Meine Freundin ist akut psychotisch, hat Wahnvorstellungen, Wahnerinnerung, Wortwiederholungen, meint sie wird vom Fernseher gefilmt, ihr Telefon wird abgehört, ihre Brüder wollen sie umbringen, schreit im Treppenhaus herum, räumt nachts ihren Keller um, geht Nachts mitten auf der Strasse spazieren, ruft tausend Leute an und beschimpft sie teilweise, meint Sido wäre ihr Nachbar usw.die ganze Palette eben ein Fass ohne Boden.(Diagnose paranoide Schizophrenie, gegenwärtig manisch usw.)sie gibt zuviel Geld aus usw. der zuständige Nervenarzt verkennt die Lage und tut nichts außer Tabletten verordnen. Sie war in den letzten 4 Wochen 2 mal im psychiatrischen KH und wurde jeweils nach 1 bis 2 Tagen wieder entlassen, da sie ja freiwillig gekommen war.das KH sagt, es bestehe Behandlungsbedarf (wie nett) aber da keine Krankheitseinsicht bestünde und sie sich angeblich nicht selbst gefährdet oder andere, kann man nichts machen. es ist der helle Wahnsinn und ich dreh schon selber bald durch.Ich bitte dringend um RAT!danke
Bitte um Hilfe
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jolante -
3. Januar 2013 um 19:41
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- Offizieller Beitrag
Hallo Jolante
Es ist so, dass ein psychisch Kranker Mensch nicht gegen seinen Willen behandelt werden kann, ausser er ist selbst oder Fremd gefährlich Fremd gefährlich Dies hat auch seine guten Gründe!!! Es wäre ja schlimm, wenn jeder, der jemandem zur Lasst fällt einfach mit Drogen ruhig gestellt würde. Ich finde die Gesetzliche Regelung deshalb ganz gut!!!!
Aber wenn Du meinst, deine Freundin bräuchte Hilfe und Sie nimmt Sie nicht an, dann musst du probieren sie davon zu überzeugen, dass Sie Hilfe braucht. Dass ist zwar kein einfacher Weg, aber der beste (Königsweg). Denn nur wenn Sie die Behandlung auch selber will, wird diese Erfolgreich sein.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und auch Kraft im Umgang mit deiner Freundin und hoffe, dass es für alle eine gutes Ende nehmen wird.
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Danke für Deine Zeilen,Felix. Ich gebe dir durchaus Recht, dass auch psychisch erkrankte Menschen ein Recht haben sollen, soweit wie möglich selbstbestimmt leben zu können. Nur, wann fängt das an und vor allem wo hört das auf. Hört das auf, wenn man zusehen muss, wie einer seine Miete nicht mehr in der Lage ist zu bezahlen und damit der Abstieg auf der sozialen Leiter beginnt (obdachlos), trotz der Erkrankung Motorroller fährt und damit sich und andere gefährden kann, wenn einer Nachts mitten auf der Fahrstraße spazieren geht und sich freut, wenn die Autos ausweichen???
Da hört für mich der "Spass" eindeutig auf. Der Chefarzt der Klinik sagt dazu nur, Da müsste dann ein Autofahrer anhalten und die Polizei holen, die sie dann in die Klinik fährt.Toll.
Ich denke, dass es sich bei einer paranoiden Schizophrenie im akuten Stadium ähnlich verhält wie bei fortgeschrittener Demenz, zumindest sollte das ähnlich bewertet werden und zum Schutze des Kranken eine stationäre Behandlung stattfinden, bevor er sich und andere gefährdet.Und letzten Endes vielleicht obdachlos auf der Strasse sitzt, damit ist auch niemandem geholfen.Die würde des Menschen..das recht auf die eigene Krankheit...alles schön und gut, aber nicht so und nicht um jeden Preis.Das ist inzwischen meine Meinung dazu,seit ich dieses Elend meiner Freundin hilflos mit ansehen muss.Ich habe mir schon so oft den Mund fransig geredet, sie soll sich behandeln lassen, der Hörer wurde aufgeknallt, immer wieder, oder sie wurde laut und aggressiv. Ihre Verwandten haben es auch schon lange probiert. Es tut mir einfach so leid um sie und ich werde es weiter probieren. -
- Offizieller Beitrag
Hallo jolante
Ich verstehe schon, dass du deiner Freundin nur helfen willst. Dass Problem aber ist, dass Sie momentan in einer anderen Welt wie der deinen Lebt. Vielleicht ist sie sogar Glücklich in Ihrer Welt, ich weiss dass ja nicht. Aber auf jeden Fall, ist jeder solange für sich selbst verantwortlich solange er andere damit nicht in Schwierigkeiten bring. Sozialer abstieg, ist zwar für viele sehr schwer und viele haben grosse Angst vor dem sozialen Abstieg. Für andere kann er jedoch eine Befreiung dein, endlich nicht mehr so leben zu müssen wie all diese "Normalos" die sich immer schön bücken und anpassen um ja nicht aufzufallen. Leute, die dass nicht machen werden ausgegrenzt und mit Verachtung bestraft. Ich finde aber, es sollte in einer offenen Gesellschaft auch möglich sein, ein ganz einfaches aber selbstbestimmtes leben, leben zu können. Mann sollte meiner Meinung nach erst mit Gewallt eingreifen, wenn dass Leben von anderen Personen gefährdt ist, und höchstens kurzfristig auch bei selbstgefährdung. Ich finde jeder hat dass Recht auf seine persönliche Freiheit!!! Auch wenn dass für das Umfeld oft schwierig zu ertragen ist, aber es geht ja auch nicht darum das, dass Umfeld sich wohl fühlt, sondern die betroffene Person ihr Leben so gestalten kann wie sie es wünscht.
Falls Sie stark unter der Psychose leidet, kann Sie ja Hilfe bekommen wenn Sie will, solange Sie nicht will, ist der leidensdruck zu klein und es kann keine wirkliche Therapie stattfinden...
Ich wünsche euch viele neue Einsichten und viel Nachsicht mit der sich anders als "normal" verhaltenden Person....
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Hallo Felix, du hast sicher recht, dass jeder sein Leben so leben können sollte, wie er es wünscht, auch wenn das nicht "konform"geht, mit dem, was als "normal" angesehen wird. A bisserl spinna duat a jeder. (Jeder spinnt ein bisschen, der eine mehr, der andre weniger), ABER, wenn ich mich durch nächtliche Spaziergänge mitten auf der Strasse SELBST und auch ANDERE gefährde, weil ich´s aufgrund meiner Krankheit nicht mehr raffe, dann finde ich sollte auf jeden Fall eingeschritten werden.Manche Menschen müssten dann, zumindest zeitweise, wenn sie nachweisbar erkrankt und nicht mehr Herr der Lage sind, zum eigenen Schutz vor drohendem Unheil "in Obhut genommen werden".
Wenn heut einer hergeht und aus freien Stücken und bei klarem Verstand sagt, okay, ich sch...auf Konventionen und ich zieh in den Wald und lebe im Pappkarton und hole mein Essen aus dem Müll, dann Bitte sehr, da hab ich überhaupt kein Problem mit. Wenn, ja wenn er/sie diese Entscheidung bei klarem Verstand trifft und auch mit allen Konsequenzen für diese Person trägt! Wenn aber jemand eine solche Entscheidung so zu leben aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung trifft, dann sollte man alles daran setzten und der Person wieder zu "Verstand" verhelfen, damit sie, nach ihrer Genesung, wirklich frei entscheiden kann, wie er/sie leben will.
Du schriebst über den Leidensdruck, der noch zu klein wäre, damit sie sich helfen lässt. Ich sehe bei meiner Freundin wirklich noch keinerlei Leidensdruck.Noch hat sie ihre Wohnung, noch ihren Arbeitsplatz.aber wie lange noch, wenn sie weiter in diesem Zustand unbehandelt verharrt? Wer kümmert sich um ihre Mietzahlungen, ihre Rechnungen, ihre nötigen Arztbesuche? Wer erkennt, dass sie unbedingt aufs Amt gehen muss um evtl.Wohngeld zu beantragen, weil sie von 300 € (Miete schon abgezogen) monatlich nicht leben werden kann.Sie hat seit Ende Oktober keine Einsicht darüber, dass sie krank ist und alle schauen zu und keiner kann etwas tun.Psychische Erkrankung in dieser Schwere ist für mich daher ein hilfsbedürftiger Zustand einer Person, die "außer sich" geraten ist und jeder, der das nicht sehen will, macht es sich zu einfach. Natürlich ist eine Psychotherapie meinetwegen erst wirksam, wenn sie nicht unter Zwang geschieht, ganz klar, da kann man´s sonst gleich lassen, ABER, um erst mal aus einer akuten Psychose herauszufinden, braucht es eine konstante medikamentöse Behandlung, die die Symptome zum Verschwinden bringt um DANN überhaupt erst erkennen zu können, AHA, ich bin krank und ich brauche Hilfe.Verstehst du was ich meine? -
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Ja, verstehe ich prinzipiell schon. Ich als Betroffener habe dann nur Angst, dass man mich vorschnell bevormundet. Dies währe ganz schlimm für mich, da ich ein selbstbestimmtes Leben, leben möchte. Aber wenn deine Freundin Nachts auf der Hauptstrasse Spazieren geht, ist das für mich als Selbstmordversuch zu deuten, oder zumindest dass in kauf nehmen des eigenen Todes, was mit Medikamenten etwas behandelt werden kann….jedoch gehen viele Menschen das Risiko des eigenen Todes ein, und gegen diese wird nicht vorgegangen und sie werden nicht behandelt. Dies betrifft vor allem Extremsportler, aber auch Drogenabhängige….
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Hallo Felix,
danke für deine Offenheit! Das Problem ist, dass es nachts geschieht, wie sie sagt. Sie wandelt nachts durch die Straßen, weil sie nicht schlafen kann und erzählte mir in diesem Zusammenhang, dass die Autos ihr eh alle ausweichen, weil die nur Angst vor ihr haben. Seit Tagen hat sie keinen klaren Gedanken mehr. Der Chefarzt der Klinik, die sie nach einem Tag wieder entlassen haben, mit dem habe ich telefoniert und er sagte mir, dass sie auf jeden Fall behandlungsbedürftig sei, sie aber noch nicht "verrückt"genug für einen Beschluss wäre. Wenn sie nicht mehr wüsste, wie sie heißt etc. oder sich eben fremd oder eigengefährden würde (was immer das ist und wer immer das feststellt) dann könnten sie behandeln.Es müsste bei diesen Nachtaktionen ein Autofahrer anhalten , die Polizei holen und dann würde sie eingewiesen.Dann wäre der Fall klarer."Toll". Heißt "nicht verrückt genug sein" nicht auch, wenn man nicht mehr in der Lage ist, Miete usw. zu bezahlen, weil mans einfach nicht mehr checkt oder keinen Arzt mehr aufsucht und daher auch keine Krankmeldung zum Arbeitgeber gibt?Muss ich zuschauen, wie ihre ganze Existenz in Gefahr gerät? Das ist verdammt schwer.Jedesmal, wenn das Telefon läutet, bin ich in hab acht Stellung, weil ich befürchte, was schon wieder passiert ist. Vorgestern war ich bei ihr mit meinem Mann, weil sie am Telefon so verdreht und hysterisch war und wir habe wieder versucht, in Ruhe auf sie einzuwirken. Sie wird immer sauer und aggressiv, wenn das Thema auf ihre Krankheit kommt. Sie ist auch nicht mehr in der Lage eine Antwort auf eine Frage zu geben.Ihre Gedanken kreisen um die Prominenten, die sie alle kennt und die in der Nachbarschaft wohnen, wer sie alles durch den Fernseher beobachten kann usw. dazu redet sie sehr laut, rennt im Zimmer auf und ab und grimassiert schrecklich. Ich weiß mir keinen Rat mehr. der Arzt sagte noch, man solle sie immer wieder korrigieren in ihrem Wahn, nur das wäre hilfreich und irgendwann würde sie "einknicken"...tja, bloß wann? Du schreibst du bist selbst Betroffener, wie war das bei dir mit der Krankheitseinsicht,wenn ich fragen darf? Danke!
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- Offizieller Beitrag
Hallo Jolante
Ich denke, dass deine Freundin grosse Ängste hat und auch sehr angespannt ist deswegen. Ich vermute dies, da du geschrieben hasst, dass sie glaubt, von ihrem TV ausspioniert zu werden. Es wird da wohl noch mehr solche Phantasien geben. Dies wirkt sich in einer extremen Deprivation aus, die zum Zusammenbruch führen kann. Ich denke also, du solltest mit ihr so Argumentieren, dass es ihr besser ginge in einer geschützten Umgebung, wo sie niemand ausspionieren kann. Auch die Medikamente helfen, dass Die Spione nicht mehr in ihr Gehirn können. Vielleicht kannst du ihr raten, es wenigstens mal für 2 Wochen bis einem Monat zu probieren ob es mit Medikamenten in der Klinik besser wird. Mir haben die Medikamente ziemlich schnell geholfen keine Stimmen mehr zu haben und mich entspannen zu können.
Falls Du mal mit mir Telefonieren willst, gib mir doch deine Festnetznummer oder Skype Account per PN (Private Nachricht) durch
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Hallo Felix,
Danke für Deine anteilnehmenden Gedanken. Ich kenne sonst niemanden, der als Betroffener mir diese psychotischen Gefühle erklären kann. Ich kenne mich nur mit Angstzuständen und Depressionen aus, da ich Betroffene bin/war.
Auf jeden Fall ist passiert, was (leider) kommen musste.Ich habe Nachmittags einen Anruf erhalten der Familie, dass man sie heute am frühen Morgen im Nachthemd, gefesselt auf die Polizei gebracht hat, nachdem sie in der Wohnung Randale gemacht hat.Eine Nachbarin hat angerufen.Auf der Polizei saß sie wohl bis Nachmittags, immer noch verwirrt und erregt, sodass ein Beschluss der Stadt (?) zur vorübergehenden Unterbringung in der Psychiatrie erging, weil Fremd und vor allem Eigengefährdung. Morgen kommt ein Richter und bespricht sich mit ihren Ärzten, ob eine Zwangsunterbringung bleibt usw. Puh,ich hätte ihr ein solches Szenario so gerne erspart! Aber besonders die letzten Tage war überhaupt kein Durchkommen verbal zu ihr mehr möglich. Da sie auch eine manische Diagnose hat, lief sie wohl die ganze Zeit wie ein gehetztes Tier durch die Wohnung,einfach furchtbar. Wenn sie Ängste gehabt hat, so hat sie sie nie benannt??? Sie hat immer nur gemeint, man spioniert sie aus und im fernsehen kann man sie bis nach Russland sehen usw.aber sie hat nie ein Wort von Angst gesagt. sie hat nie geweint oder war depressiv, sondern immer kämpferisch und leicht erregbar.darum war es ja so unmöglich, sie zur Vernunft zu bringen sich behandeln zu lassen. Ich habe Sorge, dass ihr etwas bleibt...immerhin ist ihr Verhalten schon mind. 3 Monate auffällig.Andererseits bin ich froh, dass sie nun endlich, endlich hoffentlich eine gute Behandlung bekommt und nicht von einem Auto umgefahren wurde!Wenn der Richter Morgen so entscheidet, was ich ja nicht weiß.
Bekommt man, wenn die Medis wirken, immer krankheitseinsicht? wie geht das, wenn ich dir eine private Nachricht senden will? bin leider nicht so fit. -
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Klick einfach auf meinen Namen links oben vom Post und dann auf Nachricht schicken....ich hab dir schon eine mit meinem Skype Namen und Telefonnummer (Festnetz) geschickt...