Hallo,
Mein Männe ist unterwegs, den Kindern habe ich einen Film angemacht und ich habe ein Bad genossen, bei dem ich den Tag nochmal gedanklich durchspielen konnte. Ich bin wirklich gut drauf und zuversichtlich für die Zukunft, irgendwie werde ich auch diesmal das Monster Schizophrenie in den Griff bekommen und für einige Zeit wegjagen können... Das ist ein gutes Gefühl zuversichtlich zu sein, sogar gefreut habe ich mich heute schon einmal - das fiel mir in der letzten Zeit sehr schwer, aber vorhin war ich richtig froh. Und worüber? *schmunzel* das ich aus der Visite entlassen wurde und nach Hause gehen konnte! Das war ein richtiges Glücksgefühl, und so etwas hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Die Ärztin war wirklich hartnäckig und blieb dran, bis sie mich da hatte wo ich hin sollte, ob ich das alles verstanden habe weiß ich nicht, aber ich denke mir was dazu - auf jeden Fall war das sehr... äh... hm... schwierig für mich und wo ich gehen durfte war ich sooooo froh. Ich finde die Ärztin sehr kompetent und mag sie, auch wenn ich ihr das wohl nie sagen würde, und es fällt mir schwer dabei zu sein wenn die anderen sie schlecht reden. Das war schon bei jedem Aufenthalt so, sie hat eine etwas "andere" Art an sich als üblich, aber genau das mag ich. Ich finde sie so gut, dass ich das sogar schon den anderen gesagt habe, obwohl die es nicht nachvollziehen können. Ich mag genau das was ihnen nicht gefällt: die Ärztin ist direkt, hartnäckig, ehrlich und konsequent. Mit ihrer direkten und ehrlichen Art kommen viele nicht klar, weil sie dadurch oft etwas bharsch und unfreundlich wirkt, aber mir gefällt das, weil ich weiß sie meint was sie sagt und redet nichts schön oder schlecht, sie bringt es einfach auf den Punkt. Und ihre Hartnäckigkeit mögen viele auch nicht, aber für mich ist das gut, ich brauche jemanden der nachfragt und sich nicht gleich mit allem zufrieden gibt, jemand wo ich das Gefühl haben kann sie/er interessiert sich wirklich für meine Antwort bzw mein Wohl... heute hat sie mir, wenn ich das richtig verstanden habe, klargemacht, dass ich meine Gefühle zulassen (und gegebenfalls auch zeigen) sollte. Ich glaube da ist was dran - wenn ich überhaupt zu meinen Gefühlen stehe, dann kann ich vielleicht auch wieder Glück und Freude zulassen/ empfinden? Ich soll ich sein und nicht nur die nette, gute Person, die ich darstelle... Das will ich gerne versuchen, denn der Alltag wird leichter wenn man sich nicht immerzu verstellen muss, sondern ehrlich zu den anderen sein kann - und zu sich selbst auch!
Davor hatte ich ein Gespräch mit der Therapeutin, das hatte mich die Zeit danach und gerade in der Wanne noch sehr beschäftigt. Es ging ziemlich tief in meine Gefühlswelt und Vergangenheit. Wir haben sogar eine Verbindung gefunden zwischen einem Traum, der mich sehr mitnahm, gestern, und meinen Lebenserfahrungen bzw Lebenseinstellungen. Es gibt doch einen nachvollziehbaren Grund, weshalb ich so etwas träume. Das hilft mir vielleicht weiter - um damit klarzukommen, dass das bei mir nachts so wirr ist - weil/ wenn ich verstehe wieso. Ich hatte auf einmal so das Gefühl sie kann, will und wird mir helfen, dass ich über Gefühle aus meiner Jugend gesprochen habe und über Erlebnisse, die ich so nicht mal meinem Mann gesagt habe. Wichtig ist auch, dass ich die Gefühle analysiere ohne sie zu bewerten. Ich bekomme ja meist gleich ein schlechtes Gewissen wenn ich so meine Gedanken habe oder auch Stimmen höre... und ich muss zukünftig versuchen zu sagen " ja, ich bin traurig - so ist es." Ohne die Wertung dass das schlecht ist oder unfair oder dumm oder sonst was. Es ist einfach so. Um die Gefühle annehmen zu können kann ich versuchen zu analysieren warum ich sie habe, z.b. weil mir von klein auf gesagt wurde das.... oder weil ich schon immer erlebt habe das... usw. Wenn ich mein Unterbewusstsein verstehe, dann kann ich besser damit umgehen, sagt die Therapeutin, wenn ich das verstanden habe, wie es gemeint war. Für mich hört sich das nach einen logischen Sache an und nach Hoffnung auf einen besseren Umgang mit mir selbst, allerdings auch nach harter Arbeit an mir selbst. Nun, ich bin bereit den Kampf gegen meine erlernten Verhaltensweisen und Denkmuster anzugehen und mich zu ändern.
Schauen wir mal wie es morgen wird - da muss ich backen...
Achso, und ich gehe jetzt an "langen" Tagen um 14 Uhr statt um 15:30 Uhr. Ich bin sehr froh, dass das alles möglich ist, weil irgendwie ging es mir die zwei bisherigen langen Tage gar nicht gut, hinterher. Ich hatte auch schon ein schlechtes Gewissen den anderen gegenüber, aber ich schaffe einfach nicht "mehr"...
Schönen Abend euch
LG hejemalafa
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