Hallo,
Mir graust es vor heute, denn wir fahren mal wieder einkaufen. Ich bin schon die halbe Nacht wach und umso weniger ich geschlafen habe, umso empfindlicher bin ich meistens - ist die Erfahrung. Aber was soll ich machen, wenn ich ewig wach liege und meine Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen? Bin dann halt irgendwann aufgestanden. Habe mich nach einer Stunde wieder hingelegt aber konnte wieder nicht einschlafen...
Ich habe einfach so viel im Kopf. Irgendwie gehen mir meine Verwandten durch den Sinn und wie ich zu ihnen stehe. Ich habe ja nur Kontakt zu meiner Mutter und mit meinem einen Bruder schreibe ich nur zum Geburtstag eine Whats App. Alle anderen sind nicht mehr mit mir in Kontakt - oder ich bin nicht mehr mit ihnen in kontakt? Ja, ich glaube das trifft es eher. Ich wurde immer nur enttäuscht oder schlecht behandelt oder fühlte mich in deren Gegenwart unwohl oder so... habe dann alles abgebrochen und muss sagen die anderen haben sich auch nicht um mich bemüht, es wurde einfach hingenommen. Das finde ich dann doch irgendwie aussagekräftig, gut dass ich mit denen nichts mehr zu tun habe. Aber manchmal denke ich doch ich würde meinen Vater z.B. gerne nochmal treffen. Er wohnte sehr weit weg und ist dann in meine Nähe gezogen ( ohne zu wissen wo ich wohne) - da dachte ich das ist ein Zeichen. Mein Bruder genauso, der wohnt ja mit ihm in einem Haus. Ich höre manchmal über meine Mutter von den beiden, sie erzählt mir manchmal was. Das will ich immer gar nicht hören, aber im Nachhinein beschäftigt es mich dann doch, ich kann es nicht einfach vergessen oder ignorieren. Mein anderer Bruder wohnt noch immer weit weg, da gibt's auch eine Whats App zum Geburtstag. So ein heuchlerischer Blödsinn, wenn man sich gar nichts zu sagen hat, bräuchte man auch diese kurzen Nachrichten nicht, doch ich weiß dass es meiner Mutter wichtig ist und sie sich freut, wenn ihr erzählt wird, dass ich mich gemeldet habe... Das sagt sie mir immer gleich. Also mache ich es, ganz die brave Tochter! Als Jugendliche war ich wohl sehr schwierig, da habe ich so ziemlich alles getan , um meine Mutter zum Weinen zu bringen, aber irgendwann schlug das um und ich kann nur noch lieb und nett und brav sein und versuche ihr zu gefallen und ihre Liebe zu bekommen. Die Therapeutin meint mein Verhalten als Teen sei nachvollziehbar. Ich wollte irgendwie wissen wie egal ich meiner Mutter bin, fühlte mich die ganze Zeit ungeliebt und habe darauf gewartet, dass wenigstens ein Zeichen von Sorge/ Angst kommt, woran ich merke ich bin doch wichtig... Aber sie ließ mich einfach alles machen: "hauptsache es kommen keine Klagen von Aussen" hieß es immer. Also habe ich dafür gesorgt, dass sich niemand beschwert und mein Leben gelebt. Mit 14 hatte ich schon nur ältere Freunde und war bis nachts um 3 weg. Einmal hatte ich eine Alkohol-vergiftung, schätze ich, da habe ich drei Tage mit schlimmster Übelkeit gekämpft und mich ständig übergeben - bis ca ein halbes Jahr danach musste ich nur an Bier riechen und mir kam alles hoch. Meine Mutter merkte davon nichts. Und ich fuhr mit dem Zug weg ohne eine Adresse zu hinterlassen wo ich bin, das war völlig okay für sie. Ich dachte nur ich bin ihr egal... und heute? Heute bemüht sie sich wirklich sehr um meine Familie und mich, vielleicht hofft sie auch auf meine Liebe? Aber irgendwie fällt mir das jetzt schwer. Es ist zu spät für uns beide, für eine gute Beziehung zueinander - jedenfalls von meiner Seite aus. Auch wenn ich mir das eigentlich sehr wünsche, doch meine immer zwiespältigen Gefühle sind anders.
Jetzt sehe ich nach den Kids, komme wieder auf andere Gedanken - hoffentlich.
Schönen Tag euch, LG
Hejemalafa
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