Alles anzeigenHab heute fast alle Therapien geschafft, zu Mittag gegessen und dann eine Stunde geschlafen.
Gestern hatte ich mir Pizza bestellt, zwei Flaschen Cola getrunken und viel geraucht. Es kommt vor dass ich so einmal im Monat versuche etwas in mir wegzukonsumieren, eine Traurigkeit, ein schwerer Gedanke. Am Ende muss ich dann mich übergeben und das habe ich gestern hier im Klinikgarten auch getan, hinter einer Hütte.
Da das leider durch Dreck drüber tun nicht aufhört zu riechen muss ich gleich nach dem Einzelgespräch mit der Psychologin mit Handschuhen, Mülltüte und Kehrblech ran.
Man muss ja grade stehen für was man tut.
Im Einzelgespräch werde ich gleich mal ansprechen woher diese Konsumattacken bis zum Erbrechen kommen und was man dagegen tut kann. Es ist sicher alles andere als normal und ich schäme mich immer sehr dafür.
Heute hat sich nach einer Woche meine Freundin J. bei mir gemeldet, wegen der ich Herzschmerzen habe. Sie hatte mich nicht blockiert, sie war nur eine Woche am Meer in Holland mit ihrer Familie und wollte keine Sehnsucht bei mir wecken.
Sie hat Fotos von sich geschickt, mit schönem Kleid hochgezogen und nackten Beinen in der Gischt.
Da war bei mir wieder alles vorbei und mein ganzer Erfolg was das angeht bisher wieder zunichte, obwohl das nicht ihre Absicht war.
Hab das Foto aus dem Chat genommen und ganz freundlich mich verabschiedet.
Ich brauche einfach noch Zeit.
Ob ich da je drüber wegkomme, bezweifele ich, ich versuche das ja schon seit einem Jahrzehnt.
Liebe Grüße
Mindhunter
Klingt mir nach einem Selbstwertproblem. So etwas haben angeblich viele Menschen. Ich habe meines vor der ersten Psychose mit Verhaltenstherapie weggekriegt. Ich sagte immer "mit Odol Pluss". (Falls du die Werbung kennst.) Es gibt auch tolle Bücher aus dem PAL-Verlag zu solchen, ja ich will mal sagen "Allerweltsproblemen". Ob und wie das dann mit deiner "Schizo" zusammenhängt musst du aber wohl selbst ergründen. Schizo ist ja individueller als Selbstwertprobleme, meine ich.