Hallo nochmal...
Wie so oft lässt mich (m)ein Thema nicht mehr los, wenn ich eines angefangen habe zu überdenken. Heute: Freundschaften!
Ich habe ja vorhin so geschrieben, wie es bei mir um dieses Thema bestellt ist und nun dachte ich so darüber nach wieso das so ist!? Habe ich keine Freunde, weil mich niemand mag oder weil ich niemanden mag? Das ist eine interessante Frage.
Ab der 7. KLasse hatte ich eigentlich nur noch zweimal eine richtige Freundin, obschon ich viele Bekanntschaften hatte. Später hatte ich sehr guten Kontakt zu meinen Arbeitskollegen und -Kolleginnen. Aber Freunde? Nein, das waren wir eigentlich nicht. Jungs- bzw Männer-"Bekanntschaften" hatte ich viele, aber auch da keine Freunde, Sex und vielleicht auch Sympathie, aber mehr nicht ---- bis auf einen jungen Mann mit dem ich als 13jährige liiert war und meinem langjährigen festen Freund. Letzteren habe ich erfolgreich von seinem Freundeskreis entfremdet und so waren wir nur noch mit seiner Familie zusammen und unter uns. Ich mochte seinen besten Freund nicht und konnte mich irgendwie durchsetzen.
Ich denke es ist wechselseitig. Ich komme einfach nicht mit Menschen klar und diese auch nicht mit mir. Ab der Oberschule wurde ich täglich sehr übel gemobbt, in der Schule. Außerhalb hatte ich auch keine richtigen Kontakte, bis auf eine Freundin, für eine gewisse Zeit. Ich habe mich nach Liebe und Anerkennung meiner Mutter gesehnt, aber sonst keine Freundschaftlichen Kontakte vermisst, ich habe mir lediglich gewünscht, dass sie mich einfach in Ruhe lassen, statt dumme Sprüche zu machen. Ignorieren sollten sie mich einfach. Als ich aus der Regelschule raus war, während der Ausbildung hatte ich Kontakt zu Mitschülern, aber begrenzt auf schulisches. Ich wusste ich bin nicht ganz normal, ticke falsch ( das wurde mir besonders in Psychologie, Soziologie und dem Kurs "Die Gruppe und ich" bewusst) und dann kam ich das erste Mal in die Psychiatrie. Daraufhin dachte ich mit mir will niemand mehr etwas zu tun haben - als sich dann ein Mann für mich interessierte nahm ich ihn (besser als keiner) und bekam mein erstes Kind. Keine Freundschaften hatten wir in unserer gemeinsamen Zeit, nur seine Familie. Ich habe danach alleinerziehend mit zwei Kindern gelebt und hatte Kontakt zu der Familie meines ex. Während der ganzen Zeit hatte ich auch leichten Kontakt zu meiner Mutter. Ich habe gewusst ich entspreche nicht der Norm, aber ich habe mir auch keine Kontakte gewünscht.
Heute denke ich manchmal eine richtige Freundin zu haben muss etwas schönes sein. Jemand mit dem man über alles reden kann, der einen tröstet und sich mit einem freut, dem man voll vertrauen kann... aber ich glaube das gibt es nicht. Ich vertraue ja niemandem und denke volles vertrauen geht nur in der Familie. Ich kann nicht raus aus meiner Haut. Dazu weiß ich nie was ich sagen soll, wenn ich irgendwen treffe... habe keine aktuellen Themen im Kopf, weiß nichts über Politik usw, ich habe oft keine eindeutige Meinung, und ich interessiere mich weder für Mode noch für schminke, ich sehe fast nie fern und habe einen seltsamen musikgeschmack... worüber also sprechen?
Es ist halt nicht einfach Freunde zu finden und zu halten, und für mich (oder schizophrene allgemein?) Ist es noch schwieriger.
LG hejemalafa