Ich habe diese Nacht mal wieder von meiner alten Arbeit geträumt, nicht von den Arbeitskollegen, sondern von meiner Arbeit selbst. Ich habe mal wieder die ganze Nacht, im Traum, am Budget gearbeitet - die Vorausschau wie sich der Betrieb im nächsten Jahr finanziell aufstellt, mit Investitionen und neuen Projekten. So ein Budget (mit allen Kostenstellen) hat damals ca. ein halbes Jahr gedauert, denn das tägliche Geschäft musste ja auch trotzdem laufen. Ich hatte damals oft Überstunden gemacht.
Mein Berufsleben hat als Verkäuferin angefangen. Aufgrund meiner guten Prüfung als Einzelhandelskauffrau habe ich ein Stipendium von der Industrie- und Handelskammer erhalten, damit habe ich den Finanzbuchhalter gemacht und bin nach dem ich als Debitorenbuchhalterin gearbeitet habe, ins Controlling eingestiegen. Das war der Höhepunkt meiner Karriere. Ich hatte mehrere Auszubildende und Führungsverantwortung für ca. 15 Mitarbeiter. Das war mein Traumjob. Ich hatte wahnsinnig viel Spaß dabei und habe eigentlich mein Hobby zum Beruf gemacht.
Ich bin hin und wieder traurig darüber, dass ich nicht mehr in diesem Beruf Vollzeit arbeiten kann und weine dann auch bitterlich. Jetzt mache ich diese Arbeit zwar auch zum Teil, aber im kleinen Betrieb. Ich bin mit dem Budget allerdings schon nach 1 Stunde fertig. Überwiegend mache ich jetzt andere Tätigkeiten.
Vor einiger Zeit habe ich mal durchgedacht, was wäre wenn ich wieder halbtags (20 Stunden/Woche) anfangen würde? Es ist unrealistisch, weil ich zwischendurch immer mal versuche mehr als 2 Stunden zu arbeiten und dann aber scheitere und Lichtempfindlichkeit bekomme und mich nicht mehr konzentrieren kann. Aber trotzdem, was wäre wenn? Meine Rente wäre erstmal weg. Mein jetzigen Minijob müsste ich dafür aufgeben und wäre somit auch weg. Was wäre, wenn ich scheitere und wieder psychotisch wäre? Erstmal würde es dauern bis ich mich wieder davon erhole. Dann müsste ich Rente neu beantragen und mir auch einen neuen Minijob suchen. So einen Minijob wie jetzt würde ich niemals wieder bekommen.
Was bleibt ist also weiterhin davon zu träumen....
Kommentare 1