SERIE: Antipsychotische Heilpflanzen für negative Symptome. Was sind eigentlich negative Symptome ?
Antipsychotika haben als Nebenwirkung eine Verschlechterung der negativen (und kognitiven) Symptome zur Folge, da sie nicht selektiv sind und nur in bestimmte Gehirnregionen den Dopaminspiegel senken, sondern dies im gesamten Gehirn tun. Insbesondere wurde eine übermäßige Dopaminaktivität im mesolimbischen Signalweg mit „positiven“ Symptomen in Verbindung gebracht, wohingegen eine verringerte Dopaminaktivität im präfrontalen Kortex mit „negativen“ Symptomen in Verbindung gebracht wurde.
Negative Symptome sind solche, die durch ihre Abwesenheit (negativ = fehlen) auffallen – zum Beispiel mangelnde Sorge um das eigene Aussehen und mangelnde Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten. Die genaue Beschreibung negativer Symptome kann über die Bewertungsskala SANS erfolgen. SANS unterteilt die Bewertung in fünf Bereiche.
1. Affektive Abflachung oder Abstumpfung
Unveränderlicher Gesichtsausdruck, Verringerte spontane Bewegungen, Mangel an ausdrucksvollen Gesten, schlechter Blickkontakt, eine mangelnde Aufhellbarkeit der Stimmung auf positive Ereignisse, Mangel an stimmlichen Beugungen, unangemessene Gefühlsreaktionen.
2. Alogia
Spracharmut, Armut des Sprachinhalts, Unvermögen grammatikalisch richtige und in sich logische Sätze zu bilden (Alogia), Blockierung, verlangsamte Reaktionen.
3. Anhedonie
Anhedonie beschreibt eine Vielzahl von Defiziten, einschließlich verminderter Motivation oder Fähigkeit, Freude zu erleben. Mangel an Freizeitinteressen und -aktivitäten. Unfähigkeit Vergnügen zu erleben, reduzierte Motivation, reduziertes Genussvergnügen und Defizite beim bestärkenden Lernen.
4. Asozialität (soziale Passivität)
Asozialität bezieht sich auf den Mangel an Motivation, sich an sozialer Interaktion zu beteiligen oder einsame Aktivitäten zu bevorzugen. Asozialität kann aber darüber hinaus eine begrenzter Möglichkeiten für soziale Beziehungen sein.
emotionaler Rückzug (wenig Gefühle zu anderen Menschen)
Soziale Unaufmerksamkeit, Unaufmerksamkeit bei den Gefühlen anderer.
mangelnder affektiver Rapport (wenig vertrauensvolle Beziehungen, Einsamkeit)
Mangelndes oder überhöhtes sexuelles Interesse und Aktivität. Unfähigkeit, Intimität und Nähe zu empfinden, wenig Beziehungen zu Freunden und Gleichaltrigen.
5. Avolition – Apathie
Avolition ist Abnahme der Fähigkeit, selbstgesteuerte, zielgerichtete Aktivitäten zu beginnen und daran festzuhalten. Zu den vernachlässigten Aktivitäten gehören in der Regel Routinetätigkeiten wie Pflege und Hygiene sowie Hobbys, der Gang zur Arbeit und/oder zur Schule und vor allem soziale Aktivitäten. Eine Person, die unter Avolition leidet, kann längere Zeit zu Hause bleiben, anstatt Arbeit oder Beziehungen zu Gleichaltrigen zu suchen.
Apathie ist ein Mangel an Gefühlen, Emotionen, Interesse oder Sorge um etwas. Es ist ein Zustand der Gleichgültigkeit oder das Unterdrücken von Emotionen wie Sorge, Aufregung, Motivation oder Leidenschaft. Eine apathische Person hat kein Interesse an emotionalem, sozialem, spirituellem, philosophischem, virtuellem oder physischem Leben und der Welt. Apathie kann auch als mangelnde Zielorientierung einer Person definiert werden.
Antipsychotische Heilpflanzen für negative Symptome
Über 50.000 Pflanzen werden weltweit für medizinische Zwecke genutzt – sei es für die traditionelle oder die moderne Medizin. In den verschiedenen Heilkulturen gibt es weltweit geschätzte 250 Heilpflanzen für Psychosen und Schizophrenie. Davon sind 100-150 als antipsychotisch in Asien im Ayurveda oder der TCM gelistet, d.h. auf mindestens ein Symptom (negativ, positiv, kognitiv, allgemein) wirkend.
Es wurden bereits 20 antipsychotische Heilpflanzen vorgestellt, die alle als Dopaminantagonisten wirken (senken Dopamin) und so positive Symptome lindern und daher als gesunder Ersatz für Antipsychotika genommen werden können, ohne Nebenwirkungen und Folgekrankheiten, ohne Abhängigkeit und ohne eine Chronifizierung von Schizophrenie wie es Antipsychotika bewirken.
Zudem können von den 20 Heilpflanzen gleichzeitig 14 davon negative, 16 kognitive und 18 allgemeine Symptome lindern. 15 helfen bei Depression, 13 bei Ängsten, 9 bei Anspannung/Stress und 10 bei Schlafschwierigkeiten.
Alle 20 haben zudem eine Vielzahl von positiven Eigenschaften für die allgemeine Gesundheit und können Nebenwirkungen und Folgekrankheiten von Antipsychotika lindern. Siehe ÜBERSICHT KOMPAKT
Es folgt nun abschließend eine Serie von 10 Heilpflanzen und pflanzliche Wirkstoffen, die insbesondere
1. auf negative Symptome wirken
2. in vorklinischen oder klinischen Studien ihr Potential bestätigt haben
3. im Handel für 10€- 20€ erhältlich sind
LISTE 10 HEILPFLANZEN FÜR NEGATIVE SYMPTOME:
- Hanf (Cannabis) - Wirkstoff CBD
- Ginseng (Panax ginseng)
- Schlafbeere (Withania somnifera) - Ashwagandha (Ayurvedische Medizin)
- Ginkgo (Ginkgo biloba)
- Schwarze Myrobalane (Terminalia chebula) - Haritaki (Ayurvedische Medizin)
- Kurkuma (Curcuma longa)
- Berberitze (Berberis vulgaris) - Wirkstoff Beberin
- Edle Weinrebe (Vitis vinifera) - Wirkstoff Resveratrol
- Mariendistel (Silybum marianum)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
In einer SERIE werden diese Heilpflanzen bzgl. ihrer Eigenschaften für negative Symptome vorgestellt.