Hallo!
Ich frage mich, ob es meistens seelische Gründe für die Schizophrenie gibt. Einige haben viel Lebenskummer, andere haben gute Kindheiten gehabt. Kann jemand trotzdem erkranken, wenn er ein glückliches Leben hatte? Ist es rein körperlich, wenn jemand schizophren wird? Na gut, manche nehmen Drogen. Bei mir hat das seelische Ursachen und viel Arbeitsstress ausgelöst. Komisch finde ich auch, dass mein früherer bester Freund daran krank war und meine ehemalige Schulfreundin genauso. Ich war zu der Zeit auch viel am Arbeiten und Studieren, ständig auf Jobsuche. Hatte dann Beziehungen gehabt, die mich geschwächt haben und bin dann krank geworden. Da ich aber ziemlich schnell Hilfe bekommen habe, ging es wieder bergauf. Ich war noch vor ein paar Jahren wieder vollständig remittiert und hatte dann zusammen mit einem Psychiater die Dosis ganz gering verkleinert, aber bei meinem nächsten Beziehungsstress war ich wieder psychotisch geworden. Jetzt nehme ich immer die gleiche Dosis und will die Dosis nie wieder absetzen. Ich merke, wenn ich es mir gut gehen lasse, dass mein Körper und Schlaf dann auch entspannter sind. Dass ich mich nach ein paar Spannungsgefühlen wieder beruhigen kann, versuche es zumindest. Da ich sehr sensibel bin, nehme ich mir alles sehr zu Herzen. Ich finde es gar nicht mehr schlimm, seelisch erkrankt zu sein. Irgendwann hatte meine Seele nicht mehr mitgemacht. Nur für Außenstehende ist es wohl schwierig, sich da rein zu fühlen. Ohne eigene Psychose hätte ich mir solche Patienten auch nicht gut vorstellen können. Das Stimmenhören kenne ich gar nicht, soll aber extrem bei den Leuten belastend sein. Ich dachte immer, dass die Medikamente gegen dieses Stimmenhören wirken, aber manche hören trotz Medis noch Stimmen? Na ja, die Krankheit wirbelt das ganze Leben um, vor allem die sozialen Bindungen. Schade, dass man als schizophren Erkrankte mit vielen Vorurteilen kämpfen muss. Dass man es nicht so offen sagen kann. Aber jammern bringt nichts, das Leben ist kurz genug. Ich selber kann mich aktuell nicht wirklich beklagen. Stehe nachts auf, aber es ist ja meine Entscheidung. Wenn ich mich frage, ob ich gerade ein Problem habe, ja, leichte Augenschmerzen und Sehnsucht nach meiner ersten Katze, sonst fast nichts. Ich habe viel Zeit zu Hause. Alles langsam machen, ohne inneren und äußeren Druck, empfinde ich fast als Luxus. Na gut, das Schreiben hier im Forum hilft dabei. Das Berufliche betrifft wohl alle Betroffenen. Ich sehe es ein, dass ich nicht arbeiten gehen kann, weil ich den normalen Stresspegel da draußen nicht mehr vertrage. Möchte dann aber mich ehrenamtlich beteiligen in Schreibprojekten. Ob es ein Roman werden soll, kann ich noch nicht sagen. Aber mein größter Traum ist es, etwas für den Kinderschutz zu tun. Ich möchte die Situation von Kindern auf der Welt in kurzen Essays oder Kolumnen beschreiben und dabei die ganze Welt kennen lernen. Statt reisen, mich von zu Hause aus zu bilden. Ich war immer eine Leseratte, von klein auf. Das ist bis heute geblieben.
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