Hallo,
ich schreibe euch heute mal meinen "Werdegang" - vieles habe ich gekürzt und einiges weggelassen, ich möchte niemanden triggern oder verwirren... aber ich dachte mir, hier ist mal ein Ort, an dem ich das loswerden kann... ich bitte euch: seht mir Rechtschreib- und Grammatikfehler nicht so schlimm, ich war sehr aufgewühlt, beim Schreiben.
Weshalb ich heute so bin, wie ich bin
An meine frühe Kindheit erinnere ich mich nicht, erst wo ich 8 Jahre alt bin beginnen meine Erinnerungen, alles was ich von davor weiß ist wenig und das kenne ich nur weil es mir erzählt wurde. Ich war schon immer ein Störfaktor,von Anfang an, aber ich schreibe hier nur an was ich mich selbst erinnere auf.
Das erste konkrete ist die Mitteilung meiner Mutter,dass sich meine Eltern scheiden lassen. Ich fühlte mich danach sehr schlecht, allerdings nur weil es mir damit ebend nicht schlecht ging... wie soll ich das erkären?
Ich fand es nicht schlimm, viele Kinder aus meiner Klasse hatten getrennte Eltern und mir wurde gesagt beide haben mich lieb und sind für mich da.
Doch ganz viele Erwachsene und einige Kinder sagten sowas wie: “Du Arme, jetzt trennen sich deine Eltern!” Und das rief in mir furchtbare Schuldgefühle hervor, weil ich dachte es wäre was schlimmes und ich reagiere nicht richtig, weil ich gar nicht traurig bin.
Doch ich hatte mich geirrt, denn schon nach wenigen Monaten stellte sich heraus, dass es etwas schlimmes war: Meine Mutter war nachts über weg und wir Kinder (11, 8 und 5 Jahre alt) waren alleine zu Hause. Oft war sie morgens nicht mal da wenn wir aufwachten, nicht einmal einen Zettel hatte sie uns geschrieben und wir haben uns oft Sorgen gemacht. Meine Muter trank viel Alkohol, in dieser zeit – irgendwann, ich kann nicht sagen wann, haben wir protestiert. Und es wurde noch schlimmer... von da an passte mein Cousin auf uns auf, das war der reinste Horror. Heute weiß ich, dass er Psychisch gestört ist, als Kind war mir das kein Begriff, aber ich wusste immer, dass da etwas nicht stimmt. Im Umgang mit uns und im Verhalten insgesamt. Das ging über Monate so und irgendwann vertraute sich mein ältester Bruder unserer Mutter an und sie kam wieder etwas zu sich und kümmerte sich wieder selbst um uns. Zum Glück!
Mein Vater hatte eine neue Frau und wenn wir uns anfangs trafen, so nie mit ihr - wir fuhren lange im Auto rum und wir gingen essen oder auch mal einkaufen. Er sagte immer das macht er weil ich sie bestimmt nicht sehen will, bei mir kam an: sie will mich nicht sehen!
Mit ca 12 Jahren habe ich das erste Mal bewusst über den Tod nachgedacht und darüber wie ich mich umbringen würde und wie die Reaktionen darauf wären. Immer wieder spielte ich gedanklich verschiedene Möglichkeiten durch. Ich dachte nicht an einen suizid, ich stellte mir nur vor wie und wo und wann...
Mehr wesentliche Erinnerungen an die Grundschulzeit habe ich eigentlich nicht. Ich war viel auf dem Spielplatz, hatte ein paar Freundinnen und kam in der Schule mit.
Dann kam die Oberschule, ich besuchte ein Gymnasium. Viele Kinder aus meiner Grundschulklasse besuchten die selbe Klasse wie ich, aber wirkliche Freunde hatte ich nicht mehr. Das war ein richtiger Schock, denn vor den Sommerferien waren wir dicke Freunde und verstanden uns alle und danach... was war passiert? Es kamen auch neue Mitschüler in die Klasse und da gab es zwei die mich furchtbar ärgerten, wegen meiner second-Hand-Klamotten, wegen meiner Frisur (meine mutter schnitt mir immer die Haare) und wegen meiner piepsigen Stimme usw. Diese Jungen waren so präsent, dass sie die anderen "mitzogen" und die, die mich nicht ärgerten waren auch nicht besonders eng mit mir. Heute glaube ich das war, weil sie Angst hatten sonst mit gehänselt zu werden, aber früher war mir das nicht bewusst.
In der 8.Klasse blieb ich einfach sitzen, ich schrieb nur noch schlechte Zensuren, um die Klasse zu wiederholen und somit die Leute los zu sein... doch der Plan ging nicht auf, denn ich bekam nicht mit, dass genau diejenigen, die ich loswerden wollte, auch die Klasse wiederholen mussten. Und so ging der Terror weiter.
Ich habe oft versucht mit meiner Mutter darüber zu sprechen, doch sie blockte immer ab. Ich sei doch so selbstbewusst und stark und müsse mir daraus nichts machen, das war ihr einziger Kommentar dazu.