Ich bin erst einmal geimpft und bekomme nächste Woche meine Zweitimpfung
Beiträge von Jens
Herzlich Wilkommen auf der Seite von www.schizophrenie-online.org. Hier findest du Forum, Wiki, Blogs und Chat über Schizophrenie und Psychose für Betroffene, Angehörige und Interessierte.
Um diese Seite im vollen Umfang Nutzen zu können musst du dich Registrieren, erst dann sind das Erstellen und Beantworten von Beiträgen möglich. Auch der Chat und der nicht öffentliche Bereich ist nur für Registrierte Benutzer verfügbar.
Als Registrierter Nutzer profitierst du außerdem davon, dass du andere Mitglieder über Konversations-Nachrichten oder E-Mail (anonymisiert) kontaktieren kannst.
-
-
Ich habe alle 6 Monate einen Gesprächstermin beim Psychiater. Zwischendurch tanze ich in seiner Praxis an, um mir Tabletten abzuholen. Die sind zu teuer für den Hausarzt und kann nur der Psych verschreiben.
-
Habe auch jahrelang Zyprexa genommen, und an Gewicht zugelegt, außerdem war ich abends schnell müde. Jetzt bin ich auf Aripripazol umgestiegen und vertrage es besser.
-
Meine Erfahrung ist die, dass ich gewaltfrei erzogen worden bin und ich habe auch keinen sexuellen Missbrauch erfahren. Trotzdem bin ich an Schizophrenie erkrankt.
Ich kann mir aber vorstellen, dass Gewalt oder sexueller Missbrauch zum Ausbruch der Krankheit führen kann.
-
Also zwischen Geistheilern und Naturheilpraktikern würde ich nochmal unterscheiden. Ich denke, dass auch Naturheilpraktiker ihre Verdienste haben. Sogenannte Geistheiler sind eher skrupellose Geschäftemacher, die die Not ihrer Klienten ausnutzen.
Bei Schizophrenie würde ich mich allerdings weder an den einen noch an den anderen wenden, da setze ich eher auf die klassische Medizin mit Therapie und Medikamenten.
-
Ja, wenn ich so manche Verschwörungstheorie im Internet lese, frage ich mich wer eigentlich krank ist.
-
Ich hatte noch keine Visionen, hörte auch keine Stimmen, ich hatte Verfolgungsängste mit realen Personen als deren Urheber.
-
Fantasy, also.
Ich suche immer noch nach einem guten Fantasy-Buch.
Wenn mich in der Buchhandlung eins anspricht, lese ich dann meist auf dem Cover "Teil 3 der Humpfgrunpf-Saga" oder ähnlich.
Und dann habe ich schon keine Lust mehr. Denn ich will keine Trilogie, sondern ein in sich abgeschlossenes Buch, um mal in Fantasy hereinzuschlittern.
-
Also, im Moment bin ich auf Haruki Murakami-Trip. Habe so einige Bücher von ihm in den letzten Monaten gelesen.
Ansonsten lese ich gerne Krimis, aber lieber die einfachere Variante, den typischen Who-Dunit-Krimi. Psycho-Thriller mag ich nicht so gerne. Die sind mir meist zu blutrünstig. Bei historischen Romanen habe ich bei Umberto Eco Der Name der Rose angefangen und bei Noah Gordon "Der Medicus" aufgehört. Ich habe E.L.James Fifty shades of grey gelesen, aber die modernen erotischen Romane sind eher langweilig: unbedarftes Mädel bumst mit erfolgreichen Geschäftsmann, Aschenputtel goes sex.
Harry Potter habe ich gelesen, aber nur den 1.Band. Fand ich langweilig, weil ich wohl nciht zur Zielgruppe gehöre.
Auf meinem Nachttisch liegen zur Zeit 3 Bücher.
- Dennis Gastmann Der vorletzte Samurai, ein Reisebericht über eine Rundreise in Japan
- Amelie Nothomb, Mit Staunen und Zittern
- Vladimir Zarev, Familienbrand. Die Geschichte einer bulgarischen Familie im 20. Jh.
-
Hmmh, also jetzt, wo du davon erzählst. Aber ich habe keine Gedächtnislücken im Kurzzeitgedächtnis. Meine Sachen finde ich in der Regel leicht wieder. Ich habe eher Gedächtnislücken im Langzeitgedächtnis.
Wenn man mich fragt, wo ich letztes Jahr im Urlaub war. Öhm, tja, da muss ich im Fotoalbum nachschauen.
Oder meine Frau erzählt, wir waren doch dann und dann im Museum und haben dort das und das gesehen, dann kann ich mich grob erinnern, dass ich in dem Museum war, aber was ich da genau gesehen habe, keine Ahnung mehr.
-
Hallo AngelHeart,
ja, ich bin kurz nach dir in dieses Forum reingeschneit.
Tut mir leid zu hören, dass sich auch bei dir jetzt Symptome eingestellt haben und du Medikamente nehmen musst.
Ich hoffe, dass du mit den Medikamenten gut zurecht kommst und dass du einen milden Krankheitsverlauf erwischst.
-
Mein erster psychotischer Schub ist lange her. Es war im Jahre 2000, als ich mein Studium beendet habe. Ich nahm an einer Orientierungsveranstaltung für Studienabgänger beim Arbeitsamt teil. Kurz darauf stellten sich die ersten Symptome ein. Ich litt an Schlafstörungen, ständiges Grübeln ließ mich nicht schlafen. Die Gedanken kreisten immer um dasselbe Thema, dass ich mich von den anderen Teilnehmern beobachtet fühle, sie verfolgten mich in meinen Gedanken. Wie ein Sprung in einer Schallplatte aus Vinyl ging der Gedankenkreisel immer wieder von vorne los. So viele Gedanken, ein Gedankenoverkill, mit dem mein Hirn nicht fertigwerden konnte.
Ich hatte mich während der Orientierungsveranstaltung bei einem Unternehmen beworben. Das Unternehmen wollte mich auch tatsächlich zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Es war für mich klar, dass hinter dem Anruf nur die anderen Teilnehmer stecken konnten, die sich einen üblen Scherz mit mir erlaubten.
Um die Gedanken zu ordnen habe ich mir die Adressliste der Teilnehmer vorgenommen und in den Namen und Adressen geheime Botschaften gefunden, die meine Situation erklärten. Die Wahrheit stand ganz klar auf diesem Zettel. Ich fühlte mich wie in einem Labyrinth und den Ausgang konnte ich nur finden, wenn ich diese geheimen Botschaften entschlüsselte. So war es beispielsweise bei Strafe verboten, einen Arzt aufzusuchen, um dem Labyrinth zu entkommen.
Den Arzt haben dann meine Angehörigen für mich gerufen und mich in die psychiatrische Klinik einweisen lassen. Ich kam zuerst in die geschlossene Anstalt und wurde mit Tabletten ruhiggestellt. Eine Woche habe ich nur geschlafen. Weiß kaum noch was über die Anstalt zu berichten. Nur dass es früher die Landesfrauenklinik war, in der ich geboren wurde.
Ach ja, gefährliche Gegenstände wie seinen Gürtel musste man abgeben, damit man andere nicht verletzen konnte. Dabei sehe ich mich im psychotischen Zustand gar nicht als gefährlich an, im Gegenteil in der Psychose erlebe ich mich eher autoaggressiv. Ich würde eher mir was antun, als anderen Menschen.
Nach der Entlassung kam ich zum Psychiater, der mich mit Gesprächen und Medikamenten behandelte, die mit der Zeit langsam ausgeschlichen wurden. Nach dem einen Jahr Behandlung habe ich meine erste Arbeitsstelle angetreten und dort natürlich meine Krankheit verschwiegen.
8 Jahre lang hatte ich Ruhe vor der Krankheit, ohne Medikamente, ohne Therapie, Besuche beim Psychiater. Alles lief in ruhigen Bahnen. Meinen zweiten psychotischen Schub habe ich mir dann im Jahre 2008 geholt. Sinniger Weise weilte ich zu dieser Zeit aus beruflichen Gründen im Ausland. Aber ich habe glücklicher Weise den Schub selbst bemerkt. Ich war mir jetzt bewusst, dass es um etwas ging, was ich schon einmal hatte. Darum konnte ich mir rechtzeitig Hilfe holen.
Ich bin zurück nach Deutschland und dort wieder in eine psychiatrische Klinik gekommen. Mit Hilfe von Medikamenten und Gesprächen bin ich schnell genesen. Jedenfalls schneller als beim ersten Mal.
Bis heute, 2020, nehme ich Medikamente und gehe regelmäßig zum Arzt meines Vertrauens. Eine weitere Psychose hat sich bei mir bislang nicht wiedereingestellt. Auf der Arbeit, ich habe meinen Arbeitgeber gewechselt, ist bekannt, dass ich psychisch krank bin, die genaue Diagnose jedoch nicht, oder sie interessiert nicht.
Ich weiß nicht, ob ich eine „leichte“ Form erwischt habe, jedenfalls habe ich in keiner meiner Psychosen Stimmen gehört. Aber das Lied „Hör auf die Stimme“ von Mark Forster mag ich trotzdem nicht.
-
Ich habe im Jahr 2000 mein Studium beendet und kurz darauf meinen ersten psychotischen Schub bekommen. Die Folge: ich habe in meinem Lebenslauf in dieser Zeit, die Lücke von 1 Jahr wegen des Aufenthalts in der Klinik.
Seitdem ich arbeite, habe ich oftmals den Arbeitgeber gewechselt. Aber in all meinen Bewerbungsgesprächen, und ich habe viele geführt, ist das verflixte eine Jahr nie zur Sprache gekommen. Keine Ahnung, warum. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt.
Mein aktueller Arbeitgeber weiß, dass ich psychisch krank bin. Ob er die genaue Diagnose weiß, weiß ich gar nicht. Ich glaube, die interessiert ihn nicht sonderlich. Aber er nimmt Rücksicht auf meine Fehlzeiten.
-
Moin aus dem schönen Hamburg. Ich heiße Jens, bin 52 Jahre alt und verheiratet. Bin schon seit 20 Jahren erkrankt. Im Jahr 2000 hatte ich meine erste Psychose. Acht Jahre später, also 2008, stellte sich die zweite ein. Seit dem nehme ich Medikamente und habe kaum noch Symptome.
Bin erst jetzt auf diese Seite gestoßen und will mal schauen, was die so mit sich bringt. Immerhin weiß ich durch diese Seite, dass ich nicht allein mit meiner Krankheit bin, sondern es auch andere Betroffene gibt.
Viele liebe Grüße an alle und bleibt gesund.