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Wie wirken antipsychotische Heilpflanzen?
Weltweit gibt es ca. 300 verschiedene antipsychotische Heilpflanzen. Es werden die Wurzeln, die Rinde, die Blätter oder die Blüten genutzt.
Sie haben exotische Namen, wie Schlangenwurzel (Rauwolfia serpentina) und Teufelsbaum (Alstonia scholaris) beide aus Indien oder Muschelingwer (Alpinea zerumbet) aus Ostasien und kleiner Goldregen (Galphimia glauca) aus Mexico oder Yokukansan eine Kräutermischung aus der japanischen Kampo-Medizin (in dieser Reihenfolge , s. Bilder). Die wenigsten davon sind jedoch in Europa bekannt, geschweige denn erhältlich.
Allein eine ethnopharmakologische Feldforschung fand 40 in Dogonland (Distrikt in Mali/ Afrika) bei Psychosen und Schizophrenie verwendete Pflanzen. Am häufigsten wird dort die Klapperschlangenwurzel (Polygala senega) genutzt.
Jede Heilkultur auf allen Kontinenten hat seit hunderten von Jahren pflanzliche antipsychotsche Medikamente für Schizophrenie erfolgreich in der Anwendung. Die Heilungschance nach der ersten Psychose ist doppelt so hoch wie in westlichen Ländern. Leider gibt es von den vielen antipsychotischen Heilpflanzen nur ca. 50 in Deutschland zu kaufen.
1. Antipsychotische Heilpflanzen
Antipsychotische Heilpflanzen sind Pflanzen, die spezifische Eigenschaften besitzen und mindestens auf ein Symptom bei Psychosen und Schizophrenie - wie positive, negative, kognitive oder allgemeinen Symptome - lindernd wirken. (Erklärung s. Artikel "Welche Symptome habe ich?")
Eine Überprüfung der weltweit als Antipsychotika verwendeten Heilpflanzen zeigte, dass viele Heilpflanzen eine antidopaminerge Wirkungen besitzen, die die Behandlung von Psychosen verbessern können.
Heilpflanzen sind bei Psychosen und Schizophrenie aufgrund ihrer hohen chemischen Vielfalt, biochemischen Spezifität und mehrerer anderer Eigenschaften eine ideale alternative Behandlungsmöglichkeit.
Im Laufe der Zeit wurden aus Heilpflanzen aufgrund ihrer reichen natürlichen Phytochemikalien, die günstig mit dem menschlichen Körper und Neurotransmittern interagieren, viele Vorteile gezogen, um für den Menschen heilende Wirkungen zu erzielen.
Dabei wirken sie nicht nur ähnlich wie Antipsychotika, in dem sie auf Botenstoffsysteme als Antagonist bei einer Überfunktion von Rezeptoren diese blockieren können oder als Agonist bei Unterfunktion von Rezeptoren, diese verstärken, sondern haben zudem eine Vielzahl von weiteren gesundheitsförderlichen Eigenschaften, die bei Psychosen und Schizophrenie relevant sind.
Medikamente aus Heilpflanzen können entweder alternativ oder ergänzend eingesetzt werden. Sie bieten einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der wenige oder keine Nebenwirkungen hat.
2. Die Ursachen von Schizophrenie
Ein komplexes Zusammenspiel von genetischen, ernährungsbedingten, mikrobiellen und Umweltfaktoren trägt zur Schizophrenie bei.
Mehrere Neurotransmitter wie
- Dopamin, Serotonin, Glutamat, GABA, Noradrenalin, Acethycholin und Endocabonit spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung sowie dem Fortschreiten der Schizophrenie. Aber auch
- oxidativer Stress,
- Entzündung von Nervengewebe,
- Veränderungen des Immunsystems
sind die Ursachen von Psychosen und Schizophrenie auf der körperlichen Ebene.
1. Oxidativer Stress
Oxidativer Stress kann viele Ursachen haben. Wie Rauchen, Alkohol und Drogen, vitalstoffarme Ernährung, übermäßiger Zuckerkonsum, körperlicher oder psychischer Stress, Schlafmangel oder Umweltgifte. Oxidativer Stress zeigt sich sowohl bei früh einsetzender als auch bei chronischer Schizophrenie. Stress kann entzündungsfördernde Zytokine erhöhen, was zu psychotischen Symptomen führt.
2. Entzündungen
Neuere Untersuchungen zeigten, dass oxidativer Stress und Entzündungen des Nervengewebes eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Schizophrenie spielten. Entzündung und oxidativer Stress führen zusammen zu Schizophrenie. Sie verursachen auch einen niedrigen pH-Wert im Gehirn, was zu psychotischen Symptomen und kognitiven Störungen führt.
3. Immunsystem
Auch das Immunsystem wirkt durch die Produktion von Stoffen, die die Freisetzung von Zytokinen fördern, die Entzündungsprozesse im Gehirn verursachen. Traditionell wird angenommen, dass das Gehirn immunologisch durch die Blut-Hirn-Schranke geschützt ist, aber neuere Studien zeigten eine komplexe Wechselwirkung zwischen Gehirn, Entzündung und Immunsystem, die die Stimmung und das Verhalten verändert. Veränderungen im Immunsystem können die an der Krankheitsentwicklung von Schizophrenie beteiligte Signalübertragung an Rezeptoren tiefgreifend beeinflussen.
Das Verständnis der Ursachen und Mechanismen von oxidativem Stress, Entzündung im Gehirn und Reaktionen des Immunsystems im Zusammenhang mit Schizophrenie stellt daher ein potenzielles Behandlungsziel dar.
3. Die Wirkungsweise von antipsychotischen Heilpflanzen
Die Verbindungen sekundäre Pflanzenstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Funktion des Zentralen Nervensystems, indem sie direkt mit Botenstoffsystemen interagieren.
Pflanzliche Stoffe wirken wie Antipsychotika als Agonist oder Antagonist auf alle relevanten Rezeptoren bei Schizophrenie. Sie können als Antagonist bei einer Überfunktion eines Rezeptors und Überproduktion eines bestimmte Botenstoffes wie Dopamin, Serotonin, Noradrenalin Rezeptoren blockieren und verringern so die erhöhte Signalübertragung, die u.a. zu positiven psychotischen Symptomen führt.
Oder bei einer Unterfunktion eines Rezeptors, wie bei Glutamat- und GABA-Rezeptoren als Agonist diesen stimulieren und zu einer erhöhten Produktion anregen, was ebenfalls zur Senkung positiver, negativer und kognitiver Symptome führt.
4. Antipsychotische Heilpflanzen und sekundäre Pflanzenstoffe
Bestandteile von Heilpflanzen, die für eine spezifische Wirkung verantwortlich sind können isoliert werden. Diese nennen sich sekundäre Pflanzenstoffe oder Phytochemikalien.
Phytochemikalien bieten aufgrund ihrer breiten Palette biologischer Aktivitäten, wie Immunabwehrstärkende. entzündungshemmende Wirkung und antioxidatives Potenzial, Beeinflussung der Neurotransmission und Modulation von Zellsignalwegen potenzielle und vielfältige Alternativen zu Antipsychotika.
Phytochemikalien mit antischizophrener Aktivität sind hauptsächlich Flavonoide, Polyphenole, Alkaloide, Terpenoide, Terpene, Polypropanoide, Lactone und Glykoside.
1. Flavonoide
können die Neurotransmission durch Steigerung der GABA-Aktivität im zentralen Nervensystem modulieren; mit beruhigender Wirkungen bei Verhaltenshyperaktivität wie bei Schizophrenie.
2. Polyphenole
verbessern die Wahrnehmung durch GABA-Rezeptorbindung mit daraus resultierender cholinerger Hochregulierung und üben antidepressive Wirkungen im Gehirn aus. Sie habe sedierende, Angst- und Spannungszustände dämpfende und antipsychotische Wirkungen durch Bindung an GABA-Rezeptoren.
3. Alkaloide
Diese Phytochemikalien sind gegen Schizophrenie wirksam, da durch das sie die Acetylcholinkonzentration beeinflussen, GABA erhöhen, Glutamat-Rezeptoren antagonisieren, eine antioxidative Wirkung und Neuroentzündungen verhindern.
4. Terpenoide
Terpenoide haben nicht nur antipsychotische Eigenschaften, sondern besitzen aufgrund der Unterdrückung und Aktivierung des Cannabinoidrezeptors auch antidepressive Wirkungen.
5. Pflanzliche Medikamente als Alternative zu Antipsychotika
Schizophrenie ist eine multifaktorielle Erkrankung mit komplexer Ursache und Verlauf, die mehrere zielgerichtete Substanzen zur Verbesserung positiver, negativer und allgemeiner Symptome und kognitiver Beeinträchtigungen erfordert.
Der Fortschritt bei der Entwicklung von Antipsychotika ist aufgrund verschiedener Faktoren wie Ungleichartigkeit der Schizophrenietypen, mehrdeutiger Krankheitsvorgänge und Funktionsstörungen, komplexe genetische Veränderungen und andere Risikofaktoren immer noch eklatant langsam.
Typische und atypischen Antipsychotika sind nicht in der Lage, Psychosen und Schizophrenie umfänglich bzgl. alle Symptome angemessen zu behandeln, zudem sind sie begleitet von zahlreichen stark belastenden Nebenwirkungen, verursachen schwerwiegende Folgekrankheiten und Langzeitfolgen, wie Abhängigkeit und Chronifizierung von Schizophrenie, da sie zu einer Zunahme und Hypersensibilisierung von Dopaminrezeptoren führen.
Daher fühlen sich viele Menschen mit chronischer Schizophrenie zu Recht von der offensichtlichen Ineffektivität der konventionellen Behandlung enttäuscht und suchen natürliche, nach einem ganzheitlicheren Behandlungsansatz ausgerichtete, alternative Arzneimittel mit weniger oder keinen Nebenwirkungen.
Natürliche Medikamente wie Heilpflanzen sind reich an Stoffen, die mit dem Zentralnervensystem (ZNS) interagieren können, um Wirkungen hervorzurufen, die für die Behandlung von Psychosen und Schizophrenie von Vorteil sind. Sie haben das therapeutische Potenzial bei der Behandlung von Schizophrenie demonstriert, u.a. durch Reduktion von oxidativem Stress, Linderung von Entzündung des ZNS, Stärkung des Immunsystems und Modulation nachgeschalteter Signalwege, die die Kennzeichen von Schizophrenie sind.
Sie bieten aufgrund ihrer breiten Palette biologischer Aktivitäten vielfältige Alternativen als Ersatz oder Ergänzung zu Antipsychotika. Sekundäre Pflanzenstoffe haben aufgrund ihres therapeutischen Werts, der geringen Nebenwirkungen, eines besseren Sicherheitsprofils und mit einer hohen Wirkung, erfolgreich insbesondere in Entwicklungsländern zur Gesundung von Psychosen und Schizophrenie beigetragen und auch in westlichen Ländern Aufmerksamkeit erregt.