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Die 10 besten Heilpflanzen bei Depressionen
Ich bin wirklich überrascht, welches gesicherte Wissen es schon über heilsame Pflanzen bei Depression gibt, wie wenig davon bekannt ist und anscheinend noch weniger Anwendung findet. Es gibt weltweit 150 Pflanzen mit antidepressiven Eigenschaften, davon sind die besten 10 auch in 100 klinische Studien am Menschen getestet worden, auch im Vergleich zu Standard-Antidepressiva. 7000 Menschen mit Depression wurden in den Studien erfolgreich damit behandelt und zwar genau so gut wie mit Antidepressiva nur ohne belastende Nebenwirkungen, ohne das Gehirn und die Persönlichkeit krankhaft zu verändern und ohne eine Abhängigkeit zu erzeugen.
Manche sind als "gewöhnliche" Kräuter und Gewürze bekannt und werden im Allgemeinen in ihrer Wirkung unterschätzt. Dabei zeigt doch das den seit jahrtausenden stattfindenden Ausleseprozess von Pflanzen. In früherer Zeit war eine gute Gesundheit durch Ernährung überlebenswichtig, und nur die besten Pflanzen wurde zur täglicher Einnahme verwendet. In Europa gibt es 10.000 Pflanzenarten, einige der besten wurden also zu Kräutern und Gewürzen.
Im folgenden wird eine aktuelle Forschungsarbeit von 2021 zu Heilpflanzen bei Depressionen vorgestellt:
"Heilpflanzen in der Behandlung von Depressionen. II: Nachweise aus klinischen Studien" (1)
Diese Übersicht bezieht sich auf die 95 klinischen Studien, die von 2000 bis 2020 durchgeführt wurden. Die Überprüfung hebt diejenigen Arten hervor, die das größte pharmakologische Potenzial gezeigt haben.
Folgende ersten 4 Heilpflanzen zeigten die besten Ergebnisse in klinischen Studien:
1. Johanniskraut
2. Safran
3. Kurkuma
4. Kava
5. Rosenwurz
Weitere wichtige Heilpflanzen mit antidepressive Wirkung sind:
6. CBD
7. Ginkgo
8. Zitronenmelisse
9. Ginseng
10. Grüner Tee
1. JOHANNISKRAUT |
Das Echte Johanniskraut wurde schon in der Antike als Heilpflanze für verschiedene Anwendungen verehrt. Im Mittelalter wurde dann entdeckt, das Johanniskraut auch bei Melancholie – so wurden Depressionen einst genannt - eine Hilfe ist. Johanniskraut findet Anwendung in der Behandlung der Depression und teilweise auch von Angststörungen. Sein Wirkmechanismus umfasst die Blockade der Serotonin-, Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahme. D.h. so bleiben diese Botenstoffe, die gegen Depression wirken länger verfügbar. Johanneskraut gehört zu den am besten untersuchten Arzneipflanzen. |
STUDIEN: |
Es wurden 27 klinische Studien mit 3808 Patienten (von 1999 bis 2014) ausgewertet und die Anwendung von Johanniskraut und SSRIs (Antidepressiva) verglichen. Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Depression war die Wirksamkeit und Sicherheit von Johanniskraut mit SSRI-Behandlungen vergleichbar. (7) In einer weiteren Überprüfung analysierten die Autoren die Wirkungen von Johanniskrautextrakten auf Major Depressionen (MDD) und stellten fest, dass die Wirkungen der in diesen 18 kombinierten Studien getesteten Extrakte bei Patienten mit schwerer Depression höher waren, als die eines Placebos, mit ähnlichen Ergebnissen wie bei Standard-Antidepressiva (SSRIs), jedoch mit weniger Nebenwirkungen. (8) Andere Studien belegten, dass Johanniskrautextrakt (900 – 1800 mg/d) bei der Behandlung von mittelschweren bis schweren Major Depressionen mindestens genauso wirksam ist wie Paroxetin (20 – 40 mg/d) und besser verträglich ist, während dass Johanniskrautextrakt (900 mg/d) wirksamer als Fluoxetin ist. (9) Ausgewertet wurden vorläufige und offene Studien bis hin zu randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien, in einigen Fällen mit Referenzarzneimitteln (Imipramin , Fluoxetin, Sertralin oder Citalopram). |
NEBEN UND WECHSEWIRKUNGEN: |
Die Verträglichkeit von Johanniskraut und dessen Akzeptanz durch den Patienten sind sehr gut, die unerwünschten Wirkungen liegen auf dem Niveau von Placebo. Bei der Einnahme von Johanniskraut ist darauf zu achten, das es ein Enzym verstärkt, was beim Abbau von anderen Medikamenten wirkt. Das hat zur Folge, das gewisse andere Medikamente weniger stark wirken. Ob und wie stark diese Wechselwirkung ist, ist mit einem Arzt oder Apotheker anzusprechen, wenn andere Medikamente genommen werden. |
DOSIS UND DAUER: |
Da Johanniskraut bei Depressionen hochdosiert eingenommen werden muss, sind standardisierte Trockenextrakte nötig. Ein Johanniskrauttee würde also nicht wirken, weil die darin enthaltene Wirkstoffdosis zu gering ist. Bei leichten depressiven Verstimmungen gelten 300 bis 600 mg als ausreichend, bei mittelschweren Depressionen sollte die Dosierung 900 mg Gesamtextrakt pro Tag betragen, bei starken Depressionen wurden in Studien 900 -1800 mg verwendet. Zu beachten ist, dass der heilsame Effekt nicht sofort, sondern verzögert innerhalb von zwei bis vier Wochen eintritt. Die Therapiedauer beträgt mit Johanniskraut 3 - 6 Monate. |
EINKAUF: |
Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie der Depression mit Johanniskraut ist der Einsatz von qualitativ hochwertigen Extrakten, die einen hohen Gehalt an wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffen aufweisen und in ausreichender Dosierung eingesetzt werden. Gerade der Online-Vertrieb muss kritisch betrachtet werden, da die Extrakte und Mischungen von sehr unterschiedlicher Qualität sind. |
2) SAFRAN |
Crocus sativus , allgemein bekannt als Safrankrokus, stammt aus West- und Ostasien und Südeuropa. Seit Jahrhunderten wird es in der traditionellen asiatischen Medizin als Mittel zur Heilung verschiedener Gesundheitsprobleme verwendet, darunter chronische Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Gedächtnisstörungen, Stimmungs- und Persönlichkeitsstörungen (Angstzustände, Depressionen) und andere psychische Erkrankungen. Die medizinische Aktivität von Safran - Extrakten bei der Linderung von Entzündungen und Störungen des zentralen Nervensystems, einschließlich Depressionen, wurde in den jüngsten grundlegenden vorklinischen und klinischen Studien am Menschen bestätigt. Diese Aktivität äußert sich z.B. in Stimmungsaufhellung, Linderung von Angstsymptomen, positiven Wirkungen auf Lernen und Erinnern und einer positiven Beeinflussung der emotionalen Sphäre. |
STUDIEN |
Die von vielen Autoren berichtete Forschung hat die Anwendung pflanzlicher Formulierungen bei der Behandlung von Depressionen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen dokumentiert. Ihre Wirksamkeit ist ähnlich, wie bei aktuellen Antidepressiva, aber es werden weniger Nebenwirkungen berichtet. In eine Übersichtsarbeit wurde festgestellt, dass eine relevante Anzahl klinischer Studien die antidepressiven Eigenschaften von Safran demonstrierten. Die Wirkung war ähnlich denen von Standard-Antidepressiva wie Imipramin, Fluoxetin und Citalopram, jedoch mit weniger berichteten Nebenwirkungen. (10) Eine systematische Überprüfung von 6 qualitativ hochwertigen, randomisierten und doppelblinden Studien mit Placebo- oder Antidepressiva-Kontrollen zeigten, das Safran ähnliche antidepressive Wirkungen wie Standardmedikamente hat. Diese antidepressiven Wirkungen sind auf die serotonergen, antioxidativen, entzündungshemmenden und neuroprotektiven Wirkungen von Safran zurückzuführen. Die Autoren schlugen daher vor, Safran zur Behandlung leichter bis mittelschwerer Depressionen zu verwenden. (11) Eine weitere Überprüfung aller bis 2018 veröffentlichten klinischen Studien zu Safran zeigte, dass der hydroalkoholische Extrakt leichte und mittelschwere Depressionen verbesserte. Nach der Bewertung der Behandlung, Dosierung und Dauer stellten die Autoren fest, dass es keine Unterschiede in der Remissions-, Ansprech- oder Abbruchrate gab, und kamen zu dem Schluss, dass Safran bei der Behandlung von Major Depressionen genauso wirksam ist wie synthetische Antidepressiva, jedoch ohne Nebenwirkungen. (12) |
DOSIS UND DAUER |
1,5 g Safran können täglich bedenkenlos eingenommen werden. Nimmt man jedoch Safran-Extrakt ein, sollten immer die Anwendungsempfehlungen des Herstellers befolgt werden. Die ersten Effekte können schon innerhalb einer Woche eintreten – die maximale Wirkung stellt sich aber erst nach etwa 6 Wochen ein. In den Studien wurde Crocin, das Extrakt (30 mg/Tag, 4 Wochen) genommen. |
EINKAUF |
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3. KURKUMA |
Kurkuma ist die gelbe Wurzel aus Asien, die dem bekannten Currygewürz seine gelbe Farbe gibt. Kurkuma ist jedoch mehr als ein Gewürz. Denn es ist schon lange ein wichtiges Heilmittel im Ayurveda, der jahrtausendealten indischen Heilkunst. Inzwischen hat man in verschiedenen Studien festgestellt, dass Curcumin, der Wirkstoff aus Kurkuma, ähnlich gut wirkt wie so manche Medikamente. (6) |
STUDIEN |
Im Fall von Kurkuma wurden die klinischen Tests mit seinem Hauptwirkstoff Curcumin durchgeführt, der in verschiedenen Studien am Menschen untersucht wurde. In einer Übersichtsarbeit wurden 24 klinische Studien mit insgesamt 1383 Personen ausgewertet. Davon waren 767 Patienten, bei denen eine Depression anhand verschiedener Bewertungsskalen diagnostiziert wurde. (13) In einer Studie, die an 56 Patienten mit MDD durchgeführt wurde, war die Behandlung mit Curcumin signifikant wirksamer als ein Placebo und verbesserte die stimmungsbezogenen Symptome, insbesondere bei Personen mit atypischer Depression. (14) Eine nachfolgende randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie bestätigte erneut die Wirksamkeit einer Curcumin-Supplementierung bei der Verringerung depressiver Symptome. An der Studie nahmen Patienten teil, bei denen eine schwere depressive Störung diagnostiziert wurde. (15) Ng et al. überprüften sechs klinische Studien, in denen Curcumin mit einem Placebo verglichen wurde. Bei Patienten mit bestehender Depression war die klinische Wirksamkeit von Curcumin bei der Verbesserung depressiver Symptome bemerkenswert. In einer Studie, wurde die Wirkung von Curcumin mit der Wirkung von Fluoxetin bei Depressionen verglichen. 60 Patienten mit diagnostizierter Depression erhielten sechs Wochen lang entweder täglich 20 mg Fluoxetin oder 1000 mg Curcumin. Die jenigen, die Curcumin genommen hatten, hatten die selben Verbesserungen wie den Patienten, die nur Fluoxetin bekommen hatten, jedoch ohne Nebenwirkung (2) In drei Studien wurden auch signifikante angstlösende Wirkungen beobachtet, wobei in keiner von ihnen Nebenwirkungen berichtet wurden. Curcumin aus Curcuma longa interagieren mit D1- und D2-Rezeptoren und erhöhen den Dopaminspiegel im Gehirn. |
DOSIS UND DAUER |
500 bis 1000 mg Curcumin (Extrakt)/Tag, 5 bis 8 Wochen, oder so lange man möchte. |
EINKAUF |
Frisch im Supermarkt in Bioqualität ist es am günstigsten (REWE z.B.). Ein Stück wie kleiner Finger müsste die Menge sein, sonst mal nachwiegen. Einfacher sind jedoch Extrakte in Tablettenform, in der Drogerie Doppelherz Curcuma 750mg, 30 Kapseln ab 4€. |
4. KAVA |
Kava Kava – auch als Rauschpfeffer bekannt – wird in vielen Kulturen des westpazifischen Raumes als Zeremoniegetränk und Heilmittel verwendet. |
STUDIEN |
In einer Metaanalyse auf der Grundlage von sechs Placebo-kontrollierten, randomisierten Studien wurde ein Kava-Extrakt verwendet, in der die Änderungen der HAMA (Depresionsskala) während der Behandlung als Endpunkte gemessen wurden. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass KAVA-Extrakt und möglicherweise andere Kava-Extrakte wirksam sind und als Alternativen zu Benzodiazepinen, SSRIs und anderen Antidepressiva bei der Behandlung von nichtpsychotischen Angststörungen dienen können. (16) Die University of Melbourne führte im Zeitraum von 6 Wochen eine placebokontrollierte Studie durch und kam zum Ergebnis, dass das Ausmass der Angstzustände bei jenen Studienteilnehmern, die täglich 5 Kava-Kava-Tabletten (120/240 mg Kavalactone pro Tag) einnahmen, drastisch zurückging, was für die Placebo-Gruppe nicht zutraf. Zudem konnte zum ersten Mal wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass mit Hilfe des Kava-Kava-Extraktes auch Depressionen gelindert werden können. (3) Es wurde eine 3-wöchige placebokontrollierte Studie mit 60 Teilnehmern mit mindestens 4 Wochen erhöhter generalisierter Angst unter Verwendung von Tabletten mit einem wässrigen Extrakt (250 mg Kavalactone/ d) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten zusätzlich zu den beobachteten angstsenkenden Wirkungen eine starke Verringerung der MADRS-Scores (Skala für Depressionen), was die Autoren zu dem Schluss veranlasste, dass die wässrige Kava-Zubereitung eine signifikante antidepressive Aktivität aufweist und in Fällen, in denen Angstzustände von Depressionen begleitet werden, gleichermaßen wirksam ist. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass der wässrige Extrakt sicher ist, ohne schwerwiegende Nebenwirkungen und ohne klinische Lebertoxizität. (17) |
DOSIS UND DAUER |
Die Dosis beträgt 120/240 mg Kavalactone pro Tag und ist auf 400 mg steigerbar. Auch Kava Kava sollte für eine längere Zeit eingenommen werden: Nach etwa einer Woche werden die Beschwerden besser, die maximale Wirkung tritt nach 4 Wochen ein. |
EINKAUF |
Das günstiges Produkt, war 200 mg, 30 Kapseln für 10€. |
5. ROSENWURZ |
Schon die Wikinger haben die kraftspendende Pflanze genutzt und in der russischen Medizin gilt der Rosenwurz schon seit langer Zeit als Hilfe bei Stress und Belastungen. Rosenwurz steigert die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit sowie die Widerstandskraft und reduziert die Stressanfälligkeit. Rosenwurz wurde am Menschen untersucht, wobei mehrere frühere Studien zeigten, dass der standardisierte getrocknete Rhizomextrakt (Rhodiola SHR-5) depressive Symptome im Vergleich zu einem Placebo signifikant verbessert. |
STUDIEN |
Die erste interessante Studie wurde von Darbinyan et al. durchgeführt, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Rosenwurz bei 100 Patienten untersuchten, die an einer leichten/mittelschweren Depression litten. Behandlungsdauer: 6 Wochen. Drei Patientengruppen erhielten 340 mg/Tag , 680 mg/Tag, oder ein Placebo. Die Wirksamkeit des Extrakts wurde mit Gesamt- und spezifischen Untergruppen-HAM-D-Scores bewertet. Die Autoren schlussfolgerten, dass der standardisierte Extrakt SHR-5 bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Depression sowohl bei 340 als auch bei 680 mg/Tag antidepressive Wirkungen hat. Der Extrakt verbesserte auch die HAM-D-Werte sowohl in der 340-mg- (35 %) als auch in der 680-mg-Gruppe (30 %) im Vergleich zum Ausgangswert, aber nicht in der Placebogruppe (3 %). In keiner Gruppe traten schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen auf. (18) Die Auswirkungen von Rosenwurz auf MDD wurde unter der Verwendung einer 12-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien untersucht. Patienten, bei denen MDD diagnostiziert wurde, erhielten den Extrakt (340 – 1360 mg/Tag), Sertralin (50 – 200 mg/Tag) oder ein Placebo. Die Ergebnisse für Rosenwurzextrakt im Vergleich zur konventionellen antidepressiven Therapie bei MDD zeigten, dass es keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungen gab, wobei die Wirkungen von Rosenwurz denen von Sertralin ähnlich, jedoch ohne Nebenwirkungen waren. (19) |
DOSIS UND DAUER |
Die empfohlene Tagesdosis von Rosenwurz liegt – abhängig vom Präparat – bei 200 bis 600 mg Extrakt 2 bis 3 Mal täglich bei einer Anwendungsdauer von 4 Monaten. |
EINKAUF |
Rhodiola rosea in Form standardisierter Extrakt-Präparate gab es zum Beispiel 200 MG Kapseln 60 St für 12€ |
6. HANF (CBD) |
Cannabidiol (CBD) ist ein natürlicher Wirkstoff aus der Hanfpflanze, der im Gegensatz zu THC keine berauschende bzw. psychoaktive Wirkung hat. CBD hat angstlösende, antipsychotische, antidepressive und neuroprotektive Eigenschaften. Besonders bekannt ist CBD wegen seiner schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung – etwa bei chronischen Schmerzzuständen, wie Rheuma bzw. Arthritis oder Multipler Sklerose. |
STUDIEN |
In einer Übersichtsarbeit schrieben die Forscher der University of Rio de Janeiro, dass sich CBD zum Einsatz bei Depressionen eignet, da sich in Studien gezeigt habe, wie CBD im Gehirn interagiere und eine antidepressive sowie angstlösende Wirkung habe. (4) Neben einer antidepressiven weist das CBD auch eine angstlösende Wirkung auf, was bei Panikattacken und Angstzuständen hilfreich sein kann, die nicht selten zusätzlich zu Depressionen auftreten. Eine weitere Studie ergab, dass 600 mg CBD Angstzustände bei einer Sozialphobie lindern konnten. Die Angstwerte konnten mit CBD um 32 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus wurden grundlegende und klinische Untersuchungen zu den Wirkungen von CBD im Zusammenhang mit vielen anderen Gesundheitszuständen durchgeführt, einschließlich seiner potenziellen Anwendung bei Epilepsie, Drogenmissbrauch und -abhängigkeit, Schizophrenie, sozialer Phobie, posttraumatischem Stress Bipolarität und Schlafstörungen. Alle durchgeführten klinischen Studien zeigen, dass CBD gut vertragen wird, ohne extrapyramidale Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme oder Prolaktinerhöhungen wie aktuelle Antipsychotika und Antidepressiva. |
DOSIS UND DAUER |
Die Forscher von der University of Nottingham gaben an, dass die Dosis bei Angstzuständen pro Tag zwischen weniger als 1 und 50 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht lag. Die in der beschriebenen Forschungsarbeit angewandte Dosierung von 50 mg CBD täglich war im Vergleich dazu nicht besonders hoch. Doch einige Studien haben ergeben, dass bei Angststörungen mit einer geringeren Dosis deutlich bessere Resultate erzielt werden können. Zu empfehlen ist, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese dann bei Bedarf zu erhöhen. In einer Studie wurden 30 Tage jeweils 10 Tropfen CBD-Öl (5-mal täglich 2 Tropfen) mit 15 Prozent CBD-Gehalt (50 Milligramm CBD pro Tag) gegeben Eine weitere Studie ergab, dass 600 mg CBD Angstzustände bei einer Sozialphobie lindern konnten |
EINKAUF |
Achtung! Es gibt einen Unterschied zwischen Hanföl - CBD aus den Blättern der Pflanzen und Hanföl aus den Samen, also Hanfsamenöl. Hanfsamenöl ist für den Salat als Dressing z.B. und gibt es auch in Glas-Flaschen. Manche Produkte sehen aus wie ein Medikament und nach CBD, ist aber Hanfsamenöl. |
7. GINKGO |
Verschiedene klinische Studien haben sich auf die Untersuchung von Ginkgo und seiner Wirkung auf Depressionen konzentriert. Mehrere frühere Berichte zeigten, dass Ginkgo Symptome wie depressive Stimmung verbesserte. |
8. ZITRONENMELISSE |
Von den Studien, die mit dieser Pflanze zur Behandlung anderer Krankheiten durchgeführt wurden, ist die placebokontrollierte klinische Doppelblindstudie von Haybar et al. bemerkenswert. Die Studie wurde mit 80 Patienten mit diagnostizierter chronischer stabiler Angina pectoris durchgeführt, die nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt wurden (Zitronenmelisse 3 g/Tag für 8 Wochen als Ergänzung oder Placebo). Am Ende des Experiments zeigte die Testgruppe eine signifikante Verringerung der Werte für Depression, Angst, Stress und Gesamtschlafstörung im Vergleich zur Placebogruppe, gemessen mit der Depression, Angst und Stress-Skala und PSQI-Tests. Das schlossen die Autoren Zitronenmelisse könnte Depressionen, Angstzustände, Stress und Schlafstörungen bei Patienten lindern. (21) |
9. GINSENG |
Im Fall von Ginseng wurde eine relevante Studie veröffentlicht, in der 35 weibliche ambulante Patientinnen mit schweren Depressionen und Restsymptomen koreanischen roten Ginseng (3 g/d, 8 Wochen) erhielten und dann auf depressive Symptome untersucht wurden mittels Depression Residual Symptom Scale. Die allgemeine Schwere der Symptome wurde bewertet. Nach 8-wöchiger Behandlung zeigten die Patienten eine signifikante Abnahme der depressiven Symptome auf der DRSS- und MADRS-Skala mit verbesserten CGI-S-Scores in Bezug auf die Schwere der Erkrankung. (22) |
10. GRÜNER TEE |
Mehrere Studien haben den Zusammenhang zwischen einem höheren Konsum von grünem Tee und einer geringeren Häufigkeit von Depressionen festgestellt. (23) |
Studien mit Kombinationen von Pflanzen |
ROSENWURZ UND SAFRAN Bangratz et al. führten eine Beobachtungsstudie mit Patienten durch, die an leichter bis mittelschwerer Depression litten. Die Patienten erhielten Rosenwurz (150 mg) und Safran (15 mg) enthielten (2 Tabletten/Tag für 6 Wochen). Am Ende der Studie sanken die HDRS-Werte signifikant um 58 %, mit verbesserten Werten bei 85 % der Patienten. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Kombination aus Rosenwurz und Safran für die Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen nützlich sei und die Symptome sowohl von Depressionen als auch von Angstzuständen verbessert. JOHANNISKRAUT UND KAVA Johanniskraut (2 g/d × 3; entspricht 1000 mg × 3 Hypericin) und Kava (3 g × 3/d; entspricht 50 mg × 3 Kavalactone) über 2 Wochen führte in der ersten kontrollierten Phase zu einer signifikant stärkeren Reduktion selbstberichteter Depressionen gegenüber einem Placebo. KURKUMA UND PFEFFER In einer Studie mit einer Kombination aus Curcumin und Piperin zeigte sich im Vergleich zur alleinigen Fluoxetin-Therapie eine signifikante Verringerung der Angst- und Depressionswerte der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) bei Patienten, die mit Curcumin/Piperin behandelt wurden. KURKUMA UND SAFRAN Curcumin und Safran. Um die potenzielle Wirksamkeit dieser Kombination festzustellen, führten Lopresti und Drummond eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit Major Depressionen-Patienten durch, die entweder Curcumin in niedrigen und hohen Dosen oder Curcumin plus Safran erhielten. Die Ergebnisse zeigten in den Behandlungsgruppen im Vergleich zur Placebogruppe signifikant stärkere Verbesserungen der depressiven und ängstlichen Symptome, mit einer höheren Wirksamkeit bei Patienten mit atypischer Depression im Vergleich zu den übrigen Patienten (65 vs. 35 %). JOHANNSIKRAUT, BALDRIAN UND PASSIONSBLUME Die Kombination Johanniskraut, Baldrian (Valeriana officinalis) und Passionsblume (Passiflora incarnata) gilt als traditionsreicher Klassiker der Depressionsbehandlung. Mittlerweile konnte auch durch wissenschaftliche Studien untermauert werden, dass eine solche Kombinationstherapie der Monotherapie überlegen ist (5)(6) |
STUDIEN UND QUELLEN
(1) Heilpflanzen bei der Behandlung von Depressionen. II: Erkenntnisse aus klinischen Studien
Inés Moragrega, José Luis Ríos. 2021
(2) Wirksamkeit und Sicherheit von Curcumin bei schweren depressiven Störungen: Eine randomisierte kontrollierte Studie
Jayesh Sanmukhani, Vimal Satodia, Jaladhi Trivedi, Tejas Patel, Deepak Tiwari, Bharat Panchal, Ajay Goel, Chandra Bhanu Tripathi, 2013
(3)https://journals.lww.com/psychopharmaco…_Anxiety.9.aspx
(4) Translationale Untersuchung des therapeutischen Potenzials von Cannabidiol (CBD): Auf dem Weg zu einem neuen Zeitalter, 2018
(5) https://www.sciencedirect.com/science/articl…3229?via%3Dihub
(6) https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/ps…en-heilpflanzen
(7) Ng QX, Venkatanarayanan N, Ho CY. Klinische Anwendung von Hypericum perforatum (Johanniskraut) bei Depressionen: Eine Metaanalyse. J Affektstörung 2017; 210: 211-221
(8) Linde K, Berner MM, Kriston L. Johanniskraut bei schwerer Depression. Cochrane Database Syst Rev 2008
(9) Szegedi A, Kohnen R, Dienel A, Kieser M. Akute Behandlung mittelschwerer bis schwerer Depression mit Hypericum-Extrakt WS 5570 (Johanniskraut): randomisierte, kontrollierte, doppelblinde Nicht-Minderwertigkeitsstudie im Vergleich zu Paroxetin. BMJ 2005; 330: 503
(10) Shafiee M, Arekhi S, Omranzadeh A, Sahebkar A. Safran bei der Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und anderen psychischen Störungen: Aktuelle Erkenntnisse und mögliche Wirkmechanismen. J Affektstörung 2018; 227: 330-337
(11) Lopresti AL, Drummond PD. Safran ( Crocus sativus ) gegen Depressionen: eine systematische Überprüfung klinischer Studien und Untersuchung der zugrunde liegenden antidepressiven Wirkmechanismen. Hum Psychopharmacol 2014; 29: 517-527
(12) Leone S, Recinella L, Chiavaroli A, Orlando G, Ferrante C, Leporini L, Brunetti L, Menghini L. Phytotherapeutische Verwendung des Crocus sativus L. (Safran) und seine möglichen Anwendungen: Ein kurzer Überblick. Phytother Res 2018; 32: 2364-2375
(13) Dowlati Y, Herrmann N, Swardfager W, Liu H, Sham L, Reim EK, Lanctôt KL. Eine Metaanalyse von Zytokinen bei schwerer Depression. Biol. Psychiatrie 2010; 67: 446-457
(14) Lopresti AL, Maes M, Maker GL, Hood SD, Drummond PD. Curcumin zur Behandlung schwerer Depressionen: eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie. J Affektstörung 2014; 167: 368-375
(15) Ng QX, Koh SSH, Chan HW, Ho CYX. Klinischer Einsatz von Curcumin bei Depressionen: eine Metaanalyse. J Am Med Dir Assoc 2017; 18: 503-508
(16) Witte S, Loew D, Gaus W. Metaanalyse der Wirksamkeit des acetonischen Kava-Kava-Extrakts WS1490 bei Patienten mit nichtpsychotischen Angststörungen. Phytother Res 2005; 19: 183-188
(17) Sarris J, Kavanagh DJ, Deed G, Bone KM. Johanniskraut und Kava bei der Behandlung schwerer depressiver Störungen mit komorbider Angst: eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Pilotstudie. Hum Psychopharmacol 2009; 24: 41-48
(18) Darbinyan V, Aslanyan G, Amroyan E, Gabrielyan E, Malmström C, Panossian A. Klinische Studie mit Rhodiola rosea L.-Extrakt SHR-5 bei der Behandlung von leichter bis mittelschwerer Depression. Nord J Psychiatrie 2007; 61: 343-348
(19) Mao JJ, Li QS, Soeller I, Xie SX, Amsterdam JD. Rhodiola rosea- Therapie bei schweren depressiven Störungen: ein Studienprotokoll für eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie. J Clin Trials 2014; 4: 170
(20) Hemmeter U, Annen B, Bischof R, Brüderlin U, Hatzinger M, Rose U, Holsboer-Trachsler E. Polysomnographic effects of adjuvant Ginkgo biloba therapy in patients with major depression medicated with trimipramine. Pharmacopsychiatry 2001; 34: 50-59
(21) Hemmeter U, Annen B, Bischof R, Brüderlin U, Hatzinger M, Rose U, Holsboer-Trachsler E. Polysomnographic effects of adjuvant Ginkgo biloba therapy in patients with major depression medicated with trimipramine. Pharmacopsychiatry 2001; 34: 50-59
(22) Jeong HG, Ko YH, Oh SY, Han C, Kim T, Joe SH. Wirkung von koreanischem rotem Ginseng als adjuvante Behandlung für Frauen mit Restsymptomen einer schweren Depression. Asien-Pazifik-Psychiatrie 2015; 7: 330-336
(23) Dong X, Yang C, Cao S, Gan Y, Sun H, Gong Y, Yang H, Yin X, Lu Z. Teekonsum und das Risiko einer Depression: eine Metaanalyse von Beobachtungsstudien. Aust NZJ Psychiatry 2015; 49: 334-345
(23) Niu K, Hozawa A, Kuriyama S, Ebihara S, Guo H, Nakaya N, Ohmori-Matsuda K, Takahashi H, Masamune Y, Asada M, Sasaki S, Arai H, Awata S, Nagatomi R, Tsuji I. Grüner Tee Konsum wird bei älteren Menschen mit depressiven Symptomen in Verbindung gebracht. Am J Clin Nutr 2009; 90: 1615-1622
(24) Rothenberg DO, Zhang L. Mechanismen, die den antidepressiven Wirkungen des regelmäßigen Teekonsums zugrunde liegen. Nährstoffe 2019; 11: E1361
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