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BEHANDLUNGSZIELE BEI PSYCHOSEN UND SCHIZOPHRENIE |
10 mögliche Dysfunktionen und Behandlungsziele sind:
1. Dopamin
2. Serotonin
3. Glutamat
4. GABA
5. Acetycholin
6. Noradrenalin
7. Endocannabinonid
8. Oxidativer Stress
9. Entzündungen
10. Immunsystem
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GABA (Gamma-Aminobutyric Acid) ist ein zentraler Botenstoff im Nervensystem. Er ist an den meisten Gehirnfunktionen beteiligt und zusammen mit Glutamat ist es für fast 90 Prozent der gesamten Signalübertragung verantwortlich.
GABA kommt im gesamten Körper vor. Es wirkt beruhigend und wird zur Entspannung freigesetzt. Entspannungsmethoden wie Yoga können die Spiegel im Gehirn gezielt erhöhen. Zudem ist GABA an der Regulierung des Herz-Kreislauf-Systems beteiligt.
Viele Daten deuten darauf hin, dass psychische Erkrankungen mit einer Abnahme von GABA einhergehen. Es zeigte sich, dass psychisch erkrankte Patienten eine deutlich geringere Konzentration von GABA in ihrem Liquor aufwiesen. Beispielsweise wurde bei Stress in bestimmten Teilen des Gehirns um 18 Prozent weniger GABA gemessen als im Normalzustand. Bei Depressionen wurde eine Störung des Verhältnisses von GABA zu Glutamat gefunden.
Ein Verlust der GABA-Signalübertragung ist eine vorherrschende Hypothese für die Krankheitsentwicklung der Schizophrenie. Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein erniedrigter GABA-Spiegel im Gehirn eine Ursache der Schizophrenie sein könnte.
Präklinische Studien deuten darauf hin, dass die Blockade des GABA-Rezeptors zu Verhalten führt, das mit Schizophrenie verbunden ist, und Beweise deuten auf niedrigere GABA-Proteine und -Spiegel im Gehirn bei Schizophrenie hin.
Die Ergebnisse einer Studie zeigten, dass Patienten mit einer erstmalig aufgetretenen Schizophrenie niedrigere Werte des Neurotransmitters GABA in ihrer zerebrospinalen Flüssigkeit hatten als gesunde Teilnehmer, und dass je niedriger die GABA-Konzentration war, desto schwerer die Schizophrenie-Symptome ausfielen.
In einer Analyse mit Einbezug der Positiven und Negativen Syndrome Scala (PANSS) zeigte sich eine signifikante Korrelation von Symptomschwere und Mangel an GABA-Konzentration im Liquor. Eine verminderte GABAerge Signalübertragung ist an negativen und kognitiven Symptomen beteiligt, die bei Schizophrenie auftreten und indirekt auch Einfluss auf positive Symptome hat.

1. GABA und Ernährung
GABA ist nicht nur ein wichtiger Botenstoff sondern gleichzeitig eine natürliche Aminosäure die in speziellen Lebensmitteln vorkommt.
Mikronährstoff-Experten empfehlen sie daher bei Schlafstörungen, Stress und Ängsten. Zudem dürfte GABA das Herz-Kreislauf-System beruhigen und den Blutdruck senken.
GABA kann beruhigend, entspannend, angstlösend und schmerzlindernd auf den Körper wirken. Hierzu vermindert der Neurotransmitter GABA die Erregbarkeit der Nervenzellen. Besteht ein GABA-Mangel, treffen Reize unkontrolliert und ungemindert auf die Nervenzellen und können diese überlasten.
GABA wird in Mikroorgansimen wie Bakterien und Pilzen sowie in Pflanzen und Tieren gebildet. Daher kommt GABA auch in Lebensmitteln vor und wird über die Ernährung aufgenommen. GABA-haltige Lebensmittel sind zum Beispiel Tomaten, Spargel, Litschi, Spinat, Bohnen, Kartoffeln, Kürbiskerne oder Reis.
2. GABA und antipsychotische Heilpflanzen
Studien haben gezeigt, dass Eukalyptus den GABA-Spiegel im Gehirn erhöht , die Freisetzung von GABA wird erleichtert.
Die in einer vorklinischen Studie erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die weißbeerige Mistel biologisch aktive Substanzen enthält, die zentral durch die möglicherweise über die Erleichterung der GABA-Übertragung sowie die Blockade von D 2 -Rezeptoren vermittelt.
Die schützende Wirkung von Spinat- Samen bei Schizophrenie kann u.a. mit seiner Regulierung auf GABA in Verbindung gebracht werden. Spinat- Samen erhöhen die GABA -Spiegel.
Es wurde festgestellt, dass die Wechselwirkung von Kalmus mit dem adrenergen, dopaminergen, serotonergen und GABAergen System für die antidepressive Aktivität verantwortlich ist.
Die Wirkstoffe von Jatamansi wirken auf wichtigen Arzneimittelziele, wie Dopamin-, GABA-, NMDA-Rezeptoren und Signalübertragung,
Ein antipsychotischer Wirkstoff der Belerischen Myrobalane ist u.a. Ellagsäure. Ellagsäure bildete Bindungswechselwirkungen mit GABA.
3. GABA bei Ängsten und Stress
In Tierversuchen verringerte die Ergänzung von GABA Angst und Furcht. Sie schwächte ebenso Stressgefühle ab. Beruhigungsmittel (Benzodiazepine), die an GABA-Rezeptoren wirken, lindern beim Menschen Stress und Ängste.
Eine Vorstudie zeigt, dass bei Stress die GABA-Werte im Gehirn sinken. Eine einmalige GABA-Einnahme beeinflusste dagegen die Gehirnwellen vorteilhaft: Sie reduzierte die Beta-Wellen, welche bei Hektik, Stress oder Angst entstehen. Zudem steigerte sie die Alpha-Wellen, was eine leichte Entspannung anzeigt.
Stress beeinträchtigt das Immunsystem. GABA steigerte die Menge bestimmter Antikörper in einer Stresssituation.
Um einen merkliche Stress- und Angstminderung zu bewirken, empfehlen Mikronährstoff-Experten 100 bis 500 Milligramm GABA pro Tag.
4. GABA bei Schlafstörungen
Als wichtigster beruhigender Botenstoff dämpft GABA etwa zwei Drittel der Nervenverbindungen. Das begünstigt den Schlaf. Viele Schlafmedikamente basieren auf dieser Wirkung. Bei Schlafstörungen ist die GABA-Menge im Gehirn um fast 30 Prozent geringer.
Studie deuten darauf hin, dass GABA als natürliches Entspannungsmittel wirkt: Innerhalb von einer Stunde nach der Ergänzung stiegen im EEG bestimmte Gehirnwellen an, die bei Entspannung auftreten (Alpha-Wellen). Zudem sanken die Wellen im Gehirn, die Stress anzeigen (Beta-Wellen).
Forscher vermuten aber, dass GABA durch seine entspannende Wirkung das Einschlafen fördert. Bei Schlafstörungen werden täglich 100 bis 500 Milligramm GABA empfohlen. Wahrscheinlich ist eine Einnahmedauer von mindestens einer Woche nötig.
Für eine Wirkung im Nervensystem braucht es nur wenig GABA. Bereits niedrige Dosen bis 30 Milligramm zeigten in Versuchen einen Effekt. Die wichtigen Stressmarker werden ab 100 Milligramm GABA verändert.
Dosierungsempfehlung von GABA am Tag
100 - 500 mg
Da ein Gewöhnungseffekt derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, sollte die hoch dosierte Einnahme von einem Arzt oder Mikronährstoff-Experten begleitet werden.