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NEUE WIRKSAME MEDIKAMENTE AUF BASIS VON AMINOSÄUREN OHNE NEBENWIRKUNGEN?
Aminosäuren und deren Derivate zeigten in ca. 50 klinischen Studien mit über 1.500 Schizophrenie-Patienten seit 2 Jahrzehnten beachtliche Effekten mit bis zu 35%iger Besserung der Symptome bei Psychosen und Schizophrenie in 6-8 Wochen - und das frei von nennenswerten Nebenwirkungen.
Warum gibt es dann eigentlich keine neuen Medikamente ? Oder sind diese in der Entwicklung?
Pharmaunternehmen geben die höchste Summe von 40% ihrer Gesamtinvestitionen für Marketing und Werbung aus. Nur 10% wird für die Erforschung neuer Medikamente investiert, wo bei der größte Teil davon in Studien fließt, die zu Werbezwecken manipuliert werden, da diese einem hohen wirtschaftlichen Druck unterliegen. So fanden beispielsweise Heres et al. (2006), dass bei Direktvergleichen von Antipsychotika in 90% der Fälle immer das Präparat des Sponsors der Studie überlegen war.
Und Big Pharma ist sehr erfolgreich mit dieser Strategie der Werbung mit viel versprechenden Studien, in denen die Vorteile übertrieben werden und die Nachteile verschwiegen werden. So wurde der Absatz von Antipsychotika um 200%, und der von Antidepressiva um 700% gesteigert. Patienten haben oft keine Wahl und nehmen was verschrieben wird. So ist es kein Wunder, das heutige Psychopharmaka aus den 70iger und 80iger des letzten Jahrhunderts stammen.
Mit diesen geringen Ausgaben für die Forschung, wird die Pharmaindustrie der profitabelste Industriezweig der Welt, mit 1.500.000.000 € , sprich 1.500 Mrd. € Umsatz im Jahr.
Alternativen und positive Entwicklungen
Nun gibt es jedoch auch positive Entwicklungen. Die Wissenschaftler, die seit den 1970 igern an Alternativen forschen, haben ihre Entdeckungen patentieren lassen und sind dabei neue Antipsychotika zu entwickeln. Jedoch sind dafür hohe Investitionen notwendig und die meisten Wirkstoffe, wie Aminosäuren, sind frei und günstig erhältlich. Hier die Forscher, Unternehmer und neusten Trends:
1. Daniel C. Javitt, ist Professor für Psychiatrie an Columbia University. Dr. Javitts Forschung konzentriert sich auf Gehirnmechanismen von Psychosen und anderen schweren psychiatrischen Störungen, mit besonderem Schwerpunkt auf der Rolle von Glutamatsystemen.
Dr. Javitt war einer der ersten, der einen Zusammenhang zwischen NMDA-Dysfunktion und Schizophrenie nachgewiesen hat, und war in den letzten 20 Jahren maßgeblich an der Entwicklung glutamaterger Theorien zur Schizophrenie beteiligt.
"Wir versuchen, den Patienten dabei zu helfen, die Reflexe zu aktivieren, die sie derzeit nicht haben. Schizophreniepatienten verlieren oft die Fähigkeit, Informationspassagen flüssig zu lesen, weil sie Schwierigkeiten haben, die Aufnahme visueller Informationen zu kontrollieren und komplexe Wörter auszusprechen.
Dies sind wichtige Prozesse, an denen NMDA-Rezeptoren beteiligt sind. Wenn es uns gelingt, diese Dysfunktion zu beheben, beispielsweise mit den Glycin-basierten Behandlungen, die wir derzeit untersuchen, werden wir einen großen Schritt vorwärts beim Wiederaufbau des sozialen und beruflichen Lebens der Patienten machen."
Daniel C. Javitt hat Glycin zur Verwendung als Arzneimittel patentieren lassen.
2. Zwei in ihrem Fachgebiet führende Psychiater und Neurowissenschaftler, Joseph T. Coyle und Emil Tsai, haben ein mögliches alternatives und nebenwirkungsfreies Medikament als Patent angemeldet. D-Serin, Sarkosin, D-Alanin sind spezielle natürliche Aminosäuren mit antipsychotischen Eigenschaften, die als Nahrungsergänzung zur Verfügung stehen.
Joseph Thomas Coyle ist ein Psychiater und Neurowissenschaftler am McLean Hospital in Belmont und an der Harvard Medical School in Boston. Coyle befasst sich mit Entwicklungsneurobiologie und Psychopharmakologie. Zahlreiche seiner Arbeiten behandeln die Rolle glutaminerger Neuronen in der Pathophysiologie neuropsychiatrischer Störungen. Er ist Herausgeber der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry und hat einige bedeutende Auszeichnungen für sein Lebenswerk erhalten.
Emil Tsai, MD, Ph.D., ist ein renommierter Experte für Neurowissenschaften und Hirnstörungen, Gründer und CEO von SyneuRx, einem schnell wachsenden globalen Biotech-Unternehmen, das sich auf die Forschung und Entwicklung sicherer, wirksamer und zugänglicher Produkte, wie u.a. Natriumbenzoat konzentriert, mit bahnbrechenden Therapien für Patienten, die an Erkrankungen wie Schizophrenie, Demenz, Depression leiden.
Unter der Leitung von Dr. Tsai hat SyneuRx von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) die Auszeichnung „Breakthrough Therapy“ und „Orphan Drug“ für zwei seiner neuartigen Therapeutika für das Zentralnervensystem (ZNS) erhalten.
Dr. Tsai wurde an der Harvard Medical School und am Massachusetts General Hospital ausgebildet und war der erste Wissenschaftler, der berichtete, dass eine Verbesserung des N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Systems die Symptome einer Vielzahl von ZNS- und neurologischen Störungen reduzieren kann.
Dr. Tsais Forschung wurde in über 100 gemeinsam verfassten Artikeln gut dokumentiert, die in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.
Aus ihrem Patent für Medikamente lassen sich einige interessante Informationen zur Effektstärke und Anwendung von D- Alanin, D- Serin und Sakosin gewinnen.
"Herkömmliche antipsychotische Arzneimittel, die am Dopamin-D2-Rezeptor wirken, können zur Behandlung der positiven Symptome einer Schizophrenie, wie Wahnvorstellungen und Halluzinationen, verwendet werden. Im Allgemeinen ist das Vermögen von konventionellen antipsychotischen Arzneimitteln und den neuen atypischen antipsychotischen Arzneimitteln, die am Dopamin-D2- und am 5HT2-Serotoninrezeptor wirken, zur Behandlung kognitiver Defizite und negativer Symptome, wie affektive Abstumpfung (d. h. fehlende Gesichtsausdrücke), Anergie (Antriebslosigkeit) und sozialer Rückzug, begrenzt."(1)
Antipsychotsche Medikamente können sogar negative und kognitive Symptome und Depressionen verstärken. Die Rezeptorbindungsprofile der Antipsychotika und ihre Wirkungen:
Die Effektgröße
- Genauer gesagt führte die Behandlung mit D-Serin zu einem 21%igen Rückgang der negativen Symptome (auf der SANS-Skala) und sie führt zu einem 17%igen Rückgang der positiven Symptome (auf der positiven Unterskala von PANSS).
- Die Behandlung mit D-Alanin führte zu einem 11%igen Rückgang der negativen Symptome und einem 12%igen Rückgang der positiven Symptome.
- Die Behandlung mit Sarkosin führte zu einem 20%igen Rückgang der negativen Symptome und einem 15%igen Rückgang der positiven Symptome.
"Unter Verwendung der UKU-Skala zur Beurteilung von Nebenwirkungen wurden nach der Behandlung mit D-Serin, D-Alanin oder Sarkosin keine Nebenwirkungen festgestellt. Darüber hinaus zeigten sich keine neu entwickelten Spätdyskinesien oder eine Verschlechterung von extrapyramidalen Symptomen oder Akathesiesymptomen. Somit bieten D-Serin, D-Alanin und Sarkosin Vorteile gegenüber zahlreichen herkömmlichen Arzneimitteln zur Behandlung von Schizophrenie, da sie keine signifikanten Nebenwirkungen verursachen." (5)
Vergleich mit Antipsychotika
Ein Vergleich mit Antipsychotika ist nun interessant. Wie gut ist die Verbesserung der Symptome durch Antipsychotika im Durchschnitt?
Khin et al (2012) von der FDA, der amerikanischen Medikamenten-Zulassungsbehörde hat die jeweiligen Mittelwerte des PANSS-Gesamtscore in der Differenz zwischen Placebo und Medikation errechnet. So ermittelten sie in den neueren Studien ab 1999 einen Abfall von 10.8 auf 7.2 bei Auswertung aller Studien. Die Verbesserung der psychotischen Symptome beträgt im Durchschnitt ca. 10%. Die geringsten klinisch bedeutsamen Stufe liegt jedoch bei 15 Punkten, was einer von 20% Besserung, einer "leichten Besserung" entsprechen würde. Das es sich ausschließlich um Zulassungsstudien für neuere Antipsychotika gehandelte, die bei der Zulassungsbehörde eingereicht wurden, ist von einer im Vergleich recht guten Studienqualität auszugehen. Die Autoren schlussfolgern: „Eine hohe und zunehmende Placebo-Response und ein abnehmender Behandlungseffekt sind in den Schizophrenie-Studien in Nordamerika von großer Bedeutung.“ (3)
Die Verbesserung der psychotischen Symptome beträgt im Durchschnitt also ca. 10%. Wobei erst bei 20% von einer medizinisch relevanten Verbesserung gesprochen werden kann. Da die Wirkung von Antipsychotika individuell unterschiedlich ausfällt, stellt sich noch die Frage wie hoch ist die höchste Besserung und wie viele Patienten können diese Rate erreichen?
Zitat Prof. Leucht: „Wir haben eine systematische Überprüfung und Metaanalyse randomisierter kontrollierter Studien durchgeführt, in denen Antipsychotika der zweiten Generation (SGA) mit Placebo bei schizophrenen Patienten verglichen wurden. 38 randomisierte kontrollierte Studien mit 7323 Teilnehmern wurden eingeschlossen. Die absolute Differenz in den Responder-Raten lag bei 17% (41% sprachen auf das Medikament an, verglichen mit 24% auf das Placebo, erforderliche Anzahl zur Behandlung = 6 Wochen).“ (2) D.h. nur 17% der Patienten haben eine minimale ( ≥ 20%) medizinisch nachweißbare Verbesserung durch Antipsychotika.
Behandlungsdauer und Kombinationsmöglichkeiten
Falls erwünscht kann die pharmazeutische Zusammensetzung dem Patienten in mehr als einer Dosis pro Tag verabreicht werden. In der Regel wird der Patient wenigstens mehrere Wochen oder Monate lang behandelt. Falls erforderlich, kann die Behandlung auf unbestimmte Zeit weitergeführt werden, um die Symptome während der gesamten Lebensdauer des Patienten zu unterdrücken.
Falls erwünscht kann eine pharmazeutische Zusammensetzung, die D-Alanin und/oder D-Serin umfasst, einem Patienten, der an Schizophrenie leidet, zusammen mit einem bekannten Arzneimittel zur Behandlung von Schizophrenie (z. B. Olanzapin, Clozapin, Haloperidol und dergleichen) gleichzeitig oder sequenziell verabreicht werden.
Analog kann D-Alanin und/oder D-Serin in Kombination mit oder in Sequenz mit anderen bekannten Antipsychotika (z. B. "typischen", "atypischen" und Depot-Antipsychotika zur Behandlung von Schizophrenie und anderen psychotischen Zuständen), Antidepressiva , Psychostimulanzien (zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörung, Depression oder Lernstörungen) verwendet werden. (1)
Starke Vorteile gegenüber Antipsychotika: Happy Brain - Happy Life.
"Die Erfindung bietet im Vergleich zu bekannten Verfahren zur Behandlung von Schizophrenie mehrere Vorteile. Im Gegensatz zu zahlreichen herkömmlichen antipsychotischen Therapeutika können D-Serin, Sarkosin und D-Alanin eine wünschenswerte Minderung der positiven, negativen und kognitiven Symptome der Schizophrenie hervorrufen.
Wie anhand der nachstehenden Beispiele gezeigt, kann selbst bei Patienten, die eine geringe Reaktion auf die Behandlung mit herkömmlichen Antipsychotika zeigen, eine klinische signifikante Verbesserung erreicht werden. Darüber hinaus wurden nach der Behandlung von Schizophreniepatienten mit D-Serin, Sarkosin und D-Alanin keine signifikanten Nebenwirkungen festgestellt. Im Gegensatz dazu führen herkömmliche Antipsychotika üblicherweise zu Spätdyskinesie (irreversible hyperkinetische Bewegungsstörung), extrapyramidalen Symptomen und Akathesiesymptomen." (1)
Studien und Quellen:
(1) https://patents.google.com/patent/DE69936848T2/de
(2) Leucht, S. Arbter D, Engel RR, Kissling W, Davis JM (2009) How effective are second-generation antipsychotic drugs? Molecular Psychiatry 14: 429-47
Volltext frei: https://www.nature.com/articles/4002136.pdf
(3) Khin Ni A et al (2012) Exploratory Analyses of Efficacy Data From Schizophrenia Trials in Support of New Drug Applications Submitted to US Food and Drug Administration, J Clin Psychiatry 73(6): 856‑864