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SERIE | Wirkstoffe der orthomolekularen Medizin bei negativen Symptomen:
1. Glycin
Besserung in 6 Wochen | (G) | (+) | (-) | (k) | (D) | (Ä) | (ST) | (SCH) |
Glycin | 25% | 15% | 35% | 15% | 25% | ✓ | 20% | 20% |
(G) = Gesamtsymptome, (+) = positive, (-) =negative,, (k) = kognitive Symptome, (D)=Depressionen, (Ä)=Ängste, (ST) = Stress, (SCH)= Schlaf
Kurzfassung |
| Glycin ist die kleinste der insgesamt 22 Aminosäuren, aus denen Proteine im menschlichen Körper bestehen. Glycin ist beispielsweise in Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und Haferflocken enthalten.
Allerdings verringert sich mit zunehmendem Alter die Fähigkeit des Körpers, Aminosäuren und Proteine zu bilden. Deshalb plädieren viele Wissenschaftler für eine zusätzliche Einnahme, um die Gesundheit zu stärken. (1)
Im menschlichen Organismus ist sie in allen Zellen und Geweben vorhanden und erfüllt dort vielfältige Aufgaben. Seine Größe, genauer seine Winzigkeit, erlaubt der Aminosäure Glycin, zahlreiche Funktionen auszuüben. Als wichtiger Bestandteil von zahlreichen Substanzen hemmt es Entzündungen, vernichtet freie Radikale und schützt Gewebe, Organe und einzelne Zellen.
Die Verabreichung von Glycin ist am wirksamsten bei der Verbesserung der Eigenschaften des Nervensystems, insbesondere bei der Linderung neurologischer Symptome bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, insbesondere bei Schizophrenie. Im Gehirn entfaltet Glycin zahlreiche Wirkungen – unter anderem verbessert sie positive, negative und kognitive Symptome, Depressionen, Ängste, Stress und den Schlaf.
Studien zeigten bei einer Glycin-Behandlung eine Verringerung der positiven Symptome um 15 % , bei negativen Symptomen um 35 % gegenüber Placebo in 6 Wochen. Gefolgt von Besserungen bei Depression um 25% und kognitiver Beeinträchtigung um 15%. Die Gesamtsymptome besserten sich um 25% gegenüber Placebo in 6 Wochen. (5)
Als Neurotransmitter gibt sie Informationen weiter und beeinflusst das Nervensystem, um den Spiegel des Stresshormons Cortisol im Körper zu senken. Durch diese Regulation des Hormonspiegels kann die Aminosäure die Stressresistenz erhöhen und zur Stressbewältigung beitragen. Ergebnisse aus Studie zeigten, dass Glycin eine Verbesserung von Stress um 10 - 30% bewirkte. (10)
Die Schlafqualität verbesserte sich um 20%. Die Verminderungen wurden zuerst nach 4 Wochen der Glycin-Behandlung sichtbar und nahmen danach fortschreitend zu. (5)
Darüber hinaus wirkt sich die Aminosäure günstig auf Nebenwirkungen und Folgeerkrankungen von Antipsychoitika, wie Fettleibigkeit, Diabetes und Leberschäden aus. Glycin hat positiven Einfluss auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Das kann zu günstigen Blutfettwerten beitragen. Mehrere Studien belegen, dass Glycin zu höheren Insulinspiegeln im Blut führt. Das ist besonders interessant für Menschen mit Typ 2 Diabetes. Die Aminosäure kann sogar das große Entgiftungsorgan, die Leber, vor Schäden schützen. (1) |
1. Die Problematik von Antipsychotika
Die Mehrheit der schizophrenen Patienten werden mit Antipsychotika behandelt, mit schweren Nebenwirkungen und typischen Folgekrankheiten, obwohl keine eindeutigen Störungen der dopaminergen Neurotransmission gezeigt werden kann, auf die diese Psychopharmaka abzielen.
D.h. 50%–60% der Patienten mit Schizophrenie erzielen nur ein teilweises Ansprechen auf Antipsychotika und weitere 10 %–30 % erfahren keine Wirkung. (Kane et al., 2019).
Bei Patienten mit Psychosen wurde in einer Gehirnregion (Thalamus), die als wichtiger Knotenpunkt der Dopamin-Glutamat-Wechselwirkung gilt, eine hohe Dopaminfreisetzung festgestellt. Bei 30- 40% der Patienten, die nicht ausreichend auf Antipsychotika ansprechen und die Kriterien für therapieresistente Schizophrenie erfüllen, ist jedoch kein signifikanter Anstieg der Dopaminkapazität nachweisbar. Das zeigt, dass bei dieser Patientengruppe die neurobiologische Grundlage für das schlechte Ansprechen auf Antipsychotika nicht ausschließlich auf dem Dopaminüberschuss beruht.
In dem Ausmaß, in der ein Überschuss an Dopamin existiert, kann dieser somit nur die Folge von Störungen in anderen Botenstoffsystemen, wie Glutamat oder GABA sein. Eine antidopaminerge Behandlung kann daher, obwohl sie die Symptome kontrolliert, die zugrunde liegenden Krankheitsursachen nicht beheben.
Zudem sind Antipsychotika bei der Verbesserung negativer und kognitiver Defizite, die mit der Bewältigung des Alltags und der Lebensqualität eines Patienten zusammenhängen, relativ unwirksam. Negativsymptome und kognitive Defizite können mit den bisher entwickelten Antipsychotika nicht behandelt werden, im Gegenteil - diese können sogar zu einer Verschlechterung dieser Symptome führen.
Ein hoher Prozentsatz (20 bis 50 %) schizophrener Patienten zeigt fortgesetzt negative und positive Symptome und Denkstörungen trotz Behandlung mit Antipsychotika als Dopamin-blockierende Mittel, was darauf hindeutet, dass neue Behandlungsansätze notwendig sind.
2. Wirkungsweise von Glycin
Positive, negative und kognitive Symptome
In einer Studie, in der die Glutamat- und Glycinspiegel untersucht wurden, wurde ein Anstieg dieser beiden Aminosäuren im Vergleich zu Kontrollpersonen festgestellt, was mit den glutamatergen Dysfunktionen seit der akuten Frühphase psychotischer Erkrankungen übereinstimmt.
Glycin ist an der Modulation anderer Neurotransmittersysteme (wie dem Dopamin-Glutamat-Wechselspiel) beteiligt. Tatsächlich wurde gezeigt, dass Glycinspiegel mit Schizophreniesymptomen zusammenhängen. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen hohen Glycin-Plasmaspiegeln und dem mangelndem sensomotorische Gating (Reizverarbeitung) festgestellt, das bei Schizophrenie häufig vorkommt.
Da der Glutamat - Signalweg an positiven Symptomen und kognitiven/sozialen Funktionen beteiligt ist und die Glycin-Modulationsstelle ein potenzielles therapeutisches Ziel zur Verstärkung von Glutamat- Rezeptoren darstellt, besteht großes Interesse an der Untersuchung der Wirkung direkter und indirekter Glycin-Modulatoren und ihres therapeutischen Potenzials.
In den letzten Jahrzehnten haben überzeugende Studien die Glutamat Hypothese bei Schizophrenie gestützt und einige vielversprechende therapeutische Wirkstoffe vorgeschlagen.
Insbesondere einige N-Methyl-D-Aspartat-Glutamat-Rezeptor (NMDAR) verstärkende Wirkstoffe, insbesondere solche, die über die Glycin-Modulationsstelle von NMDAR wirken, führen bei Patienten mit Schizophrenie zu einer signifikanten Verringerung psychotischer und kognitiver Symptome. (2) (3) (4)
Eine Funktionsstörung des NMDAR ist an der Krankheitsentwicklung von Schizophrenie beteiligt. Es besteht ein wachsendes Interesse am Potenzial von NMDAR - Modulatoren, wie Glycin, D- Serin und Sarkosin, um die Symptome der Schizophrenie zu verbessern.
Depressionen, Ängste, Stress und Schlafstörungen
Untersuchungen zeigen, dass orales Glycin den Serotoninspiegel erhöht, und damit die Symptome von Depressionen, Ängsten, Stress und Schlafstörungen lindert.
Unter anderem wird Serotonin benötigt, um das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Bei Menschen mit Schlafstörungen kann eine Erhöhung des Serotoninspiegels helfen, gesunde Schlafmuster wiederherzustellen und einen tieferen, erholsameren und erholsameren Schlaf zu fördern.
Entzündungen
In allen Geweben und Organen des Körpers kann die Aminosäure Glycin Entzündungen verringern. Im Immunsystem hemmt Glycin unter anderem die Bildung von entzündlichen Botenstoffen wie Zytokinen.
Seine schützende Wirkung für Zellen entfaltet Glycin besonders gut im Darm. So hat sich in Versuchen gezeigt, dass die Aminosäure die Darmwand vor chronischen Entzündungen bewahren kann und vor Durchlässigkeit schützt.
Entzündungen sind mit Psychosen, negativen Symptomen, Depressionen , Ängsten, Stress und Schlafstörungen verbunden.
Oxidativer Stress
Der Stoffwechsel braucht Glycin, um Glutathion zu bilden. Diese Substanz ist das wichtigste körpereigene Antioxidans, das freie Radikale vernichtet. Fehlt Glutathion im Körper, kann es leicht zu oxidativem Stress kommen, ein Risikofaktor für Psychosen, Schizophrenie und alle gängigen Zivilisationskrankheiten.
3. Studien
Positive und negative Symptome
1. Es wurden 40 placebokontrollierte Studien mit 4937 Schizophrenie-Patienten in eine Metaanalyse einbezogen, die die Wirkung von sieben Substanzen auf Glutamat-Rezeptoren untersuchten. (4)
Dabei wurden vierzehn Studien mit ca. 200 Probanden durchgeführt, die die Wirksamkeit von Glycin als Verstärkungsstrategie bei der Behandlung von Schizophrenie untersuchten.
Die Ergebnisse: Die sieben untersuchten Glutamat- Modulatoren verbesserten mehrere Schizophreniesymptome, insbesondere negative Symptome, und hatten zufriedenstellende Nebenwirkungen und ein zufriedenstellendes Sicherheitsprofil. Unter den sieben analysierten glutamatergen Wirkstoffen hatten Glycin, D-Serin und Sarkosin bessere Behandlungsprofile als andere Wirkstoffe.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere mit Glycin, D-Serin und Sarkosin bei der Behandlung von Schizophrenie vorteilhafter sind als das Placebo, und dass sich die Wirkung sowohl auf positive als auch auf negative Symptome erstreckt. Zudem kann Glycin kognitive Symptome senken, d.h. das Gedächtnis stärken und die Aufmerksamkeit verbessern. Eine leichte positive Wirkung wurde zudem bei Depressionen, Ängsten, Stress und Schlafschwierigkeiten gemessen. (4)
2. In einer Studie betrug die Verringerung mit Glycin von 60g/Tag bei positiven Symptomen 12,6 % und negativen Symptomen 36,2 % in 6 Wochen gegenüber Placebo, verglichen mit den Werten vor der Glycin-Behandlung. Die mittlere Verringerung bei Depression betrug 23% und die der kognitiver Beeinträchtigung 15%. (5)
"8 von 11 Patienten hatten Abnahmen .... von 25 % oder mehr bei der Gesamt-PANSS-Punktzahl während der Behandlung mit Glycin." (5)
Verminderungen wurden zuerst nach 4 Wochen der Glycin-Behandlung sichtbar und nahmen danach fortschreitend zu. (5)
Tabelle: Besserung der Symptome
Faktoren-PANSS-Punktzahlen während der Doppelblind-Behandlung mit Glycin (60 g/Tag):

3. Siebzehn mit Olanzapin oder Risperidon behandelte Schizophreniepatienten nahmen an einer placebokontrollierten, 6-wöchigen Crossover-Behandlungsstudie teil, bei der zusätzlich zu ihrer laufenden antipsychotischen Medikation 0,8 g/kg/Tag Glycin verabreicht wurde.
Ergebnisse: "Die Glycinbehandlung wurde gut vertragen und führte zu einer signifikanten Reduktion der negativen Symptome um 23 % ± 8 %. Signifikante Verbesserungen wurden auch bei kognitiven und positiven Symptomen registriert." (9) Depressionen und Stress verbesserte sich um 10%.

Kognitive Symptome
In einer Studie betrug die Verringerung der kognitiven Symptome 15% in 6 Wochen , verglichen mit den Werten vor der Glycin-Behandlung. Verminderungen bei der allgemeinen Symptomen wurden zuerst nach 4 Wochen der Glycin-Behandlung sichtbar und nahmen danach fortschreitend zu. (5)
Glycin ist im Hippocampus aktiv, einem Bereich des Gehirns, der für Gedächtnis und Lernen wichtig ist. In Form von Nahrungsergänzungsmitteln scheint Glycin die kognitiven Funktionen tagsüber zu verbessern. In Studien, die zeigten, dass zusätzliches Glycin das Einschlafen und den Tiefschlaf erleichterte, stellten Wissenschaftler auch fest, dass die Teilnehmer bei kognitiven Tests tagsüber bessere Ergebnisse erzielten. (7) (8)
Außerdem wurde nachgewiesen, dass zusätzliches Glycin sowohl das Gedächtnis als auch die Aufmerksamkeit bei jungen Erwachsenen verbessert. Wissenschaftler untersuchen derzeit aktiv den Einsatz von Glycin bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer.
Depression
Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Glycinrezeptoren für die Behandlung von Depressionen genutzt werden können. Glycin verbessert die Stimmung durch zwei Wirkmechanismen:
Als Bestandteil des körpereigenen Antioxidans Glutathion hilft Glycin, oxidativen Stress im Gehirn zu verringern. Mittlerweile gilt als erwiesen, dass oxidativer Stress bei psychiatrischen Krankheiten, wie Depressionen und Angstzuständen eine große Rolle spielt.
Angst
Glycin gehört wie GABA zu den hemmenden (beruhigenden) Neurotransmittern und setzt die Erregbarkeit einer Nervenzelle herab. Glycin kann Signale im zentralen Nervensystem abschwächen und somit die Entstehung von Angstgefühlen, Reizbarkeit und Aggressivität eindämmen kann. Glycin wirkt unter anderem auf Signalwege ein, die Sinneswahrnehmungen und Schmerzempfinden steuern.
Der bekannte Orthomolekularmediziner und Psychiater Abram Hoffer empfiehlt die Einnahme auch bei Panikattacken: Unter der Zunge liegend in einer Dosierung von 2-3 g. Das süßlich schmeckende Pulver sollte für einige Minuten im Mund behalten werden um eine schnelle Aufnahme über die Schleimhäute zu gewährleisten, bevor es geschluckt wird. Der Vorgang kann mehrmals wiederholt werden bis eine Besserung der Angstsymptome eintritt. Vermutlich kann Glycin als hemmender Neurotransmitter auf diesem Weg die Ausschüttung von Stresshormonen wie Noradrenalin reduzieren.
Stress
Untersuchungen zeigen, dass orales Glycin den Serotoninspiegel erhöht, und damit die Symptome von Stress lindert.
In einer Studie wurde untersucht, inwieweit Symptomverbesserungen mit Glycine bei einer Gruppe von 12 Personen mit Schizophrenie zusammenhängen könnten.
Die Patienten wurden einer 6-wöchigen Behandlungsphase zugewiesen, in der sie entweder Glycin Pulver oder Placebo zusammen mit ihrer aktuellen antipsychotischen Medikation erhielten.
Die Messung zeigten u.a. eine Verbesserung der Stress-Werte um 30%. Während der Placebobehandlung gab es keine signifikante Reduktion der Symptome. (10)
Schlaf
In drei Studien, in denen über 2 – 4 Tage hinweg täglich 3 g Glycin oral 30 Min. – 1 Stunde vor dem Schlafengehen verabreicht wurde, wurden eine verbesserte Schlafqualität, Wachheit und Kognition sowie eine verringerte Müdigkeit und Schläfrigkeit beobachtet.
1. Bei Versuchspersonen, die ständig unter unbefriedigendem Schlaf litten, wurden die Auswirkungen der Einnahme von Glycin (3 g) vor dem Schlafengehen auf die Schlafqualität untersucht.
Glycin verbesserte die subjektive Schlafqualität und Schlafwirksamkeit (Schlafzeit/Zeit im Bett) und verkürzte die Zeit sowohl bis zum Einschlafen als auch bis zum Tiefschlaf, ohne dass sich die Schlafarchitektur änderte. Glycin verringerte die Tagesmüdigkeit und verbesserte die Leistung bei Gedächtniserkennungsaufgaben. Die Schlafqualität konnte um 20% gegenüber Placebo gebessert werden. (6)

Herkömmliche Schlafmittel wie Benzodiazepine verlängern den Schlaf im zweiten Stadium, verändern jedoch die Schlafarchitektur, indem sie die relative Länge des REM-Schlafs verkürzen. Eine solche Veränderung der Schlafarchitektur ist mit Tagesmüdigkeit und Konzentrations- und Gedächtnisstörungen durch Benzodiazepine verbunden. (6)
Die Anteile der einzelnen Schlafstadien der Probanden dieser Studie blieben jedoch unverändert, was zeigt, dass Glycin die Schlafarchitektur selbst nicht verändert. Außerdem deutete diese Studie auf eine Verringerung der Tagesmüdigkeit hin und zeigte eine signifikante Verbesserung der kognitiven Funktion nach der Einnahme von Glycin. (6)
2. Die Auswirkungen von Glycin auf die Schlafqualität wurden in einer Crossover-Studie untersucht. Die Freiwilligen, die sich über die Qualität ihres Schlafes beschwerten, nahmen vor dem Schlafengehen entweder Glycin (3 g) oder ein Placebo ein. (7)
Ergebnis: "Die Einnahme von Glycin verbesserte die folgenden Elemente signifikant: „Müdigkeit“, „Lebhaftigkeit und Schwung“ und „Klarheit im Kopf“. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Glycin nach dem Aufwachen aus dem Schlaf ein gutes subjektives Gefühl erzeugte." (7)
3. Das Hauptziel einer aktuellen Studie von 2024 bestand darin, zu untersuchen, ob ein glycinreiches Kollagenpeptid-Präparat die Schlafqualität bei körperlich aktiven Männern mit selbstberichteten Schlafbeschwerden verbessern könnte.
In einem randomisierten Crossover-Design konsumierten 13 sportliche Männer mit Schlafbeschwerden 7 Nächte lang jeweils 1 Stunde vor dem Zubettgehen Glycin oder ein Placebo.
Ergebnisse: Die Polysomnographie zeigte weniger Aufwachvorgänge bei Glycin als bei Placebo. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass eine 7-tägige Einnahme von Glycin-Supplementen nächtliches Aufwachen reduzierte und die kognitive Leistung verbesserte. (8)

5. Anwendung
Glycin ist sehr günstig und hat sogar einen angenehm süßen Geschmack und wird als gesunder Zuckerersatz genutzt.
Es wurde in Studien gezeigt, dass Glycin negative Symptome bei einer Dosierung von 0,4 -0,8 g pro kg Körpergewicht pro Tag lindert.
Höhere einzelne Bolusgaben als 0,8 g/kg Körpergewicht oral zeigten bei gesunden Populationen negative Auswirkungen auf die sensorische und motorische Steuerung und die kognitive Leistungsfähigkeit.
6. Einkauf
In osteuropäischen Ländern wie Russland, Litauen oder Polen sind Lutschtabletten mit 100 -300 mg Glycin weit verbreitet und ein beliebtes, natürliches und nebenwirkungsarmes Mittel bei Ängsten, Stress und Schlafstörungen.
Glycin ist sehr günstig und in Apotheken oder online erhältlich. Glycin 500 g als Pulver kosten 10€. Bei einer Tagesdosis von 3 - 5 g sind das 5-10 ct am Tag.
Studien und Quellen
(1) https://bonebrox.com/blogs/blog/gly…ten-aminosaeure
(2) Rational and Translational Implications of D-Amino Acids for Treatment-Resistant Schizophrenia: From Neurobiology to the Clinics. Andrea de Bartolomeis , Licia Vellucci , Mark C. Austin , Giuseppe De Simone, Annarita Barone, 2022
(3) The effects of glycine on auditory mismatch negativity in schizophrenia. Lisa-Marie Greenwood, Sumie Leung, Patricia T. Michie, Amity Green, Pradeep J Nathan, Paul Fitzgerald, Patrick Johnston, Nadia Solowij , Jayashri Kulkarni , Rodney J. Croft , 2017
(4) Efficacy of N-methyl-D-aspartate receptor modulator augmentation in schizophrenia: A meta-analysis of randomised, placebo-controlled trials. Goh, K.K.; Wu, T.H.; Chen, C.H.; Lu, M.L., 2021
(5) TREATMENT OF NEGATIVE AND COGNITIVE SYMPTOMS OF SCHIZOPHRENIA WITH ANTAGONISTS OF GLYCINE RECEPTION. Inventor Daniel C Javitt
https://patents.google.com/patent/DE69635959T2/de
(6) Glycine ingestion improves subjective sleep quality in human volunteers, correlating with polysomnographic changes. Wataru YAMADERA, Kentaro INAGAWA, Shintaro CHIBA, Makoto BANNAI, Michio TAKAHASHI, Kazuhiko NAKAYAMA, 2007
(7) Subjective effects of glycine ingestion before bedtime on sleep quality. Kentaro INAGAWA, Takenori HIRAOKA, Tohru KOHDA, Wataru YAMADERA, Michio TAKAHASHI, 2006
(8) Collagen peptide supplementation before bedtime reduces sleep fragmentation and improves cognitive function in physically active males with sleep complaints. Craig Thomas, Ruth N. Kingshott, Kirsty M. Allott, Jonathan C. Y. Tang, Rachel Dunn, William D. Fraser, Josh Thorley, Nicolina Virgilio, Janne Prawitt, Eef Hogervorst, Jakob Škarabot, and Tom Clifford, 2024
(9) High-dose glycine added to olanzapine and risperidone for the treatment of schizophrenia
Author links open overlay pane. Uriel Heresco-Levy, Marina Ermilov , Pesah Lichtenberg, Gali Bar, Daniel C Javitt, 2004
(10) Adjunctive high-dose glycine in the treatment of schizophrenia. D C Javitt, G Silipo, A Cienfuegos, A M Shelley, N Bark, M Park, J P Lindenmayer, R Suckow, S R Zukin, 2001