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ANTIPSYCHOTIKA |
6. Was passiert eigentlich durch Antipsychotika im Körper? Ist es richtig, dass es typische Folgeerkrankungen gibt? Oder sogar eine Lebenszeitverkürzung?
Menschen mit Schizophrenie haben aufgrund der Einnahme von Psychopharmaka und dem Lebensstil ein erhöhtes Risiko einer Zweiterkrankung, wie Diabetes, Krebs, Herzerkrankungen sowie Erkrankung der Atemwege.
Bei Patienten mit Schizophrenie haben eine Mehrheit, also über 50% mindestens eine Folgeerkrankung, 30% sogar zwei oder mehr chronischen körperlichen Folgeerkrankungen. Es handelt sich dabei vor allem um Krankheiten resultierend aus den Nebenwirkungen von Antidepressiva und Antipsychotika. (14)
Antipsychotika bergen ein erhöhtes Risiko für eine Vielzahl körperlicher Erkrankungen, wie beispielsweise Übergewicht, Osteoporose, Diabetes, Krebs und Parkinson. So führen fast alle antipsychotischen Medikamente nach langer Einnahme zur Gewichtszunahme und daraus resultiert ein Bewegungsmangel, der zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. (14)
Zitat aus einem aktuellen Forschungsbericht. "New Developments in the Treatment of Schizophrenia: An Expert Roundtable, 2023. Die Experten sind als Berater für die Pharmaindustrie tätig:
"Leider behandeln derzeit verfügbare Antipsychotika primäre und anhaltende Negativsymptome oder kognitive Defizite nicht zufriedenstellend. Patienten mit Schizophrenie haben eine geschätzte Lebenserwartung von 15–20 Jahren weniger als die allgemeine Bevölkerung , wobei die metabolischen und anderen Nebenwirkungen von Antipsychotika ein potenzieller Faktor sind. Weltweit ist die Häufigkeit von Schizophrenie Berichten zufolge von 13,1 Millionen in den 1990er Jahren auf etwa 20,9 Millionen im Jahr 2016 gestiegen." (13)
Medikamente und Folgeerkrankungen
Effekte psychotroper Medikamente sind ein Faktor, der zum Auftreten und zur Verschlechterung körperlicher Erkrankungen psychisch kranker Menschen beiträgt.
1. Krebserregend
9 von 10 Antipsychotika sind stark krebserregend. Wissenschaftler haben vorklinische Studien untersucht, die einst für die Zulassung der betreffenden Psychopharmaka bei der U.S. Food and Drug Administration eingereicht wurden. Sie stellten dabei fest, dass
- 90 Prozent der Antipsychotika ( u.a. Abilify, Olanzapin, Quetiapin, Risperdon)
- 70 Prozent der Benzodiazepine/Schlafmittel (z. B. Diazepam)
- mehr als 63 Prozent der Antidepressiva (z. B. Mirtazapin, Citalopram)
im Verdacht stehen, krebserregend wirken zu können. Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) und die Internationale Agentur für Krebsforschung ( IARC) haben im Jahre 2000 davor gewarnt, dass die Einnahme von Psychopharmaka Krebs verursachen kann. (Quelle: Australian & New Zealand Journal of Psychiatry ( 1 ) ( 2 ) ) . (LISTE DER KREBSEREGENDEN PSYCHOPHARMAKA)
2. Gehirnschädigungen
Der dauerhafte Einsatz von Neuroleptika kann Zell- und Substanzverluste im Gehirn verursachen. Diese Schrumpfungen haben direkte Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten. Es zeigten sich Verschlechterungen beim verbalen Lernen, bei Tests für die Aufmerksamkeit, bei der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses, sowie beim Problemlösungsverhalten.(5) Eine deutschsprachigen Übersichtsarbeit.
3. Übergewicht
Die meisten Antipsychotika führen zu Übergewicht (3).
4. Diabetes
Das Diabetesrisiko unter Antipsychotika ist stark erhöht. Diabeteshäufigkeit ist verdreifacht. (7)
5. Leber- und Nierenschäden
Antipsychotika werden über die Leber und Nieren abgebaut, belasten diese und können zu Schäden führen. (8) (9).
6. Risikofaktor für die Herz-Gesundheit
Patienten mit Schizophrenie haben eine verkürzte Lebenserwartung von 15-25 Jahren. Herzkrankheiten ist die Haupt-Todesursache dieser Patienten und Antipsychotika sind ein damit verbundener Faktor, da sie im der Mehrheit übergewichtig machen (1). Antidepressiva und andere Psychopharmaka werden mit einem fast doppelt so hohen Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Herzpatienten in Verbindung gebracht. (2)
Zu den allgemeinen nachteiligen Wirkungen gehören:
- erhöhter Blutdruck
- Fettstoffwechselstörung
- Bewegungsstörungen (Dyskenisien, Zittern, Grimassen schneiden)
- sexuelle Dysfunktion
- malignes neuroleptisches Syndrom (Verwirrung, Nichtansprechbarkeit, Muskelstarre, hoher Körpertemperatur und anderen Symptome)
- Schwindel
- Sedierung (geistiger Dämmerzustand) und Unruhe.
Jedoch nicht nur Medikamentennebenwirkungen, sondern auch andere Aspekte, die in Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung stehen, wirken auf die körperliche Gesundheit dieser Patienten ein. So wird diese auch durch einen Mangel an Energie und Motivation, auch eine Nebenwirkung von Medikamenten die Bewegung, Arbeit und Isolation beeinflusst. Diese Risiken können zu einer durchschnittlichen Lebenszeitverkürzung zwischen 10 und 25 Jahren führen.
Ursachen erhöhter Erkrankung und Sterblichkeit psychisch kranker Menschen
Suizid und unfallbedingte Todesfälle sind bei Menschen mit psychischen Erkrankungen häufiger als in der Allgemeinbevölkerung. Zwei Drittel der Todesfälle unter psychisch erkrankten Personen sind jedoch auf natürliche Ursachen zurückzuführen, was zeigt, dass deren erhöhte Sterberate nicht vollständig durch diese unnatürlichen Todesursachen erklärt werden kann. (14)
Aufgrund erhöhter körperlicher Erkrankungen lässt sich auch eine höhere Sterblichkeit und somit Lebenszeitverkürzung zurückführen. So zeigte eine nationale schwedische Kohortenstudie, dass Männer mit Schizophrenie im Durchschnitt 15 Jahre früher, Frauen 12 Jahre früher versterben als der Rest der Bevölkerung. Eine durchschnittliche Lebenszeitverkürzung zwischen 10 und 25 Jahren wird auch durch weitere Studien für Patienten mit Schizophrenie, bestätigt, wobei insbesondere Herzerkrankungen, Krebserkrankungen sowie COPD eine wichtige Todesursache darstellen.
Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen signifikant häufiger Risikofaktoren für Herzerkrankungen aufweisen. Zu diesen Risikofaktoren zählen Übergewicht, Diabetes , Erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörung sowie eine höhere Raucherhäufigkeit. Schizophrene Patienten haben verglichen mit der Allgemeinbevölkerung ein 2-3-fach erhöhtes Risiko zu versterben. (14)
Psychopharmaka sind Neurotoxine. Peter Breggin - Psychopharmaka sind gefährlicher, als Sie sich jemals vorgestellt haben. Dauer 15 min.
Peter R. Breggin MD ist ein in Harvard ausgebildeter Psychiater, der wegen seiner jahrzehntelangen erfolgreichen Bemühungen um eine Reform des Bereichs der psychischen Gesundheit als „Das Gewissen der Psychiatrie“ bezeichnet wird.
Seine Arbeit bildet die Grundlage für eine moderne Kritik an psychiatrischen Diagnosen und Medikamenten und ist wegweisend bei der Förderung von fürsorglicheren und wirksameren Therapien. Seine Forschungs- und Bildungsprojekte haben zu großen Veränderungen in den von der FDA zugelassenen vollständigen Verschreibungsinformationen oder Etiketten für Dutzende von Antipsychotika und Antidepressiva geführt. Er klärt die Öffentlichkeit und Fachkreise weiterhin über die tragische psychiatrische Medikation von Amerikas Kindern auf.
Studien und Quellen
(1) https://arznei-news.de/antipsychotika-herzerkrankungen/
(2) https://arznei-news.de/herzerk…ka-und-die-sterblichkeit/
(3) https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-bei-schizophrenie.html
(4) https://www.schizophrenie-online.org
(5) https://www.depression-heute.de/neuroleptika-l…das-gehirn-auf/
(6) Carcinogenicity of psychotropic drugs: A systematic review of US Food and Drug Administration–required preclinical in vivo studies. Andrea Amerio, Juan Francisco Gálvez, and S Nassir Ghaemi, 2015
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0004867415582231
(7) https://www.aerztezeitung.de/M…stark-erhoeht-307653.html
(8) https://dorsch.hogrefe.com/sti…er-psychopharmakotherapie
(12) https://www.infomed.ch/screen_template.php?articleid=2387
(13) New Developments in the Treatment of Schizophrenia: An Expert Roundtable. Joshua T Kantrowitz, Christoph U Correll, Rakesh Jain, Andrew J Cutler, 2023
(14) Die Evaluation der Wirksamkeit einer Intervention zur Förderung einer
gesundheitsbewussten Lebensweise von Menschen mit psychischen
Erkrankungen unter Realweltbedingungen. Ergebnisse einer Mixed Methods Studie.Viola Sofie Kirschner, 2019