SERIE 10 (2) : Heilpflanzen bei negativen Symptomen: GINSENG

Hallo Lieber schizophrenie-online.org Nutzer


Um diese Seite im vollen Umfang Nutzen zu können musst du dich Registrieren, erst dann sind das Erstellen und Beantworten von Beiträgen möglich. Auch der Chat und der nicht öffentliche Bereich ist nur für Registrierte Benutzer verfügbar. Ausserdem sehen Registrierte Benutzer keine Werbung


Als Registrierter Nutzer profitierst du außerdem davon, dass du andere Mitglieder über Privat-Nachrichten oder E-Mail (anonymisiert) kontaktieren kannst.

SERIE 10 (2) : Heilpflanzen bei negativen Symptomen: GINSENG


GINSENG (Panax Ginseng)
1. ALLGEMEIN
Eine bestimmte Form von Ginseng – Panax Ginseng – hat sich als vielversprechend bei der Verringerung der Symptome von Schizophrenie und den Nebenwirkung von Antipsychotika erwiesen. Der Panax Ginseng wird schon seit Jahrtausenden sowohl in der traditionellen chinesischen als auch in der koreanischen Medizin als Heilmittel verwendet.

Für Menschen mit Schizophrenie, kann er eine Hilfe sein, weil er die negativen Symptome mildern kann, wie Emotionslosigkeit und Antriebsschwäche. Aber auch auf die allgemeinen Symptome hat er eine Wirkung, wie Stress, Ängste und Depression. Zudem wirkt sich Ginseng positiv auf die kognitiven Funktionen aus, wie das Arbeitsgedächnis, das Denken und die Konzentration.

Ginseng ist ein Adaptogen, ein Stärkungsmittel, das das Nervensystem unterstützt und die geistige und körperliche Gesundheit fördert in dem er die körpereigene Abwehr gegen Stress und Krankheit steigert.
2. ANTIPSYCHOTISCHE WIRKUNG UND STUDIEN
In einer kanadischen Studie (1) hatten Patienten weniger negative Symptome – wie Motivationsmangel und eine starke Verringerung des emotionalen Ausdrucks, bekannt als „flacher Affekt“ –, wenn sie Panax Ginseng statt eines Placebo einnahmen. Laut der kanadischen Forscher trifft Panax-Ginseng einige der gleichen Ziele im Gehirn wie Medikamente, die entwickelt werden, um sowohl negative als auch positive Symptome von Schizophrenie zu behandeln.

Sie untersuchten Panax Ginseng bei 42 Schizophreniepatienten , die trotz Behandlung mit antipsychotischen Medikamenten weiterhin unter negativen Symptomen litten. Die Patienten erhielten acht Wochen lang eine von zwei Dosen Panax Ginseng oder ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten bei Einnahme der höheren Ginseng-Dosis von 200 mg mit 50 % geringerer Wahrscheinlichkeit einen flachen Effekt (starke Verringerung des emotionalen Ausdrucks) hatten als bei Einnahme von Placebo. Die höhere Dosis reduzierte auch andere negative Symptome signifikant. So zeigten Patienten, die Ginseng erhielten, eine signifikante Verringerung des SANS (Negative Symptome), HAM-D (Depressionen), Gesamt-PANSS und negativen PANSS-Werte.

Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung von Ginseng auf kognitive Funktionen (2). Schizophrenie beeinträchtigt die kognitive Funktion und verursacht Gedächtnisstörungen. Insbesondere das Arbeitsgedächtnis – temporärer Speicher für Sprachverständnis, Lernen und Argumentation – ist bei Patienten mit Schizophrenie stark beeinträchtigt.

In einer 4-wöchigen Studie mit 64 Patienten mit stabiler Schizophrenie konnte unter Ginseng im Vergleich zu Placebo eine signifikante Verbesserung im visuellen Arbeitsgedächtnis nachgewiesen werden. Die zweimal tägliche Einnahme von 100 mg verbessert die Fähigkeit des Patienten, visuelle Informationen kurzfristig im Kopf zu behalten. Auch erkrankungsspezifische Beschwerden und medikamentenbedingten Nebenwirkungen verbesserten sich unter der Ginseng-Einnahme. Ginseng kann auch die Energie einer Person steigern.

Die Kombination von Ginkgo mit Ginseng hat in Studien zu einer verstärkten Freisetzung von Hirnbotenstoffen geführt, die für das Lern- und Erinnerungsvermögen zuständig sind. Dies wurde an 265 Probanden nachgewiesen, bei denen sich sowohl das Kurzzeit- als auch das Langzeitgedächtnis verbesserten. Ginsenoside, die wichtigsten bioaktiven Bestandteile der Amerikanischen Ginseng-Wurzel, unterstützen die Kognition, indem sie auf das cholinerge System einwirken. Die kognitive Symptome bei Schizophrenie werden durch eine Verringerung der Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin und der daraus resultierenden reduzierten Nervenübertragung ausgeöst. Koreanischer Ginseng verbessert den Acetylcholinspiegel und verhindert die negativen Auswirkungen. Auf diese Weise unterstützt er die Gedächtnisbildung, den Erinnerungsabruf und die Konzentration.

Allgemeine Symptome:

Er hilft, die hormonellen Veränderungen zu regulieren, die normalerweise durch Stress verursacht werden. Auf diese Weise bekämpft Koreanischer Roter Ginseng Stress, auch Depressionen und Angstzustände. Er regt die Produktion von Glückshormonen an, die das Wohlbefinden steigern.
HILFE BEI NEBENWIRKUNGEN UND FOLGEKRANKHEITEN VON ANTIPSYCHOTIKA
1. Abau von Gehirnzellen
Ginseng verbessert das Nervenwachstum und andere zellerhaltende Faktoren im Gehirn. Er mindert so den von AP verursachten Zelltod im Gehirn. Koreanischer Ginseng verbessert das Nervenwachstum und andere gehirnbezogene zellerhaltene Faktoren. Ginseng reguliert die Wachstumsstrukturen im Gehirn und verbessert auch die Fähigkeit des Gehirns, seinen Aufbau und seine Funktionen so zu verändern, dass es optimal auf neue äußerliche Einflüsse und Anforderungen reagieren kann. Dabei werden beispielsweise neue Verbindungen zwischen einzelnen Nervenzellen gebildet.

2. Übergewicht
Ginseng kann die Gewichtsabnahme unterstützen bzw. die Gewichtszunahme verhindern, da ein Stoff im roten Ginseng – Ginsenosid Rg3 – die Zellen daran hindert, Fett einzulagern.(6)

3. Diabetes
Das Diabetesrisiko unter Antipsychotika ist stark erhöht. Diabetesinzidenz ist verdreifacht. (3) Ginseng ist für seine Regulierung des Blutzucker- und Insulinspiegels bekannt. (5,6)

4. Leberschäden
AP werden über die Leber abgebaut, belasten diese und können zu Leberschäden führen. Ginseng bietet der Leber einen gewissen Schutz vor Vergiftungen und kann dem bereits geschädigten Organ helfen, sich schneller zu regenerieren. (9)

5. Risikofaktor für die Herz- Gesundheit
Patienten mit Schizophrenie haben eine verkürzte Lebenserwartung von 15-25 Jahren. Herzkrankheiten ist die Haupt-Todesursache dieser Patienten und Antipsychotika sind ein damit verbundener Faktor, da sie übergewichtig machen (7). Antidepressiva und andere Psychopharmaka werden mit einem fast doppelt so hohen Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Herzpatienten in Verbindung gebracht. (8)

Durch Ginseng werden Herz, Kreislauf und Blutdruck positiv beeinflusst. Ginseng kann die Durchblutung des Herzmuskels fördern und den Blutdruck regulieren. Er wirkt insgesamt positiv auf das Herz-Kreislauf-System. Bestimmte Ginsenosiden können zu hohe Blutdruckwerte absenken, zu niedrige anheben. Des weiteren bewirkt Ginseng eine Verbesserung der Kontraktionskraft des Herzens. (9)

6. Müdigkeit und Antriebsarmut
AP blockieren Dopaminrezeptoren was auch zur Verstärkung von Antriebsschwäche, negativen und kognitiven Symptomen führt. Ginseng lindert bleierne Müdigkeit (Fatigue-Syndrom) und steigert den Antrieb und die Leistungsfähigkeit.
DOSIS UND DAUER
Ginseng ist eine sehr stark wirksame Heilpflanze. Es ist daher ratsam (z. B. vorerst über 12 Wochen lang) einen Test zu machen (5). Mit 200 mg (Extrakt) für 8 Wochen wurde in beiden oben genannten Studie positive Effekte auf die psychotischen Symptome erziehlt. Bei positiver Wirkung kann es auch über einen längeren Zeitraum (z. B. in zwei Drei-Monats-Kuren jährlich) und 2g (Diabetiskur) oder sogar dauerhaft genommen werden. Die Tagesdosis kann auch 1–2g oder Zubereitungen mit mindestens 15 mg Ginsenosiden betragen. In vielen Studien nahmen Probanden allerdings höhere Mengen ein (3–6 g). Es ist empfohlen Ginseng in der ersten Tageshälfte einzunehmen, da er wie Kaffee oder Tee eine anregende Wirkung hat
PRODUKTE UND EINKAUF
Es ist wichtig, dass Panax-Ginseng koreanisch ist und besser nicht durch amerikanischen und gar nicht durch sibirischen ersetzt werden sollte. Der amerikanische hat durch seine Anbaumethoden nur noch 15 statt ursprünglich 30 Ginsenoiside, wie der koreanische. Der sibirische Ginseng, oder auch Taiga-Wurzel genannt, ist eine komplett andere Pflanze, sie heißt nur Sibirischer Ginseng.

Es gibt weißen und roten Ginseng. Ich würde zu weißem tendieren, aber es gibt kein „besser“. Ein günstiges Produkt zum Test gibt es von Doppelherz für 5€. Wer ernste Schwierigkeiten hat, mit den oben genannten Symptomen oder Nebenwirkungen von AP hat, da ist eine höhere Dosis und auch höherwertige BIO Produkte aus der Apotheke zu empfehlen.

Auch im China- oder Asia-Laden gibt es einige Ginseng-Produkte. Frischer Ginseng im Kühlregal oder Tee.
Ausgewertete Studien und Quellen
1. Wirksamkeitsstudie von Panax Ginseng zur Verstärkung der Wirkung von Antipsychotika bei Schizophrenie, 2012 , Simon Chiu, Lawson Health Research Institute
2. Chen EYH, Hui CLM. HT1001, ein proprietärer nordamerikanischer Ginsengextrakt, verbessert das Arbeitsgedächtnis bei Schizophrenie: eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie. Phytother Res . Dezember 2011; 26(8):1166-1172.
3. Song MY et al., Influence of Panax ginseng on obesity and gut microbiota in obese middle-aged Korean women, Journal of Ginseng Research, April 2014, (Einfluss von Ginseng auf Übergewicht und Darmflora bei Übergewichtigen koreanischen Frauen mittleren Alters)
4. https://www.aerztezeitung.de/M…stark-erhoeht-307653.html
5. https://www.zentrum-der-gesund…zung/heilpflanzen/ginseng
6. Vuksan V et al., Korean red ginseng improves glucose and insulin regulation in well-controlled, type 2 diabetes: results of a randomized, double-blind, placebo-controlled study of efficacy and safety, Nutrition, metabolism, and cardiovascular diseases, Januar 2008, (Koreanischer roter Ginseng verbessert die Glucose- und Insulinregulation bei gut eingestellten Typ-2-Diabetikern: Ergebnisse einer randomisierten, doppelblinden placebo-kontrollierten Studie auf Sicherheit und Wirksamkeit)
7. https://arznei-news.de/antipsychotika-herzerkrankungen/
8. https://arznei-news.de/herzerk…ka-und-die-sterblichkeit/
9. https://www.faz.net/aktuell/sp…-wirkt-er-wie-139353.html
10. https://www.gesundheitsinforma…te-bei-schizophrenie.html