Ich bin neu hier und habe eine On-Off Beziehung zu einem Mann, der kürzlich einen psychotischen Schub hatte. Bis dahin waren wir sehr glücklich. Er trat mir in seiner Krankheitsphase jedoch dann oft verbal aggressiv und sehr feindselig gegenüber. Momentan wird er medikamentös eingestellt und hat aber gerade den Kontakt leider komplett abgebrochen. Ich bin sehr traurig. Er fehlt mir. Gerne würde ich mich mit anderen Betroffenen in einen Erfahrungsaustausch kommen. Vielleicht gibt es Menschen, die Ähnliches erlebt haben.
Kontaktabbrüche und Ablehung
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Liebe Vera
herzlich Willkommen in unserem Forum!
Ich kenne deine Gefühlslage sehr gut.
Mein Ex, Vater meines Kindes und Heute eine Transfrau, kam 2008 in mein Leben und 2010 waren wir ein Paar. Doch von seiner Seite ständig On/Off.
Er kam mit Nähe und Distanz nicht klar. Für mich war es die Hölle. Ich entwickelte starke Depressionen und Suizidgedanken. Ständig waren wir zusammen und dann wieder getrennt. Diese Beziehung bezeichnen Psychologen als Toxisch. Und dem stimme ich zu. Es war ganz ganz schlimm für mich. Und als dann das Kind da war, kriegte er ganz kalte Füsse und verzog sich zu seinen Eltern mit 3 jährigem Kontaktabbruch.
Danach ging das Spiel weiter.... on/off
Bis zu dem Zeitpunkt wo er sich verwandelte zur Frau..... langsam konnte ich mich lösen.
Ich verkuppelte Sie dann mit einer Freundin. Nun ist definitiv Schluss.
Die beiden wohnen jetzt zusammen und anscheinend ist es dort stabil.
Ich konnte mich erst dadurch befreien.
Heute funktionieren wir freundschaftlich gut für unser Kind.
Ich muss dir sagen, dass das nicht unbedingt mit der Schizophrenie zusammenhängt. Er spielen verschiedene Faktoren zusammen. Vielleicht hat er auch noch eine Borderline die noch nicht diagnostiziert wurde.
Und du sollst wissen: Es hat NICHTS mit dir zu tun
Sei dir dies gewiss. Lass dich nicht knechten von diesen schrecklichen Gefühlen.Du bist gut wie du bist.
Manuel35 könnte dir auch noch etwas dazu schreiben. Mit seiner on/off Beziehung.
Lg Windlicht
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Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort und die aufbauenden Worte und vielen Dank für deine Offenheit. Je nach eigenem Stress oder Grundgefühl fällt es mir leichter oder. schwerer alles bei ihm zu lassen und mich und mein Verhalten nicht ständig zu hinterfragen. Im Moment habe ich eher ein Tief, weil der aktuelle Kontaktabbruchk komplett aus dem Nichts kam und sich sehr entgültig anhört.
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Und genau diese Nähe- Distanz-Problematik ist für mich sehr schwierig. LG
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Kann mich nur anschließen. Solche Beziehungen, egal ob partnerschaftlich oder freundschaftlich, sind einfach nur toxisch und verwirren einen mehr und mehr. Nun weiß man natürlich grundsätzlich zu wenig über eure Beziehung, um da wirklich herauszulesen, was jetzt die Ursache ist. Es könnte tatsächlich einfach mit der akuten Psychose zusammenhängen, in die du vielleicht aus seiner Sicht involviert bist in Form "der Bösen". Sowas kann ja passieren, dass man das nächste Umfeld mit in die Psychose zieht und sie bezichtigt an Verschwörungen oder was auch immer beteiligt zu sein.
Wenn es schon vorher ständig on-off ging, dann kann das wirklich stark dafür sprechen, dass da auch ein undiagnostiziertes Borderline im Hintergrund aktiv ist.
Naja, wichtig ist halt, dass du bei dir bleibst und das bedeutet in meinen Augen, dass du deine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlierst. Und zur Not bedeutet das vielleicht auch endgültige Trennung oder auch mal eine Kontaktpause deinerseits.
Auf jeden Fall kann ich dir nur raten auch auf dich zu achten, sonst gehst du an so einer on-off Konstellation nur kaputt.
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Hallo Vera
Wie Mond treffend beschrieben hat, kann es auch für mich an der Schizophrenie liegen. Aber ohne genaueres zu Wissen, ist da Tipps geben schwierig. Ich halte es auch für sehr wichtig, dass du vorwiegend für dich schaust. Wenn du dann doch die Kraft hast, kann es Ihm schon auch helfen, wenn du ein offenes Ohr für Ihn hast. Es kann sehr gut sein, dass dein Freund wieder ganz stabil wird, und eine relativ "normale" Beziehung möglich wird. Dass ist aber nicht immer so, dass wieder sehr stabile Phasen kommen.....
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Vielen Dank für all die netten Rückmeldungen. Es tut einfach gut, sich mit anderen auszutauschen.
Unser Verhältnis hat sich durch die Psychose sehr verändert. Ich schien nun in seinen Augen nicht mehr die kraftgehende Frau zu sein, sondern wurde überwiegend eher als unangenehm und irgendwie gefährlich bzw. "feindlich" wahrgenommen. Damit einher gingen dann eben starke Abwertungen. Ich nahm nichts persönlich, war nicht beleidigt, sehr zurückhaltend und ruhig. Nachdem er einige Tage komplett bei mir war, wurde auch er ruhiger, konnte viel länger schlafen usw.. Dennoch konnte ich ihn nicht 'retten", was er sich aber erhoffte. Er ist nun in der Klinik und nimmt Medis. Er ist wütend auf die ganze Welt, ich denke besonders auf mich. Kann sich dies wieder ändern? Können Bindungsängste durch Schizophrenie entstehen (aus Angst, dass Gefühle einem aus dem inneren Gleichgewicht bringen können oder aus Angst vor Ablehnung)? Ich denke, es ist sicher richtig, sich nun zurückzuziehen...