Hallo,
Es geht mir beschissen - das bezieht sich auf das Körperliche genauso wie auf das Seelische.
Vorgestern Morgen habe ich mir vorgenommen mir selbst mehr Gutes zu tun und ich wollte mit einem tollen Geburtstag anfangen, was voll nicht geklappt hat.
Ich hole mal etwas aus:
Früher feierte ich, genau wie jedes Kind oder Jugendliche, gerne Geburtstag und freute mich darauf. Leider wurde ich immer wieder enttäuscht, es gab nicht das gewünschte Geschenk, obwohl ich mir nie teure Sachen wünschte. Die Feier war nicht so das Richtige und die Personen, die ich einlud kamen nicht alle. Ab der 7. Klasse habe ich eigentlich nur noch mit meiner Familie bzw später mit der Familie meines Freundes gefeiert. Mit 18 dachte ich nur noch "wozu soll ich diesen Scheißtag feiern? Das ICH geboren wurde war nicht gerade gut (für mich)" und "hätte ich entscheiden können wäre ich nicht zur Welt gekommen, also wieso feiern?" Nachdem ich Mutter geworden bin und meine Kinder etwas größer waren habe ich schön Kuchen gebacken und ihre Geschenke ausgepackt, mit viel Trara - mehr aber auch nicht! Die letzten 2 Jahre ist meine Tochter morgends vor mir aufgestanden, obwohl sie Schule hatte, und hat alles schick dekoriert, mit Ballons usw. Also die letzten Jahre hatte ich schon irgendwie einen netten Geburtstag und habe mich über meine Geschenke und die Mühen meiner lieben gefreut, ich glaube nur meine Einstellung zu dem Tag passte einfach nicht, um mich richtig zu freuen.
Vorgestern früh habe ich meine Tochter gebeten einen Kuchen zu backen, während ihr Papa und ich beim Arzt sind und etwas kaufen, ein Spiel für den Nachmittag. Und ich habe den Kindern gesagt ich wünsche mir für diesen Tag, dass wir am Nachmittag zusammen Kuchen essen und ein Krimipuzzle lösen,falls ich das bekomme, oder ein anderes Spiel spielen was ich kaufen werde. Dazu sollte es Knabbereien geben. Sie haben sich einverstanden erklärt, waren erfreut.
Nun sind wir losgefahren, mir ging es wegen der Erkältung nicht so toll, aber es ging noch. Nachdem mein Mann beim Arzt war und zurück zum Auto kam ging es mir schon schlechter. Wir sind zum Rossman gefahren, dort hatte ich das Gefühl gleich umzukippen. Ein Spiel habe ich auch nicht gekauft - es gab nicht das Richtige. Wir sind nach Hause gefahren und unsere Tochter hielt uns gleich auf und sagte wir sollen nochmal ins Bett gehen, sie ist noch beim Backen. Ok, ich war ganz froh darüber. Um ca 12 Uhr hat sie uns dann geholt und sie hatte zwei richtig tolle Kuchen gebacken, mir ging es aber total schlecht. Ich sollte Milchreis machen, doch ich fühlte mich so elend, dass Töchterchen den gemacht hat und ich wieder ins Bett bin. Zum Mittag wurde ich geweckt. Ging mir noch schlechter... Sie sagte immer wieder ich höre mich so schlimm an wenn ich Husten muss. Genau sagte sie sie muss dabei an eine alte Frau denken, die im Sterben liegt - hat mich nicht unbedingt aufgeheitert. Nach dem Essen wieder ins Bett, bis zum Kuchenanschnitt. Ich habe mir dabei eine Schwitzkur gemacht, mit gefühlten 50 Decken. Ich dachte Schwitzen und Schlafen hilft bestimmt. Doch nach dem Kuchenessen bin ich wieder ins Bett. Abends war ich nochmal wach um meine Tabletten zu nehmen, da hat mein Mann mir eine große Schale Brühe mit etwas Suppennudeln gemacht , die ich so heiß wie möglich gegessen habe. Er ist wirklich der Beste! Danach habe ich bis morgends früh durchgeschlafen, naja gut durch nicht wirklich, aber ich bin nicht mehr aufgestanden. Gestört hat halt nur der Husten und die abwechselnd verstopfte und laufende Nase, sowie die Glieder- und Gelenkschmerzen.
Ja, so war mein Geburtstag, den ich dieses Jahr so richtig schön begehen wollte... es ist wohl doch besser sich nichts vorzustellen oder zu wünschen, weil es sonst doch wieder nur ein Reinfall wird, dachte ich mir Freitagmorgen.
Aber jetzt denke ich anders: Freitag sind die Kinder alleine aufgestanden, meine Tochter machte die Schulbrote und achtete darauf, dass auch F pünktlich aus dem Haus kommt, am Donnerstag klappte, wie mir berichtet wurde, auch alles bestens. DAS IST DAS SCHÖNSTE GESCHENK! Es läuft alles, wenn es sein muss hält die Familie zusammen und es klappt einfach toll. 5Minuten hatte ich einen kleinen Aussetzer und dachte es wäre also gar nicht so schlimm sich umzubringen, denn sie kommen auch ohne mich klar... sorry... doch dann riss ich mich zusammen und seitdem sehe ich das Gute in dem Ganzen. Es ist wirklich toll eine solche Familie zu haben!!! Das größte Geburtstagsgeschenk, welches ich mir wünschen konnte ist diese Erkenntnis. Es kam also alles so wie es sollte und ich sehe auch meine Krankheit hat ihren Sinn, irgendwie.
Gestern habe ich dann nochmal einen coronatest gemacht: negativ! Das ist gut.
Wir haben unseren nächsten Impftermin am 4.10. , das ist dann die 4.Covid-19-Impfung. Und zusätzlich haben wir einmal die Erkrankung durchgemacht.
Heute wird der Donnerstag nachgeholt, mit meiner kleinen, tollen Familie. Mein Mann hat eine Torte gemacht und wir werden Spiele spielen...
Meiner Mutter habe ich krankheitsbedingt abgesagt - sie kommt wenn wir wieder alle gesund sind zu Besuch.
LG hejemalafa