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  • bin neu hier.

    Vor Jahren wurde bei mir eine paranoid psychotische Störung mit Verdacht auf schizophrene Psychose gestellt.

    Ich bin knapp 55.

    Hab lange gebraucht um drüber zu reden.

    hoffe, das es mit dem posten klappt

    „Ein Engel ist jemand, den Gott uns ins Leben schickt, unerwartet und unverdient,

    damit er uns, wenn es ganz dunkel ist, ein paar Sterne anzündet.“ (Phil Bosmans)

  • Hallo Gwenny,


    sei gegrüßt hier im Forum.

    Ich leide an hebephrener Schizophrenie, zumindest war das meine Erstdiagnose. Momentan lautet meine Diagnose schizophrenes Residuum, aufgrund der langanhaltenden Negativsymptomen.


    Ich bin jetzt 35 Jahre alt und die Erkrankung bekam ich mit 31 Jahren. Ich war über 2 Jahre in Behandlung, wie Psychiatrie, Tagesklinik und RPK.


    Habe deswegen auch meinen Job als Ingenieur verloren bzw. habe einen Aufhebungsvertrag veranlasst.

    Zurzeit lebe ich wieder bei meinen Eltern im Haus im Gästezimmer.

    Einen Betreuer habe ich nicht, da meine Eltern die Vorsorgevollmacht für mich unterzeichnet haben.

    Meinen Alltag zu bewältigen fällt mir sehr schwer. Ich lebe sehr zurückgezogen im Elternhaus und bin sehr antriebsarm. Habe die typischen Symptome einer Schizophrenie wie Anhedonie (Freudlosigkeit), Abulie (pathologische Willensschwäche und Entscheidungsunfähigkeit) und Apathie (Teilnahmslosigkeit). Auch ist meine Konzentration sehr eingeschränkt.


    Meine Ärzte meinten zu mir, ich sei sehr sehr dünnhäutig und verletzlich, sodass Lebenskrisen, wie Jobverlust oder Trennungen oder Tod von Angehörigen, oder auch zu viel Stress und Spannungen im privaten oder beruflichen Kontext die Erkrankung auslöst.

    Außerdem meinte mein Psychiater, dass ich einen starken Realitätsverlust habe. Diesen bekomme ich auch mit, weil ich mich sehr stark isoliert habe. Dadurch bin ich immer mehr in meine Traumwelt eingetaucht, dass ich z.B. ein berühmter Popstar wäre oder Fußballspieler. Es war so schlimm, dass ich dieses System in den wir alle leben komplett ausgeblendet habe. Ich habe sogar vergessen, dass man um hier zu leben Geld benötigt und dafür arbeiten gehen muss oder zumindest ALG 2 beantragen sollte. Habe das Gefühl, dass ich irgendwie alles nochmal lernen muss, wie so ein Kleinkind. Wahnsinn, was mit mir passiert ist.

    Auch eine Tagesstruktur hab ich kaum. Meistens stehe ich zwischen 8 und 10 Uhr auf, weil ich einfach keinen Sinn mehr sehe eher aufzustehen und mir die Motivation fehlt. Falls ich es geschafft habe aufzustehen, esse ich in Ruhe frühstück. Dann grüble ich viel oder tauche wieder ab in meine Traumwelt. Wenn ich mich dann aufraffen kann und der Antrieb etwas da ist, fahre ich eine Runde Fahrrad. Meistens zum Freund, den ich in der Tagesklinik kennen gelernt habe. Der hat immer Zeit, da er Hartzer ist.

    Durch die Minussymptomatik brauche ich auch für Alltagsdinge oder einfache Aufgaben, wie diesen Text zu schreiben, extrem lange.

    Einen Schwerbehindertenausweis habe ich auch erhalten. Den haben wir in meiner Zeit in der Tagesklinik beantragt. Ich habe ein GdB von 60 bekommen, aufgrund meiner Diabeteserkrankung und der Schizophrenie.



    Mein aktuelles "Ziel" ist die EM Rente zu bekommen mit Hilfe des VDKs und dann nur noch ehrenamtlich oder in Form eines Minijobs arbeiten zu gehen.


    Wie kommst du denn in deinem Alltag klar? Hast du einen Betreuer? Hast du noch Hobbys und Freunde?


    LG Oliver

  • danke fürs willkommen, hab nun was zu meiner Geschichte geschrieben

    „Ein Engel ist jemand, den Gott uns ins Leben schickt, unerwartet und unverdient,

    damit er uns, wenn es ganz dunkel ist, ein paar Sterne anzündet.“ (Phil Bosmans)

  • Herzlich willkommen auch von mir, viel Spass im Forum!!

    „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“

    (Johann Wolfgang von Goethe)