Guten Tag alle
Habe soeben zu diesem Forum gefunden. Bis jetzt war ich auf einem schwedischen Schizophrenie Forum aktiv und auf einem deutschen. Schwedisch deshalb, weil ich die schwedische Sprache spreche, da meine Mutter aus Schweden stammt. Ich selbst habe drei einhalb Jahre in Schweden gelebt. Am liebsten würde ich auch Heute noch dort leben, aber wegen meiner Krankheit wurde mir das jetzt verwehrt. Wenn ich gesund wäre und einen guten Job hätte, wäre ich schon längst in Schweden.
Ich finde schön, dass es nun auch in der Schweiz ein Schizophrenie Forum gibt. Leider sehe ich, dass noch nicht soviel hier läuft, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Nun zu mir: Ich bin 32 Jahre, weiblich und wohne in der Schweiz. Ich bin mit 18 Jahren an einer akut Psychose erkrankt. Ich hatte starken Verfolgungswahn, Verschwörungsgedanken (fühlte mich in Verschwörungen verstrickt) Stimmen und sah Tiere und Personen die nicht anwesend waren.
Zuerst merkte ich nicht, dass ich krank bin. Erst mit 20 kam eine Freundin zu Besuch, welche damals Betreuerin von der Soteria war. Freundin deswegen, weil Sie mir das angeboten hat. Ich lernte Sie in einem Jugendheim kennen, wo Sie meine Bezugsperson war. Nach meinem Austritt sagte Sie, dass Sie nun mit mir befreundet sein möchte. Sie kam mich besuchen und sagte, ich wäre Psychotisch und dass ich mich mal in der Soteria melden soll.
Gesagt, getan und ich bin im Jahr 2000 in die Soteria eingetreten. Da ich keine Medikamente nehmen wollte, da ich erstens nicht zunehmen wollte und zweitens nicht einsichtig war, musste ich die Klinik nach ca. 4 Wochen wieder verlassen.
Ich lebte uneinsichtig weiter vor mich hin, ohne Tagesstruktur und lebte in Thun. In Thun hat es mir sehr gefallen.
Jahre vergingen und ich wurde erst 2003 einsichtig und entschied mich dann für eine medikamentöse Behandlung mit Seroqel.
Tja, leider nahm ich davon innerhalb eines Jahres 20 KG zu!
Genau dies wollte ich nicht!
Aber auch mit Seroquel (800 mg) verschwanden die Symptome nicht. Zumindest nicht alle. Ich isolierte mich zunehmend von der Gesellschaft, war allen sehr misstrauisch gegenüber eingestellt und sah immer noch Personen die nicht anwesend waren.
Ich lebte 4 Jahre mit Seroquel und wechselte dann auf Solian. Damit nahm ich nochmals zu.
Doch weil ich davon nicht mehr als 100 mg vertrug, weil ich sonst erbrechen musste, setzte ich es 2 Jahre später wieder ab.
Ich war seit 1998 nie wirklich symptomfrei, trotz Medikamente. Bis ich im Jahr 2010 eine erneute Psychose erlitt. Ich verliebte mich damals in einen Mann, der auch mit Psychosen konfrontiert ist. Aber in Wirklichkeit hat er Autismus mit sehr stark ausgeprägten Spezialbegabungen, welche ihn auch psychotisch machen, wenn Stress kommt.
Er war schon mehrmals in der Soteria. Wir haben uns in Bern kennengelernt an einem Kurs.
Er hat ein sehr abnormales Verhältnis zu seinen Eltern, besonders zur Mutter. Er erzählte mir immer wieder schlimme Dinge von ihr.
Da begann ich seine Mutter visuell wahrzunehmen im Geist. Sie war eine schwarzmagische Gestalt. Und ich hörte Stimmen von ihr. Sie wollte dass wir uns trennen. Überall wo ich hinging, kam diese Gestalt mit. Mit der Zeit sah ich auch noch 2 Freundinnen von dieser Gestalt. In Realität habe ich seine Mutter damals noch nie gesehen. Sein Bruder entpuppte sich als Zauberer und seine Freundin als Fee. Sie wollten mir helfen.
Ich hatte auch Suizidgedanken und bin dann nochmals in die Soteria eingetreten. Diesmal hatte ich Glück und machte sehr positive Erfahrungen. Ich bekam dann auch neue Medikamente. Und nehme nun seit dem bis Heute Fluanxol.
Damit brauche ich im Vergleich zu neueren NL nur 4 Mg um mehr oder weniger Symptomfrei zu leben.
Und habe auch kaum Nebenwirkungen.
Manchmal setze ich es ab, weil ich denke, wenn ich nur 4 mg benötige, brauche ich vielleicht gar keine mehr.... doch leider gehts nicht lange und ich sehe wieder Geister und werde verstrickt in Verschwörungen und höre Stimmen.
Also nehme ich besser die 4 mg und habe meine Ruhe.
Soviel zu mir,
liebe Grüsse von Windlicht