Sollte ich eine Diagnostik machen lassen ?

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  • Hallo zusammen,


    Da dies mein erster Beitrag ist Stelle ich mich kurz vor. Ich bin Schatten und 24 Jahre alt. Ich habe als bisherige Diagnosen Borderline,ADHS und Depressionen.


    Jetzt zu meiner Geschichte und Frage:


    Ich habe bisher 4 Psychosen gehabt. 3 davon liegen zwischen 3 und 2 Jahren zurück. Ja jetzt denken sich einige bestimmt warum hast du früher schon keine Diagnostik gemacht ? Ich kannte mich damals einfach null damit aus und mein damaliger Psychiater hat dies einfach so abgetan...


    Damals hat es auch massive Auslöser gegeben so das ich es im Nachhinein nachvollziehen konnte (eigentlich erst seit ein paar Wochen). Die 3 Episoden waren echt sehr heftig. Optische,akustische Halluzinationen sowie Wahn (hauptsächlich Verfolgungswahn) waren einige Wochen bis Monate zu spüren.


    Ich bin dann als es gar nicht mehr ging zu meinem damaligen Psychiater und habe Olanzapin bekommen.. dies hat mir sehr gut geholfen aber die optischen Halluzinationen, diese Schatten blieben noch einige Zeit.


    Die kognitiven Nachwirkungen etc. Gingen noch um einiges länger. Ich habe mich gefühlt als wäre ich einen Marathon gelaufen.. Konzentrations und Schlafprobleme waren selbst nach verschwinden der Hauptsymptome noch präsent.


    Als es dann besser wurde hat mein Psychiater gemeint ich könne es absetzen?? So unwissend wie ich war habe ich dies auch gemacht.


    Die nächste Episode kam ca ein halbes Jahr später..


    Auf die dritte gehe ich nicht mehr ein da alle relativ schlimm waren für mich..


    Wie oben beschrieben habe ich daran sehr lange zu knabbern gehabt.


    Jetzt zum heute:


    Ich arbeite in einem Vollzeitjob mit einem 3 Schicht system. Es ist natürlich viel Stress dabei und ich weiß auch das dies ein großer auslöser sein kann. Ich nehme allerdings jetzt ein antipsychotikum ( abilify) seit ca 2 Jahren.


    Bis vor ein paar Tagen hatte ich meine 4. Episode. Es hat sich angekündigt mit Schlafstörungen, totaler Anspannung etc.


    An einem Abend klappte dann der Schalter im Kopf um und ich war direkt in diesem erleben drin..


    Zum glück war diese Phase nicht so heftig. Ich habe schnell dagegen gesteuert als ich wusste was es ist und mir dementsprechend Ruhe gegönnt.

    Habe es immer auf mein bordeline geschoben das es mir so geht.



    Eigentlich bin ich mir selbst sehr sicher das dies Richtung Schizophrenie geht. Nur mein jetziger Psychiater der auch Therapeut ist meinte ich solle mir nicht Gedanken machen woher es kommt sondern wie es weg geht..


    Da hat er Recht aber für die Zukunft möchte ich wissen womit ich zu tun habe um bestmöglichst gewappnet zu sein..


    Sorry für den langen Text :smiling_face:

  • Hi Schatten tut mir leid das du so wenig Unterstützung bekommen hast. Ich würde sofort den Psychiater wechseln. Klingt schon in Richtung schizophrenie oder schizo affektiv.....

    Gute Besserung dir. LG, brillenschlange

  • Hallo und danke für die schnelle Antwort :smiling_face:


    Ich habe an dem 25. Nochmal einen Termin bei ihm.


    Vielleicht sagt er da etwas genaueres.


    Ich sehe nur nicht durch zwecks schizoaffektiv und Schizophrenie.


    Ich dachte immer schizoaffektiv ist wenn man bipolar ist und eine Depression oder manie zusammen mit psychotischen Symptomen hat?


    Bin da noch etwas neu aber es gibt ja einige Podcasts darüber :smiling_face:

  • Hi Schatten ,ich bin selbst schizo affektiv gemischt das heißt ich hatte Psychosen, ich hatte Depressionen und auch 1x Manie.

    Iich hatte aber nie paranoides denken oder wahn, wie bei der schizophrenie.

  • Hallo Schatten

    Ich begrüße dich in diesem Forum und bedanke mich für deine Vorstellung.

    Es ist wahrscheinlich richtig, dass es egal ist wie es bezeichnet wird, das spielt nur für die Ärzte und Kassen eine Rolle, dennoch finde ich dein Psychiater kommt mir sehr oberflächlich vor - das kann ich aufgrund deines Berichts natürlich nicht mit Sicherheit sagen. jedoch ist gerade bei Schizophrenie eine gewisse Krankheitseinsicht unabdingbar und wo soll diese bei Dir herkommen, wenn dein Arzt/Therapeut die Diagnose nicht nennt und dich nicht weiter über deine Krankheit informiert?

    Ich denke es spielt - zumindest bei Schizophrenie und Borderline - auch eine wesentliche Rolle woher die Symptome kommen. Wenn ich z.B. die Ahnung habe bestimmte Stimmen, die ich höre, kommen aus meinem Unterbewusstsein, weil mir das als Kind immer wieder so vermittelt worden ist, dann kann ich viel besser gegen diese Stimmen arbeiten oder auch viel besser mit ihnen umgehen. So ist es auch, wenn ich mit der Erkrankung Borderline getriggert werde: wenn ich weiß, dass es mich z.B. triggert, weil es mich an die Person xy erinnert, dann fällt es mir leichter gegen zu steuern und mich nicht "runterziehen" zu lassen.

    Abilify ist der richtige Anfang, denke ich.

    LG hejemalafa

  • Hallo Schatten,

    herzlich willkommen im Forum!

    Also ich denke, wenn man eine Krankheit heilen will, dann muß man sie zuersteinmal verstanden haben. Borderline oder Schizophrenie oder schizoaffektive Störung, das ist schon ein Unterschied, und macht sich auch in der Medikation bemerkbar. Außerdem ist es veständlich - und auch ein gutes Zeichen - wenn Du wissen willst, was mir Dir los ist. Dieses Verständnis kann Dir helfen, im Alltag mit der Krankheit umzugehen. Deinen Psychiater verstehe ich nicht, daß er das alles so beiseite wischt.

    Ich würde auf jeden Fall eine Diagnostik machen, alleine schon um selber sicher zu sein, was mit mir ist. Das kann Dir nur nutzen.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall gute Besserung!

    "Warum weinst du? Es tut mir sehr leid, ich weiß nicht, was ich in einem solchen Moment tun oder fühlen soll." - "Warum versuchst du nicht, einfach zu lächeln?"

    (Rei Aynami - Shinji Ikari, Neon Genesis Evangelion)

  • Versuche dich doch mal an einen 'Schizophrenie-Experten' zu wenden. Ein solch jemand kann dir das bestimmt besser sagen.

    So ne Diagnosestellung ist auch nicht einfach, manche sagen, hast du es länger als einen Monat, bist du Schizophren, manche reden auch von nem halben Jahr in dem man beständig Symptome haben muss.

    Meine persönliche Meinung ist: Bei 3-4 akuten Phasen bist du es!


    Lg Stefan

  • Hallo an alle,

    Ich danke euch für eure zahlreichen Antworten und Versuche auf diese 3 einzugehen. Verzeiht mir wenn dies nicht gelingt..


    Ja mein Psychiater kommt mir selbst etwas komisch vor was dies betrifft. Ich war immer sehr zufrieden mit ihm aber in dieser einen Sache ist das etwas schwierig.


    Mein damaliger Psychiater der mir geraten hat das Olanzapin abzusetzen habe ich nicht mehr. Ich wollte dies nur noch erwähnen Falls ich es nicht so gut ausgedrückt habe.


    Ja ich denke auch das egal bei welcher Erkrankung es sehr wichtig ist zu wissen womit man es zu tun hat, sowie dann die darauf folgende Krankheitseinsicht.


    Ich werde meinem Psychiater etwas Druck machen 😁


    Diese Episode hat sich auch schon Kind 1 bis 2 Wochen vorher angekündigt aber ich habe selbst gerätselt was dies sein kann?

    Das ist in meinen Augen nicht Sinn der Sache..


    Würde ich eine bessere Aufklärung bekommen könnte ich schon die Warnsignale noch früher im Keim ersticken oder es zumindest versuchen und nicht dann wenn es schon mitten in einer Episode ist.


    Ich halte euch auf jedem Fall auf dem laufenden.


    Ja zu einem Facharzt zu gehen der darauf spezialisiert ist, ist echt eine gute Idee!


    Ich muss Mal schauen da ich Vollzeit arbeiten gehe..


    Diese Woche habe ich allerdings Spätschicht, das bedeutet ich könne jetzt und in den nächsten Tage nach einem suchen.


    Es ist letztendlich einfach nur mein innerer Wunsch besser damit klar zu kommen.


    Ich wünsche euch einen schönen Tag! :smiling_face:

  • Hallo,


    Ich habe ja versprochen euch auf dem laufenden zu halten. Ich hatte heute meinen Psychiater Termin. Ich habe ihm klar und deutlich gesagt wie ich mich gefühlt habe in meinen 4 Psychosen. Die letzte war ja erst vor 1 bis 2 Wochen aber da ich gut Medikamentös eingestellt bin mit abilify und dann zusätzlich noch das Olanzapin genommen habe gingen die Symptome auf jeden Fall schneller weg als damals.


    Allerdings will er keine Diagnostik mit mir machen. Ich suche mir jetzt einen anderen Psychiater. Bin auch schon fündig geworden und habe an dem 19.06. einen Termin bekommen.


    Er versteht nicht das es mir nichts bringt nur das antipsychotikum zu erhöhen.natürlich werde ich nach seinem Rat dies auch erhöhen und habe schon das Rezept eingelöst. Ich wünsche mir einfach eine erlösende diagnose und dann suche ich mir jemanden der mir hilft damit umzugehen und nicht nur mich mit Medikamenten zu pumpt...


    Ich habe auch bei meinem borderline gelernt damit besser umzugehen .. ich hoffe ihr versteht mich soweit..


    Wenn man weiß was man hat dann kann man auch lernen damit ein bisschen besser umzugehen. Wenn man aber die ganze Zeit im unklaren ist wie soll man dann wissen was man machen soll???