Hallihallo,
Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.
ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt. Meine Familie hätte sicherlich davon profitiert hier Informationen zu finden.
Zu meiner Schizophrenie. Ich leide unter paranoider Schizophrenie und habe zwei längere Psychiatrieaufenthalte hinter mir.
Das erste Auftreten kam sehr überraschend und hat mich erst mal komplett aus meinem bisherigen Leben gerissen.
Trotzdem ist meine Geschichte auch eine Erfolgsgeschichte. Ich habe nach dem Auftreten der Schizophrenie mein Studium abgeschlossen und einen Beruf gefunden. Ich nehme zwar nach wie vor eine geringe Dosis Tabletten, lebe aber symptomfrei.
Ich lebe in einer Beziehung und bin ein ziemlich zufriedener Mensch.
Ich möchte allen Mut machen, die in einer schwierigen Phase sind. Erstens stimmt nicht, was oft behauptet wird, Schizophrenie sei unheilbar, Schizophrenie ist tatsächlich heilbar. Auch wenn ich es noch nicht ganz geschafft habe, glaube ich daran eines Tages sogar ganz ohne Tabletten leben zu können.
Man kann mit Schizophrenie ein weitgehend normales Leben führen. Bis auf meine gelegentlichen Besuche beim Psychiater unterscheidet mich nach außen wenig von anderen. Wenngleich die Schizophrenieerfahrung und Psychiatrieerfahrung prägende Erlebnisse sind.
Ich habe allerdings auch schlechte Erfahrungen gemacht. Der offene Umgang mit Schizophrenie bringt meines Erachtens nichts. Die Menschen wenden sich ab, sind unsicher und brechen oft auch den Kontakt ab. Neue Bekannte, sogar neue Freunde und vor allem Kollegen wissen nichts von meiner Erkrankung. Im Beruf muss man meiner Erfahrung nach den Deckel drauf halten. Das ist natürlich nicht immer möglich. Ein Arbeitsplatzwechsel hat bei mir dazu geführt, dass keiner etwas weiß. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.
Ich hoffe auf spannende Beiträge und freue mich über Kommentare.
MfG, Susanne