Die psychiatrische Klinik Königsfelden ist die größte psychiatrische Klinik des Kantons Aargau (Schweiz) und für die psychiatrische Grundversorgung des ganzen Kantons zuständig.
Therapieangebote:
Die Psychiatrische Klinik Königsfelden bietet insgesamt fünf Therapieformen an, welche es ermöglichen, gezielt auf die unterschiedlichsten Krankheitsbilder der Psychiatrie einzugehen. Patientinnen und Patienten in einer akuten Lebenskrise können so individuell betreut werden. Nach dem Ausklingen dieser Phase wird der rehabilitative Prozess professionell und ressourcenorientiert eingeleitet.
- Aktivierungstherapie
- Arbeitstherapie
- Bewegungs- und Sporttherapie
- Gestaltende Therapien
- Ergotherapie
Mit diesem breitgefächerten Therapieangebot und den speziellen therapeutischen Methoden können die verschiedenen Patientengruppen gezielt in Gruppen- und Einzeltherapien behandelt werden. In einer wohltuenden Atmosphäre inmitten einer geschichtsträchtigen Parkanlage.
Gruppentherapie
Fördert nebst den individuellen Zielen der Teilnehmenden auch die sozialen Fähigkeiten. Sie unterstützt zudem die Interaktion sowie den Austausch mit anderen Patientinnen und Patienten.
Einzeltherapie
Die Einzeltherapie kann Einstieg in den therapeutischen Prozess sowie sinnvolle und notwendige Ergänzung zur Gruppentherapie sein. Gerade zu Beginn der Rehabili-
tation fällt es Patientinnen und Patienten oft leichter, sich in diesem Einzelsetting
auf den Weg ihres therapeutischen Prozesses zu begeben.
angegliederte Dienste:
Auf dem Areal der Klinik Königsfelden befindet sich auch das Zentrum für Arbeit und Beschäftigung (ZAB), das vielen ambulanten Patientinnen und Patienten eine Tagesstruktur bietet.
» Homepage Zentrum für Arbeit und Beschäftigung
Zudem steht hier auch das Wohn- und Beschäftigungsheim Sternbild der Kantonalen Behindertendienste.
» Homepage Wohn- und Beschäftigungsheim Sternbild
Im Westtrakt des Hauptgebäudes befindet sich die Berufsfachschule Gesundheit & Soziales Brugg.
» Homepage Berufsfachschule Gesundheit & Soziales Brugg
Parkanlage:
Die Parkanlage im Umfeld der Klinik und des Klosterkomplexes Königsfelden ist ein bedeutendes Gartendenkmal und steht als einziger Freiraum im Aargau seit 1988 unter kantonalem Schutz. Damit verbunden ist
die Pflicht, das Objekt unter denkmalpflegerischen Gesichtpunkten zu pflegen und zu
entwickeln.Ein erster Plan der Anlage wurde um 1870 vom Gärtner Rudolf Blattner erstellt
und wird einer Epoche der Gartenbaukunst– den sogenannten Parkgärten – zugerechnet,
die als typische Elemente Blumenparterres, Teppichbeete, Springbrunnen, Felsenanlagen,
Rehgehege, kleine Sport-plätze, Volièren, Gewächshäuser und vor allem auch seltene
Bäume aufwiesen. Der Formenreichtum, die Grosszügigkeit und die üppige Bepflanzung
der Königsfelder Anlagen erinnern an reiche Villen- und Schlossgärten. Der Park erhält
sein Gepräge auch heute noch über den ausserordentlichen Baumbestand.
Im fortschrittlichen Konzept der Klinik betrachtete man die Grünanlagen als wesent-
lichen Bestandteil der Therapie und wies auf die wohltuende Wirkung des Parks auf
die „Seele“ der Patienten hin. So wurden die Kranken u.a. auch zu Hilfsarbeiten in Garten
und Park hinzugezogen.
Die Heilanstalt sollte eine in sich geschlossene Welt darstellen, vor äusseren Einflüssen geschützt. Unzählige Eingriffe prägen das heutige Erscheinungsbild wie z.B. die in den 1960er
Jahren vollzogene Öffnung der Grünanlagen mit Abbruch der Mauern sowie ein Teil-
abbruch der Gebäude, was dem ursprünglichen Konzept in hohem Masse widerspricht.
Es zeichnen sich heute weitere starke Veränderungen im Zusammenhang mit dem
neu-definierten Hochschulstandort sowie mit der Einrichtung des Stationenweges
„Vindonissapark“ als archäologischer Lern- und Erlebnisraum im Umfeld der Anlage ab.
Für zukünftig geplante Baumassnahmen soll ein verbindliches Leitbild erstellt werden,
an dem die Eingriffe gemessen, diskutiert und darauf abgestimmt werden können. Ziel
ist ein umfassendes Parkpflegewerk, in dem alle relevanten Materialien aufgearbeitet,
analysiert und bewertet werden. Es wäre wünschenswert, dass eine neue Gestaltung
die Grundidee der Abgeschlossenheit sowie die Untrennbarkeit von Anlagen und
Gebäude wieder nachvollziehbar machte.
Königsfelden ist die Psychiatrische Klinik des Kantons Aargau mit 436 Betten. Sie liegt auf dem Gebiet des ehemaligen römischen Legionslagers Vindonissa in der Gemeinde Windisch. Im 14. Jahrhundert errichtete Königin Agnes von Ungarn zum Gedenken ihres, an dieser Stelle ermordeten Vaters, König Albrecht von Österreich, eine Kirche mit Doppelkloster (Clarissen und Franziskaner).
1308
wurde der Habsburger König Albrecht der I. auf dem Gelände des ehemaligen römischen Legionslagers ermordet.
1308/09
liess die Königinwitwe Elisabeth eine Gedächtniskapelle an der Sterbestätte ihres Ehegatten errichten.
1311/1312
bauten die Habsburger unter Leitung von Königin Agnes ein Doppelkloster für Franziskaner und Clarissen.
1528
erfolgte während der Reformation die Aufhebung des seit 1415 in bernischem Besitz befindlichen Klosters. Danach wurden in den Gebäuden u. a. ein Kranken- und Armenhaus sowie eine Schule eingerichtet.
1530
Die Berner richten im aufgehobenen Kloster eine Kranken- und Pflegeabteilung ein.
1798
erhob die Helvetische Regierung Königsfelden zum Nationalgot und richtete hier während der Zeit der Helvetischen Revolution das Militärspital ein.
1803
Nach der Kantonsgründung, betrieb der Aargau in den Gebäuden weiterhin ein Spital für körperlich und psychisch Kranke und richtete zusätzlich eine Hebammenschule ein. Da die räumlichen Verhältnisse knapp wurden, sah sich die Regierung gezwungen, neue Wege zu beschreiten. Die Diskussion um einen Neubau wurde durch den lange umstrittenen Entscheid, ob eine Doppelanstalt, d.h., Kantonsspital und eine Psychiatrische Klinik am gleichen Ort erstellt werden sollten, hinausgezögert.
1866
legte der Grosse Rat fest, die neue Irrenanstalt in Königsfelden innerhalb der nächsten vier Jahre zu bauen. Nun wurde Kantonsbaumeister Ferdinand Karl Rothpletz (1814 – 1885) mit der Projektierung beauftragt. Eine enge Zusammenarbeit mit dem damaligen Leiter des Königsfelder Spitals, dem Arzt Edmund Schaufelbüel (1831 – 1905) begleitete die Planungsphase.
1868 bis 1872
entsteht das jetzige Hauptgebäude in Hufeisenform und bietet für 250 Patienten Unterkunft.
1895
Da die Patientenzahl beständig zunimmt, wird beidseitig am Hauptgebäude je eine Zellenabteilung angebaut.
1906 bis 1908
werden zwei freistehende Pavillons erstellt (P2 und P3).
1939
Eröffnung eines Tbc-Pavillons (P1).
1964
Bezug des Schwesternhauses.
1966
wird das Betriebsgebäude bezogen.
1969
werden drei weitere Patienten-Pavillons sowie Schwimmbad und Turnhalle mit Ergotherapie-Raum in Betrieb genommen (P4, P5, P6).
1975
werden die letzten zwei Pavillons (P7, P8,) erstellt.
1993
Im Pavillon P1 wird eine Drogenentzugsstation (DES) eingerichtet.
1993
Der Pavillon P2 wird abgerissen und macht dem neuen Wohnheim „Sternbild“ Platz.
1993
Eröffnung des Stützpunktes Aarau für den Externen Psychiatrischen Dienst. Beginn der Integration des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes in die Psychiatrischen Dienste des Kantons Aargau.
1993
Eröffnung der Stützpunkte Freiamt und Fricktal für den Externen Psychiatrischen Dienst. Eröffnung und Bezug des Wohn- und Beschäftigungsheimes „Sternbild“ für geistig behinderte Erwachsene.
1999
Schliessung des Gutsbetriebes.
1999
Eröffnung der Heroinabgabestelle.
2002
Eröffnung Kleintierzoo im Frühjahr.
2006
Eröffnung des Begegnungszentrums.
2007
Schliessung Therapeutische Wohngemeinschaften Kaisten.
2007
Eröffnung Jugendstation PSJ.
2008
Abschluss Sanierung Pavillons.
2008
Rückkehr Gerontostationen aus dem Reusspark.
2008
Aufnahme 365-Tage-Betrieb der Kinderstation Rüfenach
2008
Eröffnung sechste Akutstation.
2008
Pensionierung Dr. Mario Etzensberger, Chefarzt Königsfelden.