Hallo,
Ich möchte gerne hier schreiben, um mich zu sortieren, meine Gedanken und die Stimmen (die ich leider gerade höre) voneinander zu trennen und im Endeffekt wieder etwas ruhiger zu werden. Nur sitze ich jetzt hier und überlege wie ich womit anfangen soll, ich weiß es einfach nicht...
Heute Morgen ging es mir richtig gut, ich habe mich sogar getraut beim Spaziergang früher umzukehren. Habe einfach gesagt " ich geh zurück" eine Frau sagte "ja. Gut." Ich wartete kurz und alle gingen weiter, also bin ich umgekehrt. Am Liebsten würde ich immer alleine spazieren gehen - hm - ich möchte gleichzeitig mit den anderen gehen. Ich will nicht das sie schlecht von mir reden, ich möchte dabei sein damit sie überhaupt nicht über mich reden. Der Fortschritt heute könnte auch ein Rückschritt sein. Auf der einen Seite ist es gut wenn ich es schaffe mich abzugrenzen und für mein Wohl zu sorgen. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob es meinem Wohl zugute kommt, wenn ich es schaffe mich zu isolieren??? Eigentlich ist das ja eines meiner Probleme und die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Kontakt mit den Mitpatienten mir hilft zu erkennen, dass nicht alle Menschen schlecht sind und mir böses wollen... Aber ich will nicht immer wieder mit ihnen Spiele machen und spazieren gehen und quatschen. Das ist total anstrengend, ich muss mich auf so viele Leute konzentrieren und dann noch auf die Tätigkeit. Außerdem zeigt mir das immer wieder wie unnormal ich bin. Die unterhalten sich ( und manchmal mit mir) , Lachen und haben anscheinend Spaß - da fühle ich mich so "falsch", weil in mir ist kein Spaß, ich hoffe die ganze Zeit das es nur bald rum ist. und wenn alle Lachen, dann grinse ich auch oder lache etwas - doch das ist wirklich seeehr selten echt. Ich habe das Gefühl ich sollte Lachen, also mache ich es.und in mir ist das Gefühl wirklich komplett falsch zu funktionieren, weil ALLE anderen anders sind und ich fühle mich dann schlecht.
Die Ergotherapeutin hat eine neue Praktikantin, die hat mich beobachtet und ich bin mir sicher sie haben über mich gesprochen. Das ist ein Stressfaktor,der die Ergorherapie etwas negativ macht. Ich fühlte mich so unter Kontrolle, vielleicht ist sie gar keine Praktikantin?
Ich frage mich gerade wofür ich bestraft werde? Warum kann ich mich nicht einfach normal benehmen und nicht immer so ein Angstgefühl in mir haben und so viele Sorgen - die Behandler sagen das ist krank! Schizophrenie nennen sie es. Und wieso bin ich krank? Meine Stimmen sagen mir das ist eine Strafe - ich kann aber nicht genau raushören wofür. Ich vermute für mein letztes leben werde ich bestraft. Wahrscheinlich werden wir so lange neu geboren, bis wir als gute Menschen das Leben gelebt haben und wenn wir schlecht waren wird das neue Leben schwieriger für uns. Ist Suizid eigentlich auch schlecht? Ich meine dann lebt man ja sein Leben nicht, sondern entzieht sich seiner Aufgabe... also sollten wir von diesem Gedanken Abstand nehmen. Nur meine Stimmen sagen mir oft, dass ich es tun sollte und da habe ich die Idee, dass man vielleicht nur eine begrenzte Anzahl an leben hat. Die stimmen kommen vom Teufel, zu dem ich komme,wenn ich meine Leben allesamt negativ verbraucht habe. Deswegen drängen sie zu negativen Taten und Gedanken. Ja, ich glaube so ist es. Nur wie finde ich einen weg mich für immer von den Stimmen abzugrenzen oder sie ganz zu verscheuchen? Ob das ein Thema für die Psychotherapie-gruppe morgen ist? Vielleicht fühlen die anderen, so sie denn wirklich krank sind, sich auch bestraft und vielleicht haben wir gute Gedanken wie es nun weiter geht?!
Ich habe ein etwas ruhigeres Gemüt erlangt, während des Schreibens, das kann allerdings auch daran liegen,dass ich vorhin Bedarf genommen habe... Ich hatte das Gefühl immer weiter zu Grübeln und die Stimmen wurden immer lauter und drängender - es war kein gutes Gefühl. Jetzt bin ich wieder etwas gleichgültiger, egal was das bewirkt hat, Hauptsache es ist so.
Schönen,ruhigen Abend euch.
LG hejemalafa
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