Freundin mit Schizophrenie / Motivation behalten

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  • Hallo zusammen,


    ich bin seit 9 Monaten in einer sehr glücklichen und guten Beziehung, bis vor ca. 3 Wochen rauskam, dass meine Partnerin eine paranoide Schizophrenie hat. Da ihre Krankheitseinsicht fehlt und sie auch Angst hatte keinen Partner zu finden, hat Sie mir davon nichts erzählt, obwohl Sie ihr ganzes Leben damit schon zutun hat.


    Erfahren habe ich dies erst, als ein psychotischer Schub ausbrach und ich Sie selber ins Krankenhaus gebracht habe, wo Sie jetzt auf einer geschlossenen Station ist. Aktuell erkenne ich Sie kaum wieder. Sie war wohl schon 13 mal im Krankenhaus in ihrem Leben.


    Da wir uns sehr lieben und eine sehr schöne Zeit hatten, möchte ich Sie so gut es geht unterstützen. Dazu kommt noch, dass Sie aus der Ukraine kommt (seit einem Jahr in DE) und NIEMANDEN in Deutschland hat, der sich sonst um Sie kümmert.


    Zu Beginn war mir klar, ich mache alles was ich kann, helfe mit Wäsche waschen, kaufe alles was sie braucht und regel auch alle ihre Angelegenheiten während Sie das nicht kann. Das hat mir teilweise sehr viel abverlangt, aber es ging.


    Nun wird es für mich leider immer schwerer die Motivation dazu zu behalten, da immer mehr rauskommst, was sie mir verschwiegen hat. Das Vertrauen ist weg und ich frage mich, ob ich überhaupt noch mich selber so kaputt machen soll für Sie.


    Heute kam dann leider noch raus, dass Sie im Krankenhaus mit einem anderen Mann schläft, mehrfach. Das hat Sie auf Nachfrage selber zugegeben und auch glaubwürdig erzählt. Sie war früher schon sehr leidenschaftlich und hatte Schwierigkeiten ihre Lust zu kontrollieren. Diese neue Info treibt mich fast an den Rand des Wahnsinns.


    Ich habe Gedanken, zum Krankenhaus zu fahren und den anderen Patienten zur Rede zu stellen und Schaden zu zufügen. Ich kenne diesen Mann und er hat keine Schizophrenie (Depressionen oder etwas anderes) und weiß zumindest ungefähr was er macht. Ich möchte auch die Pfleger und Ärzte zu Rede stellen und meine Wut rauslassen. Aber macht das Sinn.


    Habt ihr mit sowas Erfahrungen und Tipps? ich weiß, bei einem akuten Ausbruch ist meine Freundin nicht Sie selber und wird das bestimmt später auch bereuen, aber was muss ich noch alles hinnehmen und akzeptieren und trotzdem weiter alles geben um ihr zu helfen? Mir fällt es extrem schwer damit gerade umzugehen und meine Gedanken zu ordnen und wäre froh über eure Meinungen oder Erfahrungsaustausch.


    Lieben Gruß!

  • Herzlich Willkommen hier im Forum! ☺️Ich weiss gar nicht was ich dir raten soll. Aber sicher haben die anderen gute Tipps parat.

    „Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“ — Antoine de Saint-Exupéry, Buch "Der kleine Prinz"

  • RagnarJ willkommen hier.

    Nun das ist wirklich schwierig. Du mußt für dich selbst herausfinden, was du bereit bist zu geben und zu verzeihen. Du solltest mit deiner Freundin reden und vielleicht wenn das möglich ist mit dem Therapeuten/Arzt, wenn möglich mit deiner Freundin zusammen.


    Vielleicht hat noch wer nen Tipp für dich.

    „Ein Engel ist jemand, den Gott uns ins Leben schickt, unerwartet und unverdient,

    damit er uns, wenn es ganz dunkel ist, ein paar Sterne anzündet.“ (Phil Bosmans)

  • RagnarJ auch von mir Herzlich Willkommen im Forum hier.


    Ja, eine ganz schwierige Situation....Ich denke, du musst schon auch zu dir schauen. Sie kann aber im Moment bestimmt nicht einordnen, was Sie mit Ihrem Verhalten anderen antut und was das für dich und sie bedeutet. Ich denke auch, dass ein Gespräch mit Ihr und möglichst auch dem Behandeln Arzt eine gute Sache wäre. Ich würde deine Sicht offen ansprechen und Ihr sagen, was du fühlst, und denkst über eure Momentane Situation. Meist ist ja noch ein funke vom alten ich da, was man Ansprechen kann, so war es jedenfalls bei mir. Ein innerer Kampf zwischen meinen Gesunden Anteilen und dem Wahn....


    Ich wünsche euch alles Gute!!

    „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • RagnarJ , Hi , klingt heftig bisschen psychotisch und manisch dazu, vielleicht ist sie doch schizo affektiv gemischt wie ich.


    Aber abgesehen von der Diagnose, ist hier dringender Klärung bedarf, ich würde auch Arzt um Gespräch bitten.


    Insgesamt bei Erkrankungen darauf achten wo kannst du helfen, wo must du dich schützen.


    Wenn Sie bis jetzt keine krankheitseinsicht hatte, wird es höchste Zeit das zu ändern.


    Alles Gute und viel Kraft, LG brillenschlange

  • Hallo

    Herzlich willkommen auch von mir.

    Ich denke so wie die meisten hier, dass du in dich gehen musst und herausfinden solltest was du möchtest. Wie weit kann\darf es kommen bis du dich trennst? Kannst du ihr überhaupt verzeihen? Bei mangelnder Einsicht kann es ja jederzeit wieder dazu kommen...

    Es hilft euch beiden nicht, wenn du nur mit ihr zusammen bleibst weil sie so krank ist und nur dich hat. Das würde auf Dauer nicht gut gehen.

    Wahrscheinlich ist es für euer Glück von Bedeutung, dass sie ihre Krankheit einsieht und Medikamente nimmt, um das zu erreichen kann auch ich mir nur ein Gespräch zwischen ihr, dir und dem behandelnden Arzt, sowie den Therapeuten auf Station vorstellen.

    Alles Gute euch Zweien.

    LG hejemalafa