults. Eldad Yechiam Daniel Ben-Eliezer, Nathaniel J S Ashby, Mili Bar-Shaked, 2019 (8) Carcinogenicity of psychotropic drugs: A systematic review of US Food and Drug Administration–required preclinical in vivo studies. Andrea Amerio, Juan Francisco Gálvez, and S Nassir Ghaemi, 2015. https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0004867415582231 |