SERIE: Heilpflanzen bei negativen Symptomen: 1. CBD
1. CBD (Cannabis sativa) |
ALLGEMEIN |
Cannabidiol (CBD) ist ein natürlicher Wirkstoff aus der Hanfpflanze, der im Gegensatz zu THC keine berauschende bzw. psychoaktive Wirkung hat. CBD hat angstlösende, antipsychotische, antidepressive und neuroprotektive Eigenschaften. In vorklinischen als auch in Humanstudien zeigte CBD seine antipsychotischen Eigenschaften und Wirkung auf negative Symptome Besonders bekannt ist CBD wegen seiner schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung – etwa bei chronischen Schmerzzuständen, wie Rheuma bzw. Arthritis oder Multipler Sklerose. |
ANTIPSYCHOTISCHE WIRKUNG UND STUDIEN |
In vorklinischen als auch in Humanstudien zeigte CBD seine antipsychotischen Eigenschaften und Wirkungen auf negative Symptome und könnte daher eine ideale Behandlung in frühen Phasen von Psychosen sein, wenn die Minimierung von Nebenwirkungen eine klinische Priorität ist. (1) Bisher gab es drei klinische Studien mit CBD bei Patienten mit Psychosen. (1) Leweke et al. verglichen eine 4-wöchige Behandlung mit 800 mg CBD als Monotherapie mit Amisulprid. Es gab keine Unterschiede in der Wirksamkeit, ein ermutigendes Ergebnis, da es darauf hindeutete, dass CBD so wirksam wie ein Antipsychotikum sein könnte. (2) Wie Schaubild C zeigt, hat CBD sogar eine bessere Wirkung bei negativen Symptomen. CBD hilft zudem bei positiven und allgemeinen Symptomen wie Depressionen, Angst und verbessert den Schlaf. Die bisher größte Studie von McGuire und Kollegen testete eine höhere CBD-Dosis (1000 mg) als Zusatzbehandlung für 6 Wochen bei 88 Patienten. Im Vergleich zu Placebo war die CBD-Behandlung mit Verbesserungen sowohl bei der Bewertung der Schwere der psychotischen Symptome als auch beim Gesamteindruck verbunden. Zusammengenommen deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass CBD signifikante Auswirkungen auf psychotische Symptome bei Patienten mit Psychose haben kann. Im Gegensatz zu Antipsychotika hat CBD relativ wenige Nebenwirkungen und ist gut verträglich. In jeder der drei oben genannten klinischen Studien gab es keine signifikanten Unterschiede in der Häufigkeit von Nebenwirkungen zwischen CBD und Placebo. Im direkten Vergleich mit dem Antipsychotikum Amisulprid war CBD mit signifikant weniger Nebenwirkungen, geringerer Gewichtszunahme und mit keinem erhöhten Prolaktinspiegel verbunden (Leweke et al. 2012 ) Verbesserung allgemeiner Symptome ( Depressionen, Angst, Schlaf , Anspannung) Over-the-Counter-CBD-Produkte sind in Großbritannien äußerst beliebt. 2019 waren über eine Million Menschen regelmäßige Nutzer von CBD-Produkten und nennen wahrgenommene Vorteile bei Angstzuständen, Schlafproblemen, Stress und allgemeiner Gesundheit und Wohlbefinden. Studien zeigten zudem die Besserung von Depressionen. Hilfe zum Beenden des Cannabiskonsum Vor kurzem zeigte eine CBD-Studie bei regelmäßigen Cannabiskonsumenten , die aufhören wollten, dass CBD die Abstinenz erhöhte und die belastenden THC-Stoffe über 4 Wochen reduzierte. Diese Studien zeigen die Möglichkeit auf, dass CBD bei Patienten mit Psychose, die Cannabis konsumieren, das Risiko verringern könnte, dass Cannabis ihre Symptome verschlimmert, und die Chancen verbessert, dass sie ihren Cannabiskonsum reduzieren oder beenden. |
DOSIS UND DAUER |
Die Dosis in Studien zur Schizophrenie betrug zwischen 800 und 1000 mg CBD. Mit 200 mg pro Tag beginnend und schrittweise erhöht um 200 mg auf eine Tagesdosis von 200 mg viermal täglich (insgesamt 800 mg pro Tag) Forscher gaben in einer Studie zu Angstzuständen an, dass die Dosis pro Tag zwischen 1 und 50 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht lag. Die in der beschriebenen Forschungsarbeit angewandte Dosierung von 50 mg CBD täglich war im Vergleich dazu nicht besonders hoch. Doch einige Studien haben ergeben, dass bei Angststörungen mit einer geringeren Dosis deutlich bessere Resultate erzielt werden können. Zu empfehlen ist, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese dann bei Bedarf zu erhöhen. In einer Studie wurden 30 Tage jeweils 10 Tropfen CBD-Öl (5-mal täglich 2 Tropfen) mit 15 Prozent CBD-Gehalt (50 Milligramm CBD pro Tag) gegeben. Eine weitere Studie ergab, dass 600 mg CBD Angstzustände bei einer Sozialphobie lindern konnten. |
EINKAUF |
Achtung! Es gibt einen Unterschied zwischen Hanföl-CBD aus den Blättern der Pflanzen und Hanföl aus den Samen, also Hanfsamenöl. Hanfsamenöl ist für den Salat als Dressing z.B. und gibt es auch in Glas-Flaschen. Manche Produkte sehen aus wie ein Medikament und nach CBD, ist aber Hanfsamenöl. |
Ausgewerte Studien und Quellen:
1. Cannabidiol (CBD) as a novel treatment in the early phases of psychosis. Edward Chesney, Dominic Oliver, Philip McGuire, 2021
2. Cannabidiol enhances anandamide signaling and alleviates psychotic symptoms of schizophrenia. F M Leweke, D Piomelli, F Pahlisch, D Muhl, C W Gerth, C Hoyer, J Klosterkötter, M Hellmich, D Koethe, 2012
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