Hallo, liebe Mitglieder!
Seit 2012 bin ich als Schauspielerin und Sängerin im Ruhrgebiet tätig und übersetze zwischenzeitlich Theatertexte ins Deutsche. Selbst Psychiatrie-erfahren (wegen einer teilweise sehr heftigen Zwangsstörung) möchte ich jetzt meinen Beruf und diesen nach außen hin oft unsichtbaren Teil meines Lebens in einem Theaterprojekt verbinden:
Congratulations on your pain (Arbeitstitel) soll ein Zwei-Personen Theater-Abend (Schauspiel/Gesang, Klavier) mit Musik und Texten werden, der sich mit psychischen Störungen auseinandersetzt.
Dazu interviewe ich Betroffene zu ihren jeweiligen Störungen. Aus diesen Interviews entstehen dann entweder Lieder (in Zusammenarbeit mit einem Komponisten), Gedichte oder Monologe.
Das Ziel ist, Betroffenen von psychischen und psychiatrischen Störungen eine Stimme zu geben.
Ich möchte sowohl zur Aufklärung beitragen als auch dazu, dieses komplexe Thema zu normalisieren und eine breitere, gesamtgesellschaftliche Kompetenz für den Umgang damit zu schaffen. Zu den Einzelheiten findet ihr weiter unten mehr Informationen, aber zunächst:
Die Gespräche mit allen Betroffenen, die mir das Privileg zukommen lassen, mir aus ihrem Leben zu erzählen, werden anonymisiert, sofern nicht anders gewünscht. Es ist mir außerdem ein großes Anliegen, niemanden vorzuführen. Es geht nicht um den Unterhaltungswert des Verhaltens von Betroffenen (was meiner Meinung nach vor allem in Film- und Fernsehen noch ein großes Problem ist), sondern darum, die Zuschauer an unserem Erleben teilhaben zu lassen.
Ein Gespräch kann jederzeit abgebrochen werden, es besteht nicht die Pflicht, einzelne Fragen zu beantworten. Gerne kann ein Gespräch auch auf mehrere Sitzungen "unterteilt" werden.
Themen des Abends:
- Sichtbarmachung, Erfahrungsberichte in musikalischer oder lyrischer Form
- Psychiatriegeschichte und derzeitige Situation
- Gesellschaft, System, philosophische Fragen
- Wie können Betroffene in Zukunft besser unterstützt werden?
Auch, wenn ich ein Projekt mache, das die Menschen auf emotionaler Ebene erreichen soll, lehne ich eine Romantisierung von Leid klar ab und fordere, behandlungs-bedürftige Störungen auch auf politischer Ebene ernster zu nehmen und den Betroffenen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.
Der Abend richtet sich ausdrücklich an ein breites Publikum, an Betroffene und Nicht-betroffene gleichermaßen und soll außer in der freien Theaterszene auch in Kliniken, auf Fachkonferenzen usw. angeboten werden.
Ich würde mich unglaublich freuen, wenn ich einen Einblick in euer Leben haben dürfte. Interessenten können sich gerne hier melden oder unter mail@miriamschwan.de
Liebe Grüße,
Miriam