SERIE: Heilpflanzen bei negativen Symptomen. 10 FENCHEL (Samen)
ALLGEMEIN |
Foeniculum vulgare (Fenchel) ist eine heute weltweit verbreitete Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze in der traditionellen Medizin. Schon Hippokrates empfahl Fenchel und nach Dioskurides, ebenfalls griechischer Arzt, helfen die Blütenstängel abgekocht Blase und Nieren, mit Wein auch bei Schlangenbiss. Bei Husten wurde die zerstoßene Wurzel eingesetzt. Hildegard von Bingen kennt Fenchel zur Schleimlösung. In China nimmt man Fenchelsamen als Huai-hsiang gegen Cholera, Nierenleiden und Schlangenbiss. Fenchel findet in der Medizin heute als Hustenmittel sowie als Beruhigungsmittel Verwendung. Sie wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2009 gekürt.(1) Eine vorklinischen Studie zeigte, dass der Samen von Fenchel aufgrund seiner vielfältigen Wirkungen positive und negative Symptome umkehren und kognitive Dysfunktionen von Psychosen bewältigen kann.(2) |
ANTIPSYCHOTISCHE WIRKUNG UND STUDIEN |
Wirkungsweise: Fenchel enthält flüchtige Verbindungen, Flavonoide (Kämpferol, Quercetin = antipsychotisch), Phenolverbindungen, Fettsäuren und Aminosäuren. Die Aktivität der Acetylcholinesterase wurden im vorklinischen Studien durch Fenchel signifikant reduziert, während der Glutathionspiegel (Antioxidans) durch Fenchel bemerkenswert erhöht wurde. Zudem besitzt Fenchel starke entzündungshemmende sowie antioxidative Eigenschaften, die bei der Vorbeugung psychotischer Anfälle von Vorteil sind. Die in der vorliegenden Studie beobachtete antipsychotische Wirkung kann auf das Vorhandensein von Antioxidantien wie Glutathion, Vitamin C, Vitamin E, Flavonoiden und polyphenolischen Verbindungen zurückgeführt werden, die die Gehirnzellen vor oxidativem Stress schützen. Negative Symptome: Das Vorhandensein von Glycin und Glutaminsäure in Fenchel aktiviert wahrscheinlich Glutamat-Rezeptoren, was negative Symptome lindert und letztendlich auch zu einer verminderten dopaminergen Aktivität über den GABA-vermittelten indirekten Weg führt und damit auch positive Symptome reduziert. (2) Diese Ergebnisse zusammengenommen zeigen das antipsychotische Potenzial von Fenchel bei negativen Symptomen.(2) Kognitive Symptome: Darüber hinaus sowohl die Hemmung der AchE-Aktivität durch Fenchel als auch die Verfügbarkeit von Cholin bei der cholinergen Übertragung im Gehirn, was für die Umkehrung kognitiver Dysfunktionen wünschenswert ist.(2) Fazit: Daher sind die Samen von Fenchel aufgrund seiner vielfältigen Wirkungen vorteilhaft, um positive und negative Symptome umzukehren und kognitive Dysfunktionen von Psychosen zu bewältigen.(2) |
DOSIS UND DAUER |
Erwachsene: 2-4 g: 2 mal täglich. 8 Wochen. Mehr als 7 g Samen sollte man nicht länger als 2 Wochen anwenden. (3) Entspricht einem gehäuften Esslöffel. |
EINKAUF |
Fenchelsamen gibt es überall wo es Gewürze gibt. Als Pulver oder am besten ganz und frisch mit einem Mörser oder einer elektrischen Kaffeemühe (10€) zu Pulver mahlen. |
AUSGEWERTETE STUDIEN UND QUELLEN |
(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Fenchel (2) Anti-psychotic potential of foeniculum Vulgare in rodents. International Journal of Pharma and Bio Sciences 7(4) Authors: MILIND PARLE, 2016 DOI:10.22376/ijpbs.2016.7.4.p74-82 (3) https://www.phytodoc.de/heilpflanzen/fenchel/pflanzenprofil |