
.
ROAD TO RECOVERY | Therapien und Heilmethoden bei Psychosen und Schizophrenie:
19. Homöopathie
Besserung in 4 Wochen - 12 Monaten | (+) | (-) | (D) | (Ä) | (ST) | (S) |
Homöopathie | 40% | 40% | 15% | 20% | ✓ | ✓ |
(+) = positive, (-) =negative Symptome, (D)=Depressionen, (Ä)=Ängst, (ST) = Stress, (S) = Schlaf
I. Die Körper-Ebene
Unser physischer Körper ist die materielle Ebene des Menschen. Er besitzt eine anatomische Gestalt, die aus Zellen zusammengesetzt ist und durch eine Vielzahl von biochemischen Stoffwechselprozessen gesteuert wird. Körper und Geist sind mit einander verbunden. Folgende Therapien haben direkten Einfluss auf die Symptome von Psychosen, Schizophrenie und Depression.
1. Arbeit und Beschäftigung
2. Sport
3. Ernährung und Nahrungsergänzung
4. Naturheilkunde
5. Orthomolekulare Medizin
6. Konventionelle Medizin
A. Antipsychotika
B. Antidepressiva
II. Die Energie-Ebene
Auf der 2. Ebene befindet sich der Energiekörper. Er wird vor allem durch unsere Nerven und Energieleitbahnen, den Meridianen gebildet. Die Meridiane sind Energieverbindungen zu unseren Organen, Körperfunktionen und zur Psyche. Auch unser Antrieb und unsere Energie wird dieser Ebene zugeordnet. Die Therapien der Energie-Ebene haben direkten Einfluss auf die Symptome von Psychosen, Schizophrenie und Depression.
7. Berührung und Massage
8. Atemtherapie
9. Yoga
10. Akupunktur
11. Qi Gong
12. Tai Chi
13. Naturerleben
III. Die Mental-Ebene
Der Mentalkörper ist eine Struktur, in die alle Lernerfahrungen im Leben eingehen. Zu diesem Feld gehören Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Glaubenssätze. Hier handelt es sich um eine bewusste und unbewusste Ebene, in der u.a. auch das Gedächtnis gespeichert ist.
Therapien und Heilmethoden:
14. Psychosoziale Interventionen
15. Psychotherapien
16. Positive Psychologie
17. Positives Denken
18. Positive Affirmationen
19. Homöopathie
.
Abstract |
| Die Homöopathie ist ein medizinisches System, welches im späten 18. Jahrhundert in Deutschland von Samuel Hahnemann entwickelt wurde. Hahnemann war Arzt, medizinischer Schriftsteller und Übersetzer. Seit nun mehr als 200 Jahren wird es in der einen oder anderen Form in fast jedem Land der Erde praktiziert.
Der Name leitet sich von: „homoios“ für griechisch „ähnlich“ und „pathos“ für griechisch „Leiden“ ab. Dahinter steht das Prinzip, dies, dass eine sehr kleine Dosis einer Substanz eine Krankheit heilen kann, die sie bei der Verabreichung einer größeren Dosis verursachen würde. Von dieser winzigen Dosis, ähnlich einer Impfung, wird die Stimulation des körpereigenen Heilungsmechanismus aktiviert.
Die Homöopathie zielt darauf ab, die angeborene Lebenskraft des Körpers wiederherzustellen. Die Behandlung wird auf die individuellen Eigenschaften des Patienten abgestimmt. Dazu zählen Lebensstil sowie Symptome und allgemeiner Gesundheitszustand.
Homöopathische Heilmittel werden aus natürlichen Materialien gewonnen, darunter Extrakte pflanzlichen und tierischen Ursprungs und Mineralstoffe. Mit ihnen kann die dem Körper innewohnende Kraft zur Selbstheilung angeregt werden. Die Heilmittel werden verarbeitet, indem diese Substanzen mehrfach verdünnt werden.
In wissenschaftlichen Zeitschriften wurden einige hundert Studien zur Homöopathie veröffentlicht und bei 85 Prozent der randomisierten, kontrollierten Studien zeigte sich, dass Homöopathie wirksamer ist als ein Placebo.
Eine im Jahr 2005 vom Bristol Homeopathic Hospital veröffentlichte, sechsjährige Studie berichtete, dass 70 Prozent von 6.500 nachuntersuchten Patienten eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands erfuhren, nachdem sie homöopathische Behandlungen erhalten hatten.
Manche politisch motivierte pharmanahe Gegner der Homoöpathie unterstellen, dass homöopathische Arzneimittel so stark mit Wasser verdünnt sind, dass sie keine Wirkung entfalten können. Diese Mittel werden jedoch schon seit Jahrhunderten verwendet und jahrzehntelange Erfahrungsberichte belegen, dass sich die Symptome vieler Menschen nach der Einnahme homöopathischer Arzneimittel tatsächlich bessern, auch wenn es noch keine wissenschaftliche Erklärung der genauen Wirkmechanismen gibt. Die Quantenphysik bietet erste Hinweise.
- Alle Aspekte des Patienten werden berücksichtigt
Die Homöopathie betrachtet eine Krankheit nicht nur als eine Ansammlung von Symptomen, sondern vielmehr als eine Reaktion auf die individuelle Situation eines Patienten. Die Homöopathie behandelt alle Symptome, die ein Patient erlebt, einschließlich der „spirituellen, emotionalen, mentalen und körperlichen“.
Homöopathische Mittel können Symptome von Psychosen und Schizophrenie reduzieren. Es zeigten sich in Studien Besserungsraten von 40% nach 6 Monaten. (6) Andere Studien zeigten Besserungen bei Depressionen um 15%, bei Angstzuständen um 20%, bei Stress und Schlafstörungen. (7) (10) (11) (12)
Homöopathie wird häufig zusammen mit traditionellen Formen der Psychotherapie, wie der kognitiven Verhaltenstherapie , eingesetzt , um die Symptome psychischer Störungen, einschließlich körperlicher Beschwerden, zu behandeln. Ein homöopathischer Arzt oder Heilpraktiker behandelt alle Symptome, die mit psychischen Störungen einhergehen, sowohl körperlich als auch emotional, und kann einem Patienten helfen, schneller zu genesen.
Im Vergleich zu verschreibungspflichtigen Medikamenten und Psychopharmaka besteht bei homöopathischen Mitteln kein Abhängigkeits- oder Suchtrisiko, sie verursachen keine Nebenwirkungen und keine Folgeerkrankungen. |
Die Erfindung der Homöopathie geht auf den deutschen Arzt Samuel Hahnemann zurück, der 1796 Ideen von altgriechischen Medizinern verwendete, um seine Theorie der homöopathischen Medizin zu entwickeln.
Seine Philosophie und Praxis basierten auf der Vorstellung, dass der Körper die Fähigkeit hat, sich selbst auf natürliche Weise zu heilen, und dass Symptome seine Art sind, dem Patienten zu zeigen, was nicht stimmt und in seinem Inneren vor sich geht.
Homöopathie unterscheidet sich daher von der Schulmedizin, da sie Krankheitssymptome als normale Reaktionen des Körpers betrachtet, der versucht, seine Gesundheit wiederherzustellen. Symptome werden als „Boten“ betrachtet und sollen nicht nur behandelt, sondern auch interpretiert werden.
Zur Zeit seiner ursprünglichen Arbeit stützte Hahnemann seine Theorie nicht auf viele wissenschaftliche Studien oder Fakten, sondern vielmehr auf seine eigene Logik, Beobachtungen von Patienten und Argumente. Die ursprünglich von Hahnemann entwickelten Gesetze der Homöopathie werden noch heute von praktizierenden Homöopathen auf der ganzen Welt angewendet.
2. Die bestätigte Wirksamkeit von Homöopathie
Eine Übersichtsarbeit bestätigte bereits 2013, dass mehr als 90 % aller Studien ausgeschlossen werden müssten, um zu dem Schluss zu kommen, dass Homöopathie nicht wirksam ist. Dies ist leider eine gängige Praxis in einigen politisch motivierten Übersichtsarbeiten und Metaanalysen zur Homöopathie mit negativem Ausgang [ 4 , 26 ].
Die Homöopathie basiert auf allen drei Säulen der modernen evidenzbasierten Medizin. Per Definition sind diese drei Säulen:
- der aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung
- die klinischen Erfahrung von Ärzten sowie
- die Erfahrung, Werte und Wünsche von Patienten.
Bislang fehlt eine jedoch wissenschaftliche Erklärung dafür, wie die in der Homöopathie verwendeten hochverdünnten Mittel eine Krankheit heilen. Es gibt auch keine akzeptierte physikalische oder chemische Grundlage für das homöopathische Prinzip „Ähnliches mit Ähnlichem heilen“. Dieser Umstand bietet eine geeignete Angriffsfläche und ein Scheinargument um die Unwirksamkeit zu behaupten.
Aspirin gibt hier ein gutes Vergleichsbeispiel. Es ist eines der am häufigsten verwendeten Medikamente der Welt und wurde bereits über 70 Jahre lang verwendet, bevor 1971 sein Wirkmechanismus entdeckt wurde. Die Wissenschaft entwickelt sich ständig weiter, und was die Wissenschaft in einem Zeitalter für „unmöglich“ erklärt, erweist sich in einem nächsten oft als „Tatsache“. (1)
Wie in einigen Bereichen des Gesundheitssystems, gibt es auch bei der Homöopathie massive Diskreditierungsversuche der Pharmaindustrie und der ihr ergebenen Medien und Politik um ihre Geschäftsinteressen zu wahren. Die Medienkampagnen gegen Homöopathie machen dies sehr deutlich.
3. Wirkungsweise
Homöopathie ist ein medizinisches System, das im Wesentlichen auf dem Ähnlichkeitsprinzip beruht: Eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen Krankheitssymptome hervorrufen kann, kann als Arzneimittel zur Behandlung ähnlicher Symptommuster bei einem erkrankten Menschen verwendet werden. Man geht davon aus, dass homöopathische Arzneimittel beim Patienten eine selbstregulierende Heilreaktion auslösen.
Nach dem Grundsatz „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“ wird eine Krankheit mit dem Mittel behandelt, das am gesunden Menschen ein „ähnliches Leiden“ hervorruft.
Das homöopathische Arzneimittel setzt dabei einen Reiz im Körper, der die Selbstheilungskräfte aktiviert. Eine Erkrankung wird mit einer kleinen Menge eines Naturstoffes behandelt, der am gesunden Menschen in größerer Dosis zu ähnlichen Symptomen führt, wie sie für eine bestimmte Erkrankung charakteristisch sind.
Bei Gesunden löst z. B. die Zwiebel brennende Augen und eine laufende Nase aus. Als homöopathisches Arzneimittel (Allium cepa) verwendet man die Zwiebel stark verdünnt bei Symptomen, wie Reizungen der Schleimhäute bei Erkältungen oder Allergien.
Hahnemann entdeckte auch, dass bei vielen Stoffen die Heilkraft erst durch eine Potenzierung freigesetzt wird, d.h. einer Verdünnung und gleichzeitigen Dynamisierung des Stoffes.
Als Weiterentwicklung der klassischen Einzelmittel-Therapie gilt die Komplexmittel-Homöopathie, die mehrere harmonisch aufeinander abgestimmte Substanzen zu einem Medikament vereint. Hier ergänzen sich die Einzelbestandteile in Bezug auf ein bestimmtes Krankheitsbild und ermöglichen eine ganzheitliche Therapie. So kann mit einem einzelnen Präparat eine Vielzahl von Symptomen behandelt werden.
In der Homöopathie werden Substanzen eingesetzt, die die körpereigenen Regulationssysteme sanft stimulieren und an den Ursachen ansetzen anstatt nur Symptome zu behandeln. Die Balance des Körpers wird auf natürlichem Wege wiederhergestellt. So steht bei der Homöopathie eine ganzheitliche Behandlung von Körper, Seele und Geist im Vordergrund.
4. Formen der Homöopathie
Es gibt verschiedene Formen der Homöopathie, die wichtigsten sind die „individualisierte Homöopathie“ und die „klinische Homöopathie“.
Bei der individualisierten Homöopathie wird typischerweise ein einzelnes homöopathisches Arzneimittel auf der Grundlage des „Gesamtsymptombildes“ eines Patienten ausgewählt, einschließlich seines mentalen, allgemeinen und konstitutionellen Typs. Dies ist die wirksamste Form der Homöopathie.
Bei der klinischen Homöopathie werden ein oder mehrere homöopathische Arzneimittel für standardmäßige klinische Situationen oder konventionelle Diagnosen verabreicht.
Zwischen diesen therapeutischen Ansätzen bestehen wichtige Unterschiede, insbesondere darin, dass die individualisierte Homöopathie typischerweise ein langes Gespräch zwischen Arzt und Patient beinhaltet, während dies bei den anderen Formen (nicht-individualisierte Homöopathie) nicht der Fall sein muss.
Wenn mehr als ein Arzneimittel in einer festen Zubereitung verwendet wird, spricht man von einer „Kombination“ oder einem „komplexen“ homöopathischen Arzneimittel.
5. Studien
Die klinischen Effekte der homöopathischen Behandlung wurden in mehreren hundert placebokontrollierten Studien und in systematischen Übersichtsarbeiten mit einigen tausend Teilnehmern untersucht.
Es wurden 6 Metaanalysen placebokontrollierter Wirksamkeitsstudien zur Homöopathie für jede Erkrankung mit unterschiedlichen Methoden, Ergebnissen und Schlussfolgerungen veröffentlicht. Bis 2014 kamen fünf der sechs Metaanalysen zu verschiedenen Erkrankungen zu dem Schluss, dass sich die Wirksamkeit einer homöopathischen Therapie von der eines Placebos unterscheidet. Basierend auf den Ergebnissen der 5 Metaanalysen sollte die Homöopathie vorläufig in die Gruppe der Therapien eingeordnet werden, die wirksam sind, aber weiterer Forschung bedürfen. (2)
1. In einer aktuellen Systematische Überprüfung von Metaanalysen von 2023 wurden sechs Metaanalysen einbezogen, die individualisierte Homöopathie, nicht individualisierte Homöopathie und alle Homöopathietypen abdeckten. Die Metaanalysen umfassten zwischen 16 und 110 Studien. Die mittlere Teilnehmerzahl der Studien lag zwischen 45 und 97 Patienten.
Effektschätzungen für alle Studien in jeder Metaanalysen zeigten einen signifikanten positiven Effekt der Homöopathie im Vergleich zu Placebo. Die Qualität der Beweise für positive Effekte der Homöopathie über Placebo hinaus (hoch/mittel/niedrig/sehr niedrig) war für individualisierte Homöopathie hoch und für nicht individualisierte Homöopathie mittel.
"Die verfügbaren Metaanalysen ... zeigen signifikante positive Effekte der Homöopathie über Placebo hinaus. Dies steht im Einklang mit Laborexperimenten, die teilweise reproduzierbare Effekte homöopathisch potenzierter Präparate in physikochemischen, in vitro, pflanzlichen und tierischen Testsystemen zeigen." (2)
Psychosen und Schizophrenie
1. Ziel einer aktuellen Übersicht von 2023 war es, den Einsatzbereich der
Homöopathie bei der Behandlung von Schizophrenie zu ermitteln. Nach Ausschluss wurden insgesamt 12 Artikel gefunden. Es wurden drei nicht vergleichende prospektive Studien, ein analytischer Bericht, eine Übersicht, eine retrospektive Analyse, zwei Fallserien und vier Fallberichte identifiziert. (4)
1. Oberoi et al. untersuchten 170 Patienten mit Schizophrenie in einem Zeitraum von 12 Monaten. Sie hatten folgende Zustände vor und nach der Behandlung. (Zahlen gerundet)
Schwere der Symptome | Schwer | Mittel | Leicht | Keine |
Vor der Behandlung | 65 | 110 | - | - |
Nach der Behandlung | 30 | 30 | 110 | 5 |
Die Dosierung antipsychotischer Medikamente wurde bei 9 Patienten reduziert und bei 17 Patienten nach Ermessen des behandelnden Psychiaters abgesetzt. Die Studie spiegelt die positive Rolle homöopathischer Medikamente bei der Behandlung von Patienten mit Schizophrenie wider. (5)
2. In einer klinischen Studie über paranoide Schizophrenie von Jayakumar M et al. mit 30 Fällen besserten sich die Beschwerden nach 6 Monaten in 15 Fällen deutlich, in 8 Fällen mäßig, in 4 Fällen leicht und in 3 Fällen kam es zu keiner Besserung. Die Mittelauswahl in den einzelnen Fällen basierte auf der Analyse der Symptomatologie wie ursächlichen Faktoren, geistigen und körperlichen Allgemeinzuständen, Begleiterscheinungen, charakteristischen Einzelheiten, Berichtsreferenzen und anderen Materia Medica-Quellen. Die Gesamtsymptome (BPRS-Analyse) vor und nach der Behandlung zeigten eine signifikante Reduktion der Punktzahl um 40%. (6)
1. In einer systematischen Übersicht wurden 18 Studien zur Bewertung von Homöopathie bei Depressionen ermittelt. Zwei doppelblinde, placebokontrollierte Studien zu homöopathischen Arzneimitteln gegen Depressionen wurden bewertet.
Die erste Studie mit 91 Patienten und die zweite Studie mit 133 Patienten, kamen zu dem Schluss, dass Homöopathie nach 4 und 8 Wochen Fluoxetin (Antidepressivum) nicht unterlegen waren, bzw. mit Fluoxetin vergleichbar und Placebo überlegen waren. Eine Studie kam zu dem Schluss, dass eine standardisierte Behandlung durch Homöopathen mit Fluvoxamin vergleichbar ist. Die von den Patienten berichteten Ergebnisse zeigten in 10 von 12 unkontrollierten Studien eine moderate Verbesserung.
Schlussfolgerungen der Autoren: "Begrenzte Beweise aus zwei placebokontrollierten Doppelblindstudien legen nahe, dass Homöopathie bei Depressionen mit Antidepressiva vergleichbar und Placebos überlegen sein könnten. Patienten, die von Homöopathen behandelt wurden, berichten von einer Verbesserung ihrer Depression. Insgesamt ergeben die Beweise ein potenziell vielversprechendes Risiko-Nutzen-Verhältnis." (9)
2. im Rahmen einer „kohortenmultiplen randomisierten kontrollierten Studie“ wurde die Wirksamkeit einer begleitenden Behandlung durch Homöopathen im Vergleich zur alleinigen Standardbehandlung über einen Zeitraum von 12 Monaten bei Patienten mit selbstberichteter Depression getestet.
Während der zwölfmonatigen Studie erhielten die 74 Patienten, die das Behandlungsangebot annahmen 8 Konsultationen von einer Stunde über einen Zeitraum von 6,5 Monaten und es wurden Rezepte für 68 verschiedene homöopathische Arzneimittel ausgestellt. Die Patienten erhielten zusätzliche Ratschläge, beispielsweise Empfehlungen zur Ernährungsumstellung, zur Einleitung von Selbsthilfemaßnahmen (z. B. stressreduzierende Übungen) oder zur Anwendung verschiedener anderer Produkte (z. B. Nahrungsergänzungsmittel oder Kräutertees). (7)
Ergebnisse: Eine Analyse der Angebotsgruppe nach 6 Monaten ergab einen um 15% niedrigeren mittleren Depressionswert als die Gruppe ohne Angebot. Die Ergebnisse blieben nach 12 Monaten bestehen. Ähnliche Ergebnisse wurden für Angstzustände gefunden, die sich um 20% verbesserten.
Schlussfolgerung der Autoren: "Diese Studie liefert vorläufige Belege für die Akzeptanz und Wirksamkeit der Behandlung durch einen Homöopathen bei Patienten mit selbstberichteter Depression." (7)
3. Ziel der Studie war es, die Anwendung konventioneller Psychopharmaka bei 710 Patienten zu vergleichen, die sich wegen Angst- und Depressionsstörungen bei Allgemeinmedizinern in Behandlung begeben, die
1. ausschließlich konventionelle Medikamente verschreiben,
2. in einer gemischten Praxis regelmäßig Homöopathie verschreiben oder
3. zertifizierte homöopathische Allgemeinmediziner sind.
Ergebnisse: Angepasste multivariante Analysen zeigten, dass Gruppen 2 und 3 im Verlauf von 12 Monaten weniger wahrscheinlich Psychopharmaka einnahmen im Vergleich zur 1. Gruppe. Die Rate der klinischen Besserung war bei der 3. Gruppe im Vergleich zur 1. Gruppe geringfügig höher, aber nicht bei der 2. Gruppe. Schlussfolgerungen der Autoren: "Patienten mit Angst- und Depressionsstörungen, die sich an Hausärzte wandten, die ihnen Homöopathie verschreiben, gaben an, weniger Psychopharmaka zu verwenden und erlebten eine geringfügig höhere Wahrscheinlichkeit einer klinischen Besserung als Patienten mit konventioneller Behandlung." (8)
Ängste
Eine 2006 von der School of Integrated Health in London durchgeführte Metaanalyse untersuchte die Wirksamkeit der Homöopathie bei Angstzuständen und kam zu dem Ergebnis, dass „mehrere Beobachtungsstudien positive Ergebnisse einschließlich einer hohen Patientenzufriedenheit berichteten“.
Insgesamt deuten Umfragen darauf hin, dass Homöopathie von Menschen mit Angstzuständen recht häufig angewendet wird und vielen Patienten Vorteile bei sehr geringem Risiko bietet.
Stress
Ziel einer Studie war es, die stressdämpfende Wirkung des homöopathischen Kombinationsmittels dysto-loges(®) S auf physiologische und psychologische Maßnahmen bei akutem Stress bei 40 Frauen zu untersuchen. Zusätzlich wurden die Auswirkungen der Substanz auf Schlaf und Lebensqualität untersucht.
Ergebnisse: Die mit dem homöopathischen Mittel behandelten Teilnehmer wiesen niedrigere stressbedingten Adrenalin und Norepinephrin-Werte auf. Zwei Wochen Behandlung mit der homöopathischen Substanz führten zu einer besseren Schlafqualität.
Schlussfolgerungen: "Diese Studie liefert erste Belege für die positiven Auswirkungen von dysto-loges S auf die Schlafqualität. Eine Verbesserung der Schlafqualität war positiv mit einer normalisierten neuroendokrinen Stressreaktion bei akutem Stress verbunden, während bei Teilnehmern mit Schlafstörungen eine veränderte hormonelle Reaktion beobachtet wurde. " (10)
Schlaf
1. In einer Studie wurde die Anwendung konventioneller Psychopharmaka bei Schlafstörungen bei 346 Patienten verglichen, die sich
- an Allgemeinmediziner wenden, die ausschließlich konventionelle Medikamente verschreiben
- in einer gemischten Praxis regelmäßig Homöopathie verschreiben oder
- als Hausärzte mit homöopathischer Ausbildung zugelassen sind
Ergebnisse: Patienten in der 3. Gruppe erlitten häufiger schwere Schlafstörungen (41,3 %) als Patienten in der 1. Gruppe (24,3 %). Analysen zeigten, dass Patienten, die sich für eine Behandlung durch Hausärzte mit homöopathischer Ausbildung entschieden, im Verlauf von 12 Monaten weniger wahrscheinlich Psychopharmaka einnahmen als Patienten in der 1. Gruppe Patienten in der 2. Gruppe nahmen ebenfalls weniger Psychopharmaka, aber das Ergebnis war nicht statistisch signifikant.
Schlussfolgerungen der Autoren: "Patienten mit Schlafstörungen, die sich für die Konsultation eines Hausarztes mit homöopathischer Ausbildung entschieden, nahmen weniger Psychopharmaka ein und zeigten eine ähnliche Entwicklung ihres Zustands wie Patienten, die mit konventioneller medizinischer Behandlung behandelt wurden. Dieses Ergebnis kann sich in einem Nettovorteil durch die Verringerung von Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Psychopharmaka niederschlagen." (11)
2. Eine placebokontrollierte 4-wöchige Pilotstudie mit 46 Männern sollte die Wirkung eines homöopathischen Komplexes auf Schlaflosigkeit (psychophysiologische Insomnie (PI) ) bestimmen.
Ergebnisse: Die Versuchsgruppe zeigte im Verlauf der 4-wöchigen Studie eine statistisch signifikante Verbesserung der Erregung vor dem Schlafengehen sowie der Einschlafverzögerung.
Schlussfolgerung der Autoren: "Die Ergebnisse legen nahe, dass die tägliche Anwendung des homöopathischen Komplexes über einen Zeitraum von 4 Wochen einen Einfluss auf die physiologische und kognitive Erregung vor dem Schlafengehen sowie auf die Einschlafverzögerung bei PI-Patienten hat." (12)
6. Anwendung
In Deutschland tragen mehr als 7.000 Ärzte die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ und 4000 Heilpraktiker sind auch Homöopathen.
Homöopathie ist ein geschützter Begriff, der erst nach einer einheitlichen berufsbegleitenden Ausbildung und Prüfung durch die Landesärztekammern ausgestellt wird und garantiert, dass ein Arzt über ausreichend theoretisches und praktisches Wissen verfügt, um die homöopathische Behandlung aufzunehmen.
Voraussetzung für den Erwerb der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ ist ein abgeschlossenes Medizinstudium und die Anerkennung als Facharzt.
7. Selbststudium, Konsultation und Mitteleinkauf
Wie oben erwähnt gibt es die „individualisierte Homöopathie“ und die „klinische Homöopathie“.
Bei der individualisierten Homöopathie wird ein einzelnes homöopathisches Arzneimittel auf der Grundlage des „Gesamtsymptombildes“ eines Patienten von einem ausgebildeten Homöopathen ausgewählt. Hier gibt es typischerweise ein langes Gespräch zwischen Arzt und Patient, die sogenannte Anamnese. Dies ist die wirksamste Form der Homöopathie. Die Kosten für ein Erstgespräch liegen zwischen 150 -200€. Eine Folgekonsultation kostet 30-60€, die alle 2-3 Monate erfolgt.
Bei der klinischen Homöopathie werden ein oder mehrere homöopathische Arzneimittel für standardmäßige Erkrankungen ausgewählt. Hier kann im Eigenstudium, wie einer Google-Recherche oder Bücher, ein passendes Mittel gefunden werden.
Die Kosten für ein homöopathisches Mittel betragen zwischen 5 und 15 €. Dieses kann über einige Monate eingenommen werden,
Studien und Quellen
(1) Evidence-Based Human Homeopathy and Veterinary Homeopathy. Comment on Bergh et al. A Systematic Review of Complementary and Alternative Veterinary Medicine: “Miscellaneous Therapies”. Petra Weiermayer, Michael Frass, Thomas Peinbauer, Liesbeth Ellinger, and Edward De Beukelaer, 2022
(2) Efficacy of homoeopathic treatment: Systematic review of meta-analyses of randomised placebo-controlled homoeopathy trials for any indication
H. J. Hamre, A. Glockmann, K. von Ammon, D. S. Riley, and H. Kiene
(3) Randomised placebo-controlled trials of individualised homeopathic treatment: systematic review and meta-analysis. Robert T Mathie, Suzanne M Lloyd, Lynn A Legg, Jürgen Clausen, Sian Moss, Jonathan RT Davidson, and Ian Ford, 2014
(4) A Scoping review on the utility of homoeopathy in the management of Schizophrenia. Sreeja Kudukayil Radhakrishnan Nair Kudukayil, 2023
(5) Homoeopathic management of Schizophrenia: A prospective, non-comparative, open-label observational study. Oberai P, Gopinadhan S, Sharma A, Nayak C, Gautam K. , 2016
(6) A clinical study on paranoid schizophrenia and its homoeopathic management. Jayakumar M, Lalitha KS. , 2019
(7) Depressed patients treated by homeopaths: a randomised controlled trial using the "cohort multiple randomised controlled trial" (cmRCT) design
Petter Viksveen, Clare Relton, Jon Nicholl, 2017
(8) Homeopathic medical practice for anxiety and depression in primary care: the EPI3 cohort study. Lamiae Grimaldi-Bensouda, Lucien Abenhaim, Jacques Massol, Didier Guillemot, Bernard Avouac, Gerard Duru , France Lert , Anne-Marie Magnier, Michel Rossignol, Frederic Rouillon, Bernard Begaud, 2016
(9) Homeopathy in the treatment of depression: a systematic review
Author links open overlay panel. Petter Viksveen a, Philippa Fibert, Clare Relton, 2018
(10) Effects of a homeopathic combination remedy on the acute stress response, well-being, and sleep: a double-blind, randomized clinical trial
Juliane Hellhammer, Melanie Schubert, 2012
(11) Utilization of psychotropic drugs by patients consulting for sleeping disorders in homeopathic and conventional primary care settings: the EPI3 cohort study. Lamiae Grimaldi-Bensouda , Lucien Abenhaim, Jacques Massol, Didier Guillemot, Bernard Avouac, Gerard Duru, France Lert, Anne-Marie Magnier, Michel Rossignol, Frederic Rouillon, Bernard Begaud; EPI3-LA-SER Group, 2015
(12) The effect of a homeopathic complex on psychophysiological onset insomnia in males: a randomized pilot study. Caroline Christel Harrison, Elizabeth Margaret Solomon, Janice Pellow, 2013