SERIE 5 (3) : BASIS-HEIPFLANZEN bei Psychosen und Schizophrenie:
Nr. 3 – PANAX GINSENG
1. ALLGEMEIN |
Eine bestimmte Form von Ginseng – Panax Ginseng – hat sich als
vielversprechend bei der Verringerung der Symptome von Schizophrenie und
den Nebenwirkung von Antipsychotika erwiesen. Der Panax Ginseng wird
schon seit Jahrtausenden sowohl in der traditionellen chinesischen als
auch in der koreanischen Medizin als Heilmittel verwendet. Die erste
schriftliche Erwähnung findet sich etwa im Jahre 40 vor Christus. Die
Ginsengwurzel galt damals und auch heute noch in Asien als Sinnbild für
Gesundheit und ein langes Leben. Sie war in früherer Zeit daher nur
Königen bzw. Kaisern, hohen Adligen und ihren engsten Gefolgsleuten
vorbehalten. Dadurch war die Wurzel wertvoller als Gold. Die Bezeichnung
Panax für die Gattung leitet sich über das Lateinische vom Griechischen
panax her und bedeutet so viel wie Allheilmittel. Für Menschen mit Schizophrenie, kann er eine Hilfe sein, weil er die negativen Symptome mildern kann, wie Emotionslosigkeit und Antriebsschwäche. Aber auch auf die allgemeinen Symptome hat er eine Wirkung, wie Stress, Ängste und Depression. Zudem wirkt sich Ginseng positiv auf die kognitiven Funktionen aus, wie das Arbeitsgedächnis, das Denken und die Konzentration. Zudem hilft Ginseng die Nebenwirkungen von Antipsychotika, wie Gehirnschrumpfung, Lebertoxizität, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Müdigkeit zu mildern. Ginseng ist ein Adaptogen, ein Stärkungsmittel. Es gibt verschiedene Studien, die belegen, dass Ginseng die Nebennieren und das Nervensystem unterstützt und die geistige und körperliche Gesundheit fördert in dem er die körpereigene Abwehr gegen Stress und Krankheit steigert. |
2. PFLANZE |
Ginseng wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 30 bis 60 cm. Der „Wurzelstock“ besteht meist aus ein bis zwei Bündeln spindelförmiger oder zylindrischer Wurzeln. Die gesundheitlich wichtigen 30 Ginsenoiside, die die Pfanze in Korea, im Ursprungsland enthält, entstehen nach einer Zeit von 6 Jahren in der Wurzel. |
3. REGION |
Der asiatische Ginseng wurde vor über 1000 Jahren in den Regionen Mandschurei und China erforscht. Sie kommt heute hauptsächlich in Gebirgs- und Waldregionen im nördlichen Korea, im nordöstlichen China und im südöstlichen Sibirien vor. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen Länder wie die USA und Südkorea mit dem kommerziellen Anbau, um die weltweit steigende Nachfrage nach Ginseng zu befriedigen. Zur Gewinnung der Wurzeln als Basis für die Erzeugung von medizinisch-pharmazeutischen Produkten wird sie weltweit kultiviert. |
4. WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN |
In einer kanadischen Studie von 2008 (1) hatten Patienten weniger
negative Symptome – wie Motivationsmangel und eine starke Verringerung
des emotionalen Ausdrucks, bekannt als „flacher Affekt“ –, wenn sie
Panax Ginseng statt eines Placebo einnahmen. Laut der kanadischen
Forscher trifft Panax-Ginseng einige der gleichen Ziele im Gehirn wie
Medikamente, die entwickelt werden, um sowohl negative als auch positive
Symptome von Schizophrenie zu behandeln.
Sie untersuchten Panax Ginseng bei 42 Schizophreniepatienten , die trotz Behandlung mit antipsychotischen Medikamenten weiterhin unter negativen Symptomen litten. Die Patienten erhielten acht Wochen lang eine von zwei Dosen Panax Ginseng oder ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten bei Einnahme der höheren Ginseng-Dosis von 200 mg mit 50 % geringerer Wahrscheinlichkeit einen flachen Effekt (starke Verringerung des emotionalen Ausdrucks) hatten als bei Einnahme von Placebo. Die höhere Dosis reduzierte auch andere negative Symptome signifikant. So zeigten Patienten, die Ginseng erhielten, eine signifikante Verringerung des SANS-,(Negative Symptome), HAM-D (Depressionen), Gesamt-PANSS- und negativen PANSS-Werte. Unerwarteterweise setzte sich die Wirkung von Ginseng auf die Verringerung der Symptome fort, selbst wenn die Patienten auf Placebo umgestellt wurde. Panax Ginseng verstärkt also die Leistungsfähigkeit und den emotionalen Ausdruck und verringert die negativen Symptome und Depression. Eine weitere Studie untersuchte die Wirkung von Ginseng auf kognitive Funktionen (2). Schizophrenie beeinträchtigt die kognitive Funktion und verursacht Gedächtnisstörungen. Insbesondere das Arbeitsgedächtnis – temporärer Speicher für Sprachverständnis, Lernen und Argumentation – ist bei Patienten mit Schizophrenie stark beeinträchtigt. Der Zweck dieser randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie bestand darin, ein standartisiertes amerikanisches Ginsengprodukt, HT1001, auf das Arbeitsgedächtnis bei Patienten mit Schizophrenie zu bewerten. In einer 4-wöchigen Studie mit 64 Patienten mit stabiler Schizophrenie konnte unter Ginseng im Vergleich zu Placebo eine signifikante Verbesserung im visuellen Arbeitsgedächtnis nachgewiesen werden. Die zweimal tägliche Einnahme von 100 mg von HT1001 verbessert die Fähigkeit des Patienten, visuelle Informationen kurzfristig im Kopf zu behalten. Auch erkrankungsspezifische Beschwerden und medikamentenbedingten Nebenwirkungen verbesserten sich unter der Ginseng-Einnahme. Ginseng kann auch die Energie einer Person steigern. Die Kombination von Ginkgo mit Ginseng hat in Studien zu einer verstärkten Freisetzung von Hirnbotenstoffen geführt, die für das Lern- und Erinnerungsvermögen zuständig sind. Dies wurde an 265 Probanden nachgewiesen, bei denen sich sowohl das Kurzzeit- als auch das Langzeitgedächtnis verbesserten. |
5. WIRKUNGSWEISE |
Ginsenoside, die wichtigsten bioaktiven Bestandteile der
Amerikanischen Ginseng-Wurzel, unterstützen die Kognition, indem sie auf
das cholinerge System einwirken. Die kognitive Symptome bei
Schizophrenie werden durch eine Verringerung der Produktion des
Neurotransmitters Acetylcholin und der daraus resultierenden reduzierten
Nervenübertragung ausgeöst. Koreanischer Ginseng verbessert den
Acetylcholinspiegel und verhindert die negativen Auswirkungen. Auf diese
Weise unterstützt er die Gedächtnisbildung, den Erinnerungsabruf und
die Konzentration. Koreanischer Ginseng verbessert das Nervenwachstum und andere gehirnbezogene zellerhaltene Faktoren. Ginseng reguliert die Wachstumsstrukturen im Gehirn und verbessert auch die Fähigkeit des Gehirns, seinen Aufbau und seine Funktionen so zu verändern, dass es optimal auf neue äußerliche Einflüsse und Anforderungen reagieren kann. Dabei werden beispielsweise neue Verbindungen zwischen einzelnen Nervenzellen gebildet. Ginseng mindert damit den Zellabbau im Gehirn durch Antipsychotika. Ginseng enthält Ginsenoside, die den Zelltod bekämpfen. |
6. ANTIPSYCHOTISCHE WIRKUNG |
Negative Symptome: Ginseng steigert die Fähigkeit Emotionen auszudrücken, erhöht die Motivation und den Antrieb und führt so zu einer Leistungssteigerung. Allgemeine Symptome: Er hilft, die hormonellen Veränderungen zu regulieren, die normalerweise durch Stress verursacht werden. Auf diese Weise bekämpft Koreanischer Roter Ginseng Stress, auch Depressionen und Angstzustände. Er regt die Produktion von Glückshormonen an, die das Wohlbefinden steigern. Kognitive Symptome: Panax Ginseng verbessert die Gedächtnisbildung, den Erinnerungsabruf und die Konzentration. Verminderung der Nebenwirkungen von AP und Stärkung der Gehirnfunktionen: 1. Abau von Gehirnzellen Ginseng verbessert das Nervenwachstum und andere zellerhaltende Faktoren im Gehirn. Er mindert so den von AP verursachten Zelltod im Gehirn. 2. Übergewicht Ginseng kann die Gewichtsabnahme unterstützen bzw. die Gewichtszunahme verhindern, da ein Stoff im roten Ginseng – Ginsenosid Rg3 – die Zellen daran hindert, Fett einzulagern.(6) 3. Diabetes Das Diabetesrisiko unter Antipsychotika ist stark erhöht. Diabetesinzidenz ist verdreifacht. (3) Ginseng ist für seine Regulierung des Blutzucker- und Insulinspiegels bekannt. (5,6) 4. Leberschäden AP werden über die Leber abgebaut, belasten diese und können zu Leberschäden führen. Ginseng bietet der Leber einen gewissen Schutz vor Vergiftungen und kann dem bereits geschädigten Organ helfen, sich schneller zu regenerieren. (9) 5. Risikofaktor für die Herz- Gesundheit Patienten mit Schizophrenie haben eine verkürzte Lebenserwartung von 15-25 Jahren. Herzkrankheiten ist die Haupt-Todesursache dieser Patienten und Antipsychotika sind ein damit verbundener Faktor, da sie übergewichtig machen (7). Antidepressiva und andere Psychopharmaka werden mit einem fast doppelt so hohen Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Herzpatienten in Verbindung gebracht. (8) Durch Ginseng werden Herz, Kreislauf und Blutdruck positiv beeinflusst. Ginseng kann die Durchblutung des Herzmuskels fördern und den Blutdruck regulieren. Er wirkt insgesamt positiv auf das Herz-Kreislauf-System. Bestimmte Ginsenosiden können zu hohe Blutdruckwerte absenken, zu niedrige anheben. Des weiteren bewirkt Ginseng eine Verbesserung der Kontraktionskraft des Herzens. (9) 6. Müdigkeit und Antriebsarmut AP blockieren Dopaminrezeptoren was auch zur Verstärkung von Antriebsschwäche, negativen und kognitiven Symptomen führt. Ginseng lindert bleierne Müdigkeit (Fatigue-Syndrom) und steigert den Antrieb und die Leistungsfähigkeit. |
7. EFEKTSTÄRKE |
Leider waren diese Studien (s.o.) nur in der Kurzfassung zugänglich, sodass die Verbesserungen der PANSS-Werte im Detail nicht einsehbar waren. Eine signifikante Verbesserung dieser Werte, ist alles was hier berichtet werden kann. |
8. ALLGEMEINE WIRKUNG |
Verbesserung von Gedächtnis, Denken und Konzentration wirkt antibakteriell und antiviral und stärkt das Immunsystems Regulierung des Blutzuckerspiegels Nervenstärkend Herz und Leber stärkend stimmungsaufhellend |
9. ANWENDUNG ALLGEMEIN |
Stress
Kognitiven Schwächen Antriebsschwäche und bleierne Müdigkeit (Fatigue-Syndrom) Depressionen Schutz und Regeneration von Herz und Leber (Vergiftungen) Diabetes Übergewicht Chronisch-entzündliche Erkrankungen Erkältungen Stärkt den gesamten Organismus |
10. NEBENWIRKUNGEN |
Ginseng-Präparate sind gering an Nebenwirkungen und machen sich nur bei einer Überdosis bemerkbar. Ginseng ist in China ein Lebensmittel z.B. gekocht in Suppen. Er ist eine sehr stark wirksame Heilpflanze, die dazu führen kann das weniger Medikamente benötigt werden, wie bei Diabetes. Bei chronischen Krankheiten ist die Einnahme daher besser mit dem Arzt abzusprechen. (5) |
11. DOSIS UND DAUER |
Ginseng ist eine sehr stark wirksame Heilpflanze. Es ist daher ratsam (z. B. vorerst über 12 Wochen lang) einen Test zu machen (5). Mit 200 mg (Extrakt) für 8 Wochen wurde in beiden oben genannten Studie positive Effekte auf die psychotischen Symptome erziehlt. Bei positiver Wirkung kann es auch über einen längeren Zeitraum (z. B. in zwei Drei-Monats-Kuren jährlich) und 2g (Diabetiskur) oder sogar dauerhaft genommen werden. Die Tagesdosis kann auch 1–2g oder Zubereitungen mit mindestens 15 mg Ginsenosiden betragen. In vielen Studien nahmen Probanden allerdings höhere Mengen ein (3–6 g). Es ist empfohlen Ginseng in der ersten Tageshälfte einzunehmen, da er wie Kaffee oder Tee eine anregende Wirkung hat |
12. PRODUKTE UND EINKAUF |
Es ist wichtig, dass Panax-Ginseng koreanisch ist und besser nicht durch amerikanischen und gar nicht durch sibirischen ersetzt werden sollte. Der amerikanische hat durch seine Anbaumethoden nur noch 15 statt ursprünglich 30 Ginsenoiside, wie der koreanische. In der Studie über die Verbesserung der Kognition, wurde der amerikanische eingesetzt und zeigte trotzdem Wirkung. In den USA ist Ginseng das 5 häufigste Nahrungsergänzungsmittel. Der sibirische Ginseng, oder auch Taiga-Wurzel genannt, ist eine komplett andere Pflanze, sie heißt nur Sibirischer Ginseng. Es gibt weißen und roten Ginseng. Ich würde zu weißem tendieren, aber es gibt kein „besser“. Ein günstiges Produkt zum Test gibt es von Doppelherz für 5€. Wer ernste Schwierigkeiten hat, mit den oben genannten Symptomen oder Nebenwirkungen von AP hat, da ist eine höhere Dosis und auch höherwertige BIO Produkte aus der Apotheke zu empfehlen. |
13. FAZIT |
Ginseng
ist für einen Menschen mit Schizophrenie und Einnahme von AP ein wahrer
Glückstreffer. Insbesondere weil 7 typische Nebenwirkungen von
Antipsychotika gemildert werden können. Wie Zelltod im Gehirn,
Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf, Leberschäden, Müdigkeit und
Antriebsmangel. Bei den psychotischen Symptomen, hilft Ginseng bei negativen Symptomen, wie ein flachen Effekt (starke Verringerung des emotionalen Ausdrucks). Bei Allgemeinen Symptomen hilft er bei Antriebsschwäche, Anspannung, Depressionen und Ängsten. Zudem verbessert Ginseng die kognitiven Fähigkeiten, wie Gedächnis und Konzentration. Um es noch einmal positiv zu formulieren, Ginseng schützt das Gehirn und macht es flexibel, er stärkt die Nerven, hilft beim Abnehmen, reguliert den Blutzuckerspiegel, schützt Herz und Leber, stärkt das Immunsystems, gibt Energie und Antrieb, ist stimmungsaufhellend und regt Glückshormone an. |
14. HINWEIS ZUR ANWENDUNG |
1. Pflanzliche Medikamente entfalten ihre volle Wirkung erst nach einiger Zeit. Eine erste Wirkung ist nach 2-4 Wochen spürbar. 2. Eine Psychose dauert ein paar Wochen max. 3 Monate. Die Anwendung von pflanzlichen Medikamenten sollte daher auf diesen Zeitraum begrenzt bleiben oder nur für Phasen geschehen, wo es die Symptome erforderlich machen. Von einer Dauereinnahme ist abzuraten. 3. Pflanzliche Medikamente wirken nur auf der körperlichen Ebene, können daher die seelischen Ursachen nicht beheben, nur die Symptome lindern. Psychosen sind Ausdruck eines seelischen Ungleichgewichts und ein Signal der Psyche und können nur auf dieser Ebene geheilt werden. (s. Artikel 5 Ebenen der Heilung). |
Ausgewertete Studien und Quellen:
1. Wirksamkeitsstudie von Panax Ginseng zur Verstärkung der Wirkung von Antipsychotika bei Schizophrenie, 2012 , Simon Chiu, Lawson Health Research Institute
2. Chen EYH, Hui CLM. HT1001, ein proprietärer nordamerikanischer Ginsengextrakt, verbessert das Arbeitsgedächtnis bei Schizophrenie: eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie. Phytother Res . Dezember 2011; 26(8):1166-1172.
3. Song MY et al., Influence of Panax ginseng on obesity and gut microbiota in obese middle-aged Korean women, Journal of Ginseng Research, April 2014, (Einfluss von Ginseng auf Übergewicht und Darmflora bei Übergewichtigen koreanischen Frauen mittleren Alters)
4. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Diabet…eht-307653.html
5. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nah…flanzen/ginseng
6. Vuksan V et al., Korean red ginseng improves glucose and insulin regulation in well-controlled, type 2 diabetes: results of a randomized, double-blind, placebo-controlled study of efficacy and safety, Nutrition, metabolism, and cardiovascular diseases, Januar 2008, (Koreanischer roter Ginseng verbessert die Glucose- und Insulinregulation bei gut eingestellten Typ-2-Diabetikern: Ergebnisse einer randomisierten, doppelblinden placebo-kontrollierten Studie auf Sicherheit und Wirksamkeit)
7. https://arznei-news.de/antipsychotika-herzerkrankungen/
8. https://arznei-news.de/herzerkrankung…-sterblichkeit/
9. https://www.faz.net/aktuell/sport/…wie-139353.html
10. https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-bei-schizophrenie.html
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