Hallo.
Die letzten zwei Arbeitstage der Woche waren sehr anstrengend, aber dennoch gut. Ich habe doch einiges an Arbeit erledigt bekommen. Am Donnerstag habe ich dann auch tatsächlich unseren Pfarrer getroffen, wir hatten (zum Glück?) Keine Zeit uns zu unterhalten, haben uns aber freundlich gegrüßt.
Nun habe ich etwas Bammel vor heute... Wird er mich nach dem Gottesdienst ansprechen?
Aber eigentlich ist es egal, ich habe beschlossen jetzt, nach über 20 Jahren Krankheit, endlich offen damit umzugehen - sollte mich also z.B. jemand auf den Fahrdienst ansprechen werde ich ehrlich sagen der bringt mich in die WfbM der Lebenshilfe wo ich arbeite. Und fragt jemand wieso ich dort arbeite, werde ich auch darauf ehrlich antworten weil in leider zu krank bin für den 1.Arbeitsmarkt - wenn dann die Frage kommt was ich habe, dann sage ich "schizophrenie" - nicht mehr und nicht weniger. Das heißt nicht, dass ich gleich mein ganzes Leben offenbaren werde/ will, aber diese Eckpunkte habe ich immer geheim gehalten... Das mache ich nun nicht mehr. Im Grunde kann es doch nur gut sein, man sieht wer dann die echten "Freunde" bzw "guten" Menschen sind und man könnte eventuell bei manchen Menschen sogar Vorteile dadurch erlangen, z.B. durch (mehr) Unterstützung.
Gestern war ein sehr seltsamer Tag. Am Vormittag verwickelte mich meine Tochter in ein Gespräch - über mich früher, so vor 26 Jahren ungefähr. Sie ist immer sehr wissbegierig und will laufend was von "früher" hören, bisher habe ich mich dem größtenteils entzogen, doch gestern schwappte das Thema irgendwie so fließend über, dass ich ihr was erzählt habe. Sie wollte gar nicht mehr aufhören und war sichtlich enttäuscht, als das Gespräch endete und meinte sie hätte so gerne noch mehr gehört, sonst erzähle ich ja nix... Für mich war es sehr anstrengend, ich musste filtern was ich erzähle und wie. Es ist nicht alles für ihre Ohren bestimmt, gleichzeitig vermeide ich es aber zu lügen und sage dann immer dazu sage ich nichts. Es ist auch wichtig für mich selbst was und wie, denn es gibt viele Triggerpunkte und diese muss ich ( besonders im Gespräch mit/ bei den Kindern ) vermeiden.
Die Erinnerung an frühere Zeiten weckte jedoch so viel in mir, dass ich den ganzen Tag in der Vergangenheit schwelgte. Ich habe sogar fern gesehen, Serien aus Anfang der Neunziger, obwohl ich fast nie fern sehe, fand ich es gestern irgendwie gut! Es war eigentlich keine so tolle Zeit und der ganze Mist ging los, mit der Erkrankung, aber trotzdem konnte ich nicht mehr so richtig davon lassen... Abends habe ich dann mit L Cake Pops gebacken, das war eine gute Ablenkung und ich fand wieder zu mir zurück. Das war der erste Versuch mit Cake Pops, wir haben allerdings ganz einfache gemacht und keine mit Frischkäse, sondern nur Teig, Saft und Butter und außen rum schön Kuvertüre mit Streusseln. Schmecken tuts und gibt es heute zum Vesper.
LG hejemalafa
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