Neu SERIE 10 (1) : Heilpflanzen bei negativen Symptomen: CBD

Hallo Lieber schizophrenie-online.org Nutzer


Um diese Seite im vollen Umfang Nutzen zu können musst du dich Registrieren, erst dann sind das Erstellen und Beantworten von Beiträgen möglich. Auch der Chat und der nicht öffentliche Bereich ist nur für Registrierte Benutzer verfügbar.


Als Registrierter Nutzer profitierst du außerdem davon, dass du andere Mitglieder über Privat-Nachrichten oder E-Mail (anonymisiert) kontaktieren kannst.

SERIE 10 (1) : Heilpflanzen bei negativen Symptomen: CBD



1. CBD (Cannabis sativa)

ALLGEMEIN
hanf-114-resimage_v-variantSmall1x1_w-256.jpg?version=35723Cannabidiol (CBD) ist ein natürlicher Wirkstoff aus der Hanfpflanze, der im Gegensatz zu THC keine berauschende bzw. psychoaktive Wirkung hat. CBD hat angstlösende, antipsychotische, antidepressive und neuroprotektive Eigenschaften. In vorklinischen als auch in Humanstudien zeigte CBD seine antipsychotischen Eigenschaften und Wirkung auf negative Symptome

Besonders bekannt ist CBD wegen seiner schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung – etwa bei chronischen Schmerzzuständen, wie Rheuma bzw. Arthritis oder Multipler Sklerose.
ANTIPSYCHOTISCHE WIRKUNG UND STUDIEN

In vorklinischen als auch in Humanstudien zeigte CBD seine antipsychotischen Eigenschaften und Wirkung auf negative Symptome und könnte daher eine ideale Behandlung in frühen Phasen von Psychosen sein, wenn die Minimierung von Nebenwirkungen eine klinische Priorität ist.


Bisher gab es drei klinische Studien mit CBD bei Patienten mit Psychosen (2) verglichen eine 4-wöchige Behandlung mit 800 mg CBD als Monotherapie mit Amisulprid. Es gab keine Unterschiede in der Wirksamkeit, ein ermutigendes Ergebnis, da es darauf hindeutete, dass CBD so wirksam wie ein Antipsychotikum sein könnte.


Wie Schaubild c zeigt, hat CBD sogar eine bessere Wirkung bei negativen Symptomen.



CBD hilft zudem bei allgemeinen Symptomen wie Depressionen, Angst und verbessert den Schlaf.


Die bisher größte Studie von McGuire und Kollegen testete eine höhere CBD-Dosis (1000 mg) als Zusatzbehandlung für 6 Wochen bei N  = 88 Patienten. Im Vergleich zu Placebo war die CBD-Behandlung mit Verbesserungen sowohl bei der Bewertung der Schwere der psychotischen Symptome als auch beim Gesamteindruck des Arztes verbunden.


Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass CBD signifikante Auswirkungen auf psychotische Symptome bei Patienten mit Psychose haben kann.


Im Gegensatz zu Antipsychotika hat CBD relativ wenige Nebenwirkungen und ist gut verträglich. In jeder der drei oben genannten klinischen Studien gab es keine signifikanten Unterschiede in der Häufigkeit von Nebenwirkungen zwischen CBD und Placebo.


Im direkten Vergleich mit dem Antipsychotikum Amisulprid war CBD mit signifikant weniger Nebenwirkungen, geringerer Gewichtszunahme und keinem erhöhten Prolaktinspiegel verbunden (Leweke et al. 2012 )


Verbesserung allgemeiner Symptome ( Depressionen, Angst, Schlaf , Anspannung)


Over-the-Counter-CBD-Produkte sind in Großbritannien äußerst beliebt; 2019 waren über eine Million Menschen regelmäßige Nutzer von CBD-Produkten und nennen wahrgenommene Vorteile bei Angstzuständen, Schlafproblemen, Stress und allgemeiner Gesundheit und Wohlbefinden. Studien zeigten zudem die Besserung von Depressionen. (s. Artikel)


Hilfe zum Beenden des Cannabiskonsum


Vor kurzem fand eine CBD-Studie bei regelmäßigen Cannabiskonsumenten, die aufhören wollten, heraus, dass es die Abstinenz erhöhte und die belastenden THC-Stoffe über 4 Wochen reduzierte. Diese Studien zeigen die Möglichkeit auf, dass CBD bei Patienten mit Psychose, die Cannabis konsumieren, das Risiko verringern könnte, dass Cannabis ihre Symptome verschlimmert, und die Chancen verbessert, dass sie ihren Cannabiskonsum reduzieren oder beenden.


DOSIS UND DAUER

Die Dosis in Studien zur Schizophrenie betrug zwischen 800 und 1000 mg CBD. CBD beginnend mit 200 mg pro Tag und schrittweise erhöht um 200 mg pro Tag auf a Tagesdosis von 200 mg viermal täglich (insgesamt 800 mg pro Tag)


Forscher gaben in einer Studie zu Angstzuständen an, dass die Dosis pro Tag zwischen 1 und 50 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht lag. Die in der beschriebenen Forschungsarbeit angewandte Dosierung von 50 mg CBD täglich war im Vergleich dazu nicht besonders hoch. Doch einige Studien haben ergeben, dass bei Angststörungen mit einer geringeren Dosis deutlich bessere Resultate erzielt werden können. Zu empfehlen ist, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese dann bei Bedarf zu erhöhen. In einer Studie wurden 30 Tage jeweils 10 Tropfen CBD-Öl (5-mal täglich 2 Tropfen) mit 15 Prozent CBD-Gehalt (50 Milligramm CBD pro Tag) gegeben.


Eine weitere Studie ergab, dass 600 mg CBD Angstzustände bei einer Sozialphobie lindern konnten

EINKAUF

- DOPPELHERZ Hanföl 80 Kapseln mit 1500 mg für 15€ (20 ct am Tag)

- Klosterfrau Hanföl+Goldmohn Kapseln - 30 Stück 300 mg für 6€ (20 ct am Tag)


Ausgewerte Studien und Quellen:

1. Cannabidiol (CBD) als neuartige Behandlung in den frühen Phasen der Psychose, 2022

2. Cannabidiol enhances anandamide signaling and alleviates psychotic symptoms of schizophrenia

F M Leweke 1, D Piomelli, F Pahlisch, D Muhl, C W Gerth, C Hoyer, J Klosterkötter, M Hellmich, D Koethe, 2012

Kommentare 10

  • Mein behandelnder Therapeut meint, dass ich mich von lauten Geräuschen fernhalten soll. Er meint eine Reizüberflutung meiden.

    Bei Dir war es Meditation. Mein Erstausbruch geschah, als ich 18 war. Ging in eine Berufslehre. Hatte Sporttraining und eine Freundin. Ich ging täglich zu Arbeit und hatte jemand anderes kennengelernt. Sie wohnte im selben Haus. Leider hatten wir eine eigenartige Beziehung.

    • Ja, sich vor negativen Reizen schützen wo es nötig ist, kann das Empfinden friedlicher machen.


      Gleichzeitig sich die richtigen Reize setzen, um an Stärke zu gewinnen. Rückzug hat den Nachteil noch empfindlicher zu werden und mehr und mehr abzubauen.


      Wie Du berichtest warst Du früher belastbarer. Sporttraining usw. Das ist wichtig um wieder mehr Widerstandskraft, Energie, Stärke, Selbstbewusstsein, Antrieb, Motivation, Lebensfreude zu bekommen. Viel Glück, die richtigen Schritte auszuwählen, bergauf zu gehen.

      Gefällt mir 1
    • Ja, Ich bin froh zu Wissen was mir gut. Schreiben tue ich noch gerne. Bin auch noch ganz gern daheim. Medikamente nehmen wenn sie nötig sind. Habe vor vier Jahren über ein Jahr Olanzapin genommen und stimme zu, dass dies allein nicht zur Gesundung führt.

      Gefällt mir 1
    • Es ist auch bei halbwegs gesunden Leuten so, dass man bspw. nach einem Lauf über Bahnhöfen oder überqueren einer Baustelle etwas müde wird. Denke sicher das es speziell bei uns empfindlicheren Wesen gut zu achten ist. Welche Reize einem gut tun. Gebe ich dir recht.

    • Leider tragen auch AP dazu bei sensibler zu werden, da sie dazu führen, das mehr Dopamin im Gehirn produziert wird, es mehr Dopamin-Rezeptoren gibt und diese hoch sensibel werden. Die Rezeptoren verarbeiten Reize. Ap blockieren diese, führen aber gleichzeitig zu den genannten Effekten.


      Das ist so als würde man versuchen ein Feuer mit Holz zu löschen. Wenn Du eine hohe Flamme hast und Holz drauflegst, dann erstickst Du die Flamme im ersten Moment und früher oder später frist sich die Glut durchs Holz und es fängt wieder an zu brennen und zwar schlimmer als zu vor. Man nennt das dann Durchbruchspsychosen oder Hypersensibliitätspsychosen. AP können das Reizfeuer niemals löschen, sie ersticken es kurz mit der Folge, das es später nur noch schlimmer brennt.


      Zitat:


      "Rezeptor-Veränderungen durch Neuroleptika:

      Unter der Behandlung mit Neuroleptika kommt es darüber hinaus neben der

      erwünschten Symptom-Unterdrückung oder Symptom-Rückbildung (Remission)

      auch zu ungünstigen Veränderungen an den blockierten Rezeptoren. Hierbei

      handelt es sich um eine Gegenregulation des Gehirns:

      (a) Innerhalb von Wochen bis Monaten entsteht eine Vermehrung („upregulation“) von D2-Rezeptoren um durchschnittlich 34% (teilweise um 100%).

      (b) Die Empfindlichkeit der D2-Rezeptoren erhöht sich („Dopamin-Supersensitivität“), d.h., sie reagieren empfindlicher auf Dopamin (sog. D2 high-state).

      (c) Zu den Reaktionen des Gehirns auf die Rezeptor-Blockade gehört auch eine

      zusätzliche Erhöhung der Dopamin-Bildung und -Ausschüttung.

      Diese Veränderungen sind neuroplastischer Natur, d.h., sie können sich zurückbilden, wenn weniger oder gar keine Medikamente mehr eingenommen werden.

      Das benötigt jedoch Wochen bis Monate oder Jahre.



      Diese drei Rezeptor-Veränderungen führen zu

      ❚ einem teilweisen Wirkverlust der Neuroleptika, d.h. vermehrtem Auftreten von

      psychotischen (Rest-)Symptomen im Behandlungsverlauf (sog. partielle NonResponder). In diesen Fällen können die Rezeptor-Veränderungen trotz Dosis-Erhöhung mithilfe der postsynaptischen Dopamin-Rezeptor-Blockade nicht

      mehr vollständig ausgeglichen bzw. die Symptome unterdrückt werden. Dies

      kann bereits nach einigen Monaten bis zu Jahren auftreten und betrifft ca.

      30–40% der Betroffenen;

      ❚ kurzfristigem Aufflackern psychotischer Symptome beim Absetzen

      (sog. psychotische Rebound-Phänomene);

      ❚ einem bis zu dreifach erhöhten Rückfallrisiko nach plötzlichem Absetzen;

      ausgeprägteren Symptomen bei Rückfällen (Wahn, Wahrnehmungsstörungen);

      ❚ einem erhöhten Risiko von Wiedererkrankungen („Vulnerabilität“);

      ❚ schweren, anhaltenden Bewegungsstörungen (tardive Dyskinesien) bei Patienten mit der stärksten Rezeptor-Vermehrung („upregulation“);

      ❚ bei ca. 30–40% zu sogenannten Durchbruchspsychosen, die durch die Neuroleptika selbst verursacht werden („Supersensitivitätspsychosen“).


      Und z.B. Clozapin, gilt aber für alle AP, Zitat Wiki:


      "Beim Absetzen von Clozapin kann es zu so genannten Absetzpsychosen kommen, die vom klinischen Bild her gravierender als die ursprünglich behandelte Psychose sein können. Diese Reaktionen treten besonders nach lang andauernder, hochdosierter Einnahme auf und werden im Allgemeinen als „Hypersensibilisierungsreaktionen“ interpretiert und sind meist auf die Wirkung des Medikamentes zurückzuführen. Im Extremfall kann dadurch ein Absetzen des Präparats vollkommen scheitern."


      Wenn man das Verstanden hat, dann sind AP so als würde man versuchen mit Zigaretten vom Rauchen loszukommen, mit Alkohol von Alkoholsucht oder mit Heroin vom Rauschgift. Es funktioniert niemals !!! Es macht mit jedem Tag des Konsums alles nur schlimmer....

    • Gibt es auch einen Zusammenhang mit Adrenalin? Ich habe immer den Eindruck, dass wenn mein Adrenalinspiegel steigt, ich meine Krankheit vergesse.